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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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spaßen; sie motivieren vor allem zu übervorsichtigen und damit häufig stereotypen Entscheidungen.
    Für mich persönlich sind allerdings auch ungewöhnliche Gedanken, Überraschungen und Kreativität enorm wichtig, da bin ich tatsächlich voreingenommen. Gestern, als ich auf einer Party im Paradiso war und die Veranstalter in der Mitte der Tanzfläche einen riesigen Haufen Second-Hand-Klamotten zum Verkleiden und große Gummireifen und -bälle zum Spielen aufgebaut hatten, war ich total begeistert und konnte gar nicht genug davon kriegen. Das ist aber Geschmacksache. Einige meiner Begleiter, die sich vorher stundenlang schön gemacht hatten, hätten lieber einen ruhigen Clubabend gehabt, ohne dass hinterher alle trashig aussehen. Jedem das Seine.
    In diesem Kapitel habe ich häufig auf die mühelosen, automatischen Aspekte von Entscheidungen hingewiesen. Vieles an unseren Entscheidungen, viele Verhaltensweisen sind unbewusst; sie geschehen ohne viel Nachdenken. Jetzt ist es an der Zeit, auf die neue Psychologie des Unbewussten genauer einzugehen.
    25 Manchmal ist ein solcher Spaß sogar lukrativ, denn inzwischen findet man solche Elvis-Chips hin und wieder bei eBay zu abstrusen Preisen – 65 000,- Dollar sind dafür schon aufgebracht worden von Menschen, die nicht in Fabriken arbeiten müssen! Karl Marx hätte sich vermutlich gefreut. Ein aus entfremdeter Arbeit entstandenes Hirngespinst wird zur Handelsware und findet seinen Eingang in die Auktionshallen. Und letztendlich kauft der Fabrikbesitzer das Produkt einer Verzweiflung zurück. Wenn selbst die Persiflage noch zu Geld gemacht wird, dann hat die Dialektik ihren Höhepunkt erreicht.
    26 Übrigens ist es wirklich besser, Pflichten möglichst gleich zu erledigen. Ich schiebe zum Beispiel meine Steuererklärung immer viel zu lange vor mir her. Furchtbar, denn natürlich plagt mich das schlechte Gewissen. Ein bisschen Mark-Rüdiger schadet da nichts. Was man weg hat, hat man weg.
    27 Finden Sie das wenig einleuchtend, weil Sie so wie ich die Steuererklärung gerne lange vor sich herschieben? Dann sind Sie vermutlich in einem starken Promotion-Fokus. Es gibt Menschen, die sich von solchen Pflichten nicht sehr beeindrucken lassen. Und dennoch werden auch von Menschen mit einem Promotion-Fokus Pflichten eher als Ideale angegangen (wenn auch häufig erst auf den letzten Drücker). Aus dem einzigen Grund, weil Pflichten konkret erfüllt werden müssen, und Ideale meistens warten können und sowieso schwer erreichbar sind.
    28 Mark-Rüdiger war rothaarig.
    29 Übrigens versteht natürlich auch Raoul etwas von Psychologie. Kriegt er nämlich binnen zehn Minuten kein Müsli, schreit er, als wäre er von allen Katzen Amsterdams umstellt und auf dem direkten Weg zur Amselbulette. Dann renne ich natürlich doch » haste, was kannste«.
    30 Bemerkt? Ich hätte auch schreiben können die Nähe von sozialer Nähe und Raum. Auch Assoziationen stellen wir uns mit Hilfe von Nähe vor. Salz ist näher an Pfeffer als an Gardinen. Räumliche Metaphern bestimmen unsere Sprache. So liegt die Zukunft vor uns, können Glück und Unglück dicht beieinander liegen, und so haben manche ihre Gedanken nicht beieinander .
    31 Diese Motivationsgradienten wurden von Neil Miller entdeckt, der Ratten in kleine Lederkostüme steckte. Diese wiederum waren mit Hilfe eines Gummibandes an einer Maschine befestigt, die kontinuierlich maß, wie stark die Ratte am Band zog. Miller fand heraus, dass die Ratte stärker zog, je näher sie einem Futterplatz kam. Sie zog stärker in die andere Richtung, je näher sie einem unangenehmen Reiz kam, in diesem Fall einer Stelle, an der ein leichter elektrischer Schock ausgelöst wurde. Ich finde die Idee, Ratten in Lederklamotten zu stecken und sie mit Schocks zu ärgern, ein wenig pervers, daher verbanne ich diesen bahnbrechenden Befund in eine Fußnote. Eigentlich müsste man Wissenschaftler wie Miller in ein solches Geschirr stecken, ehe sie einen Wissenschaftspreis in Empfang nehmen. Der Zug kurz vor der Preisübergabe ist sicherlich gewaltig.
    32 Eines aber hat uns die letzte Wirtschaftskrise gelehrt. Wer allzu geizig ist und niemals auf Werbetricks hereinfällt, schadet der Wirtschaft – und damit uns allen. Ich erinnere mich noch daran, wie die deutsche Moderatorin Anne Will, sicherlich ein wenig unsensibel in Zeiten der Krise, aber durchaus charmant und absolut logisch sinngemäß sagte: » Endlich begreife ich, dass ich beim Schuhekaufen etwas Gutes

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