Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Ihres Babys verstehen, können Sie sich darauf einstellen und sich dann selbst zwischendurch die Erholungspausen verschaffen, die Sie jetzt so nötig brauchen.
Schlafphasen und Schlafdauer
Wie die Erwachsenen hat das Baby auch drei Schlafphasen: den Tiefschlaf, die Übergangsphase und den Aktivschlaf. Doch im Gegensatz zu den »Großen« beginnt das Baby mit dem unruhigen Aktivschlaf. Die Schlafphasen wechseln viel häufiger ab, und der Aktivschlaf nimmt 80 Prozent der Schlafdauer in Anspruch. In diesen Phasen ist das Baby oft unruhiger als in wachem Zustand. Im Laufe des dritten Monats gleichen sich dann die Schlafphasen denen der Erwachsenen an. Dann dominiert der Tiefschlaf.
In der täglichen Schlafdauer von Babys gibt es erhebliche individuelle Unterschiede. Als Anhaltspunkt können Sie sich trotzdem nach folgenden Werten richten. Wobei Babys natürlich diese Zeit nicht »am Stück« schlafen.
1. bis 2. Monat
16 bis 19 Stunden
3. bis 4. Monat
15 bis 18 Stunden
5. bis 6. Monat
14 bis 16 Stunden
7. bis 8. Monat
13 bis 15 Stunden
9. bis 12. Monat
11 bis 14 Stunden
Durchschlafen: ein Wunschtraum?
Babys schlafen anders. Durch den kurzen Wechsel der verschiedenen Schlafphasen (nebenstehender Kasten) wird ein Baby immer wieder zwischendurch wach. Mehr als 2 bis 3 Stunden Schlaf am Stück ist daher in den ersten Monaten noch nicht drin. Untersuchungen zeigten sogar, dass Neugeborene tagsüber mehr schliefen, während sie nachts besonders wach waren. Ein regelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus wie bei uns Erwachsenen entwickelt sich in einer Art biologischer Anpassung erst im Laufe des vierten und fünften Monats.
Lassen Sie sich also nicht von der Frage, ob Ihr Baby schon lieb durchschlafe, und von Berichten über durchschlafende Wunderbabys aus der Fassung bringen. Unter »Durchschlafen« wird nämlich nicht etwa völlige Nachtruhe verstanden, sondern eine Ruhephase von Mitternacht bis etwa 5 Uhr morgens. Und das »schaffen« mit sechs Monaten etwa 80 Prozent der Babys. Eine längere Ruhe ist einfach noch nicht möglich, weil Ihr Baby mit seinem begrenzten Fassungsvermögen nochviele kleine Mahlzeiten braucht, um seinen Energiebedarf zu decken.
Tipps für eine gute Nacht
Es ist umstritten, ob man Babys den Tag-Nacht-Rhythmus beibringen kann. Doch wenn er sich gar nicht einstellt und die unruhigen Nächte Sie zu sehr schlauchen, können Sie versuchen, die Anpassung zu unterstützen.
● Wenn Ihr Kind tagsüber häufig draußen steht, nimmt es das Tageslicht ganz anders wahr, der Unterschied zwischen Tag und Nacht wird deutlicher. Auch der Platz in der Wohnung sollte viel Tageslicht haben (ohne direkte Sonne).
● Wenn Sie tagsüber die Wachphasen des Babys zum Spielen nutzen, nachts aber außer Wickeln und Stillen keine Attraktionen anbieten, wird die Nacht eher zur Ruhephase. Machen Sie nachts auch keine Festbeleuchtung an, sondern nur dort, wo Sie es zum Stillen oder Wickeln brauchen, gedämpftes Licht.
● Wecken Sie Ihr Kind tagsüber in regelmäßigen Abständen zum Füttern. Wenn es dadurch mehr Milch trinkt, hält es nachts länger durch.
● Kälte oder Wärme kann den Schlaf stören. Ein feuchter Nacken bedeutet »schwitzen«, kalte Füße »frieren« – ziehen Sie Ihr Kind entsprechend an. Überheizen Sie das Zimmer nicht!
● Lassen Sie Ihr Baby auf keinen Fall länger schreien – dann kommt es die ganze Nacht nicht mehr zur Ruhe.
● Überlegen Sie, ob Sie Ihr Kind nachts wirklich wickeln müssen. Nass liegen soll es natürlich nicht, aber zu viel kalte Luft am Po macht wach!
● Füttern von Breimahlzeiten statt Milch hat keinen Einfluss auf Baby’s Durchschlafen.
Extra-Tipp
Kinderärzte entwickelten eine Therapie für hartnäckige Nachtschreier: Notieren Sie die nächtliche Aufwachzeit. Wecken Sie nach der Beobachtungsphase Ihr Kind 15 bis 30 Minuten vor der Zeit, stillen oder füttern Sie es, schmusen Sie mit ihm und legen Sie es wieder hin. In der nächsten Nacht wecken Sie Ihr Kind 15 Minuten später. Mit der Zeit wird es länger schlafen. Bei Rückschlägen verlagern Sie den Zeitpunkt wieder kurz vor die Schreizeit. Das System: Ihr Baby wird fürs Schlafen »belohnt«, nicht fürs Schreien.
Wichtig!
Für viele Babys ist die räumliche Trennung Schlafstörer Nummer 1! Verbannen Sie Ihr Kind deshalb nicht schon in den ersten Monaten ins Kinderzimmer: Schon Ihre Nähe und Ihre Atemgeräusche beruhigen Ihr Baby. Auch der plötzliche Kindstod tritt seltener auf, wenn Babys in derNähe ihrer
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