Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
nicht das Kind mit dem Bade aus. Gerade bei Schaumbad, Shampoo und Creme ist weniger oft mehr. Viel wichtiger ist der Hautkontakt, die zärtliche Berührung, die sinnliche Erfahrung, die Ihr Baby macht. Das tut seiner gesamten Entwicklung gut – und Ihnen auch!
Die Haut Ihres Babys ist sehr empfindlich, es kann seine Körpertemperatur nur schwer halten, seine Ausscheidungen nicht kontrollieren und sich kaum selbstständig bewegen. Ihr Baby braucht also eine ganz spezielle Betreuung. Das entsprechende Angebot in Katalogen und Fachgeschäften ist groß und verwirrend; rund ums Baby ist eine regelrechte Industrie entstanden, die junge Familien mit Angeboten und Tipps geradezu überflutet.
Damit Sie einen klaren Kopf behalten, informiert Sie dieses Kapitel sachlich über die Bedürfnisse Ihres Kindes, so dass Sie entscheiden können, was an Anschaffungen und Anleitungen tatsächlich sinnvoll ist. Denn schließlich müssen Sie sich für ein bestimmtes Wickelsystem entscheiden und wollen genau wissen, wie Sie Ihr Kind sauberhalten und pflegen – und das von Kopf bis Fuß. Und im Alltag tauchen immer wieder neue Fragen auf. Auf den folgenden Seiten wird Ihnen dazu das notwendige Basiswissen vermittelt. Sie müssen natürlich nicht alle Hinweise sklavisch befolgen, nutzen Sie sie vielmehr nach Ihren Bedürfnissen, denn jedes Baby und jede Mutter ist ein bisschen anders.
● Gleich ein Tipp vorweg: Immer, wenn Sie Ihr Baby waschen, wickeln, ihm Nase, Ohren, Augen auswischen oder die Nägel schneiden, sollten Sie sich zuvor selbst die Hände gründlich mit Seife waschen und auf saubere Kleidung achten. Desinfektionsmittel sind überflüssig.
Bei Windeln haben Sie die Wahl
Es gibt heute viele Wickeltechniken: Neben den traditionellen Mullwindeln, den Flockenwindeln und den Wegwerf-Höschenwindeln haben sich waschbare Windelhöschen und unterschiedliche Wickelsysteme etabliert.
Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Fragen Sie in Ihrem Babykurs nach, um sich wirklich ein Bild zu machen. Kompetente Auskunft bekommen Sie auch bei Ihrer Hebamme, bei Still- und Krabbelgruppen und bei Windeldiensten. Und natürlich bei befreundeten frischgebackenen Müttern.
Mullwindeln: die traditionelle Methode
Unsere Mütter kannten nichts anderes als die quadratischen, weichen Baumwolltücher. Heute sind diese wieder im Vormarsch – mit gutem Grund. Denn Baumwollwindeln sind waschbar und belasten die Umwelt weniger, sie sind preiswerter, schonen die Haut und lösen kaum die berüchtigte Windeldermatitis (siehe > ) aus. Besonders frisch riechen sie, wenn sie in der Sonne trocknen.
Außerdem beugen sie durch die Breitwickelmethode (siehe > ) einer Fehlstellung der Hüftgelenke (Hüftdysplasie, > ) vor.
Der Hauptnachteil dieser Methode: Windeln zu waschen und zu trocknen, kostet relativ viel Zeit und ist unpraktisch, wenn man unterwegs ist.
Mullwindeln gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Sie sollten zu 100% aus Baumwolle sein, eine weiche, nicht fusselnde Oberfläche haben und nicht zu dick, aber saugfähig sein.
Die richtige Menge und Qualität
Für den Anfang kommen Sie in der Regel mit 24 Mullwindeln aus.
● Achten Sie darauf, dass die Hälfte der Windeln etwas dünner ist, sonst wird das Windelpaket anfangs zu dick. Sollten Sie bei Stoffwindeln bleiben, dann können Sie später noch einmal mit 12 dickeren Mullwindeln aufstocken und für das Dreieck (siehe > ) die dickere Windel nehmen. Die dünnen verwenden Sie dann einfach nur für den Längsstreifen.
Über der Windel: der Nässeschutz
Über die Windeln muss in jedem Fall ein Nässeschutz nach außen gezogen werden, denn sonst »schwimmt« Ihr Baby samt Bettchen.
● Gummihöschen sind nicht so günstig: Sie lassen keine Luft mehr an den Po.
● Wickelfolien, die über der Windel zusammengeknotet werden, atmen ein wenig mehr, sie halten aber trotzdem noch trocken.
● Ungebleichte Schafwollhöschen (Bioladen oder Babyfachhandel) oder Höschen, die innen aus saugfähiger Baumwolle, außen aus Mikrofaser bestehen (Babyfachhandel), bieten optimale »Belüftung« und große Saugwirkung.
Unbehandelte Schafwolle, die noch Lanolin enthält, hat eine selbstreinigende Wirkung. So riechen die Wollhöschen , auch wenn sie einmal nass geworden sind, nie nach Urin. Sie müssen sie nicht täglich waschen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sie in der Maschine gewaschen werden können.
● Mikrofaser-Höschen halten trockener und sorgen für eine ruhige Nacht. Auch
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