Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
haben. Denn nassgeschwitzt in kühler Nacht eine Viertelstunde an der Luft zu sein, ist unangenehm und kann schnell zu einer Erkältung führen.
Wenn der Dammschnitt schmerzt
Die ersten Tage mit dem Baby könnten so schön sein, wenn der Dammschnitt nicht wäre: Zwei Drittel der Frauen, die bei der Entbindung geschnitten wurden oder gerissen sind, haben mit der Wunde Probleme. Sie wissen nicht, wie sie sitzen sollen, sie haben Angst vor jedem Gang auf die Toilette, sie haben Schmerzen. Doch gegen diese Beschwerden kann man durchaus etwas unternehmen:
● Die beste Heilkur sind Sitzbäder mit den Gerbstoffen der Eichenrinde (Tannolact aus der Apotheke). Fangen Sie schon am ersten Tag nach der Entbindung damit an. Bitten Sie die Klinikschwester darum. Sicherheitshalber sollten Sie den Badeextrakt gleich in Ihren Klinikkoffer packen. Zu Hause hilft Ihnen ein Bideteinsatz fürs WC (Sanitätsfachhandel), denn ein Vollbad ist in den ersten Wochen oft nicht drin.
Extra-Tipp
Ein Wort zu Besuchen im Krankenhaus:
In jedem Krankenzimmer geht die Tür tagein und tagaus zigmal auf und zu. Das ist schon schlimm genug. Und nun noch die Familie und die Bekannten, die von Ihnen erwarten, dass Sie fit im Bett sitzen, sich freuen und Ihren Charme verströmen. So gerne Sie Ihr Baby bewundern lassen, gerade in den Tagen nach der Geburt sollten Sie Gelegenheit haben, Ihre erschöpften Batterien aufzuladen, um genügend Energien für Ihr Kind zu tanken. Ermüdende Familienbesuche bewirken jedoch oft das Gegenteil. Da hilft nur eins: Ein Schild BITTE NICHT STÖREN an die Tür und einen entschlossenen Vater zu Hilfe holen.
● Verzichten Sie auf Salben und Cremes, sie könnten zusätzlich reizen. Massieren Sie die Naht lieber sanft mit Johanniskrautöl (Apotheke).
● Zum Waschen am besten nur klares, lauwarmes Wasser nehmen, seifige Substanzen brennen.
● Wenn es auf der Toilette wehtut: Nach dem Wasserlassen mit lauwarmem Wasser nachspülen.
● Kühlung tut bei Entzündung gut. Legen Sie Coolpacks in einen feuchten Einmalhandschuh und kühlen Sie die Wunde etwa 2 Minuten. Bitte nicht länger, sonst gibt’s eine Blasenentzündung.
● Ein aufblasbarer Sitzring (Sanitätsfachgeschäft) erleichtert in den ersten Tagen das schmerzfreie Sitzen.
Nach ein bis zwei Wochen sollte der Dammschnitt völlig geheilt sein. Haben Sie immer noch Probleme, sollten Sie den Frauenarzt aufsuchen.
So kommt die Verdauung in Schwung
Sie fühlen sich unten herum noch ganz wund – und sitzen Stunden auf der Toilette. Nichts geht mehr! Und ein bisschen Angst vor Schmerzen haben Sie auch. Die plötzliche Veränderung im Bauchraum und die Hormonumstellung sind verantwortlich für die Verstopfung. Das Problem erledigt sich nicht von allein, es wird eher schlimmer. Denn der Körper zieht aus dem Enddarm immer mehr Flüssigkeit. Andererseits sind Abführmittel, wenn Sie stillen, tabu.
● Nehmen Sie 2 bis 3-mal täglich einen Esslöffel gelben Leinsamen mit etwas Joghurt und trinken Sie danach 1 / 4 Liter Flüssigkeit.
● Viel Trinken fördert nicht nur die Verdauung, sondern auch das Stillen.
● Rückbildungsgymnastik bringt den Darm in Bewegung.
● Meiden Sie schwarzen Tee, Schokolade, Kakao, Süßigkeiten, bevorzugen Sie Sauermilch- und Vollkornprodukte.
● Milchzucker statt »normaler« Zucker, z. B. im Joghurt, macht den Stuhl weicher.
● Notfalls lassen Sie sich von der Schwester ein Zäpfchen oder ein Mini-Klistier geben.
Zwischencheck fürs Baby
Während des Aufenthalts in der Klinik wird Ihr Baby automatisch einem sogenannten Screening-Test, das heißt einem speziellen Suchtest nach bestimmten Krankheiten unterzogen. Der Grund dafür sind eine Reihe von schweren chronischen Erkrankungen, die unbehandelt zu geistigen Schäden führen können. Hierzu gehören vor allem angeborene erbliche Stoffwechselkrankheiten, bei denen der Körper nicht in der Lage ist, einen bestimmten, im Stoffwechsel entstehenden Eiweißbaustein abzubauen. Dieser verursacht durch seine Anhäufung im Blut schwere, irreparable Schäden im Gehirn.
Schon wenige Tage nach der Geburt kann man die jeweilige Erkrankung an der Erhöhung des untersuchten Stoffes im Blut erkennen und durch eine sofortige spezielle Behandlung rechtzeitig Schäden verhindern. Das geschieht, indem man den bestimmten Eiweißstoff so weit wie möglich aus der Ernährung des betroffenen Babys entfernt.
Der Guthrie-Test
Heute wird deshalb bei allen Neugeborenen am 5. Lebenstag (also nachdem
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