Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Gegenbild zum Ideal sind Großeltern, speziell -mütter, die sich in die Erziehung einmischen, alles kritisieren und den frischgebackenen Eltern förmlich im Nacken sitzen, weil sie sich das Leben der Kinder zu eigen machen. Das kann nicht gutgehen. Manchmal kommt noch der Rollenkonflikt dazu: Mutter oder Schwiegermutter können nicht verstehen, dass sich die junge Mutter ihr Leben anders einrichten will, als es der Tradition entspricht.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit und der eigenen Mutter liefert zusätzlichen Sprengstoff. Andererseits wachsen meist die Achtung und das Verständnis für die Leistung der eigenen Eltern, wenn man sich selbst um ein Baby kümmern muss.
Extra-Tipp
Wenn die Großeltern weit weg wohnen, unterstützt es ihre Beziehung zum Enkelkind, wenn Sie ihnen in regelmäßigen Abständen Videoaufnahmen oder Fotos Ihres Kindes schicken.
Hilft Eltern wie Kindern: Toleranz
Die Grundregel für Großeltern heißt Toleranz. Lieber sich etwas zurücknehmen und schweigen, als mit seiner Hilfe zu erdrücken. Großeltern können eine großartige Unterstützung im »Aufziehen« der Enkelkinder sein, sie können entlastend und bereichernd wirken – wenn sie sich mit der jüngeren Generation einig sind und wenn sie ihre Hilfe nicht an Bedingungen knüpfen.
Dazu gehören aber auch Kinder, die diese Hilfe annehmen und zu schätzen wissen. Und die sich darüber im Klaren sind, dass Großeltern den Enkelkindern etwas ganz Eigenes mitgeben: Sie lieben die Enkel wie ihre eigenen Kinder, sie sind meist in einer etwas ruhigeren Lebensphase, sie sehen die Kinder aus der Distanz ihres Alters mit einer größeren Gelassenheit, und sie vermitteln Kontinuität und Verlässlichkeit in einer unruhigen, wandelbaren Welt. Schön, wenn es solche Großeltern noch gibt!
»Solange ich einen dicken Bauch hatte, wurde ich auf Händen getragen: Schonung und Rücksicht auf die werdende Mutter waren das Gebot der Stunde. Als das Baby da war, galt ihm diese Rücksichtnahme. Ich hatte glücklich zu sein und zu funktionieren. Dabei war ich mehr denn je angewiesen auf Hilfe und – zumindest moralische – Unterstützung.«
Das tut Mutter gut
Kommt Ihnen diese Klage bekannt vor? Vor allem die Geburt des ersten Kindes stellt einen ungeheueren Einschnitt in Ihr bisheriges Leben dar: Das Geburtserlebnis hat Sie bis in die Grundfesten erschüttert. Sie sind nicht mehr Herr Ihrer Zeit, die Unabhängigkeit ist dahin. Sie bekommen zu wenig Schlaf, sind wahrscheinlich gerädert von der großen hormonellen Veränderung, und Ihr Baby ist für Sie anfangs ein Wesen von einem anderen Stern. Nichts ist mehr so, wie es war, und in dieser veränderten Situation müssen Sie erst wieder zu sich selbst finden.
Gestatten Sie sich Schwäche, Weinerlichkeit, Überempfindlichkeit: Sie stehen Ihnen zu. In dieser Zeit brauchen Sie vor allem Unterstützung, Hilfe, Wärme und Verständnis von Ihrer Umgebung. Es ist toll, wenn Sie sie bekommen. Aber verlassen Sie sich nicht darauf. Passen Sie auf sich auf, haben Sie keine Scheu, auch an sich selbst zu denken.
In einem Punkt sollten Sie allerdings streng mit sich sein: Tägliche Rückbildungsgymnastik in den ersten 6 Wochen ist ein Muss! Denn in dieser Zeit hat der Körper die größte Bereitschaft, sich zu regenerieren, danach bringt dieselbe Anstrengung viel weniger Wirkung. Nach der ersten Erschöpfung macht es außerdem Spaß, seinen Körper wieder Stück für Stück zurückzuerobern. Sie finden dazu in diesem Kapitel Übungen für den Busen, gegen Krampfadern, Pflegetipps für Haut und Haar und bewährte Gymnastikübungen. Suchen Sie sich das aus, was Ihnen hilft und gut tut.
Letzten Endes profitiert auch Ihre ganze Familie davon, wenn Sie mit sich und der Welt im Einklang sind.
Die Psyche ins Lot bringen
Die 9 Monate der Schwangerschaft, der Sturm der Geburt, die Gegenwart Ihres Babys lassen Sie verändert zurück. Sehr treffend sagt darüber ein alter Spruch: »Man ist wie ein gefällter Baum.« Völlig unterschiedlich können die Geburten verlaufen – während manche Frauen im Rückblick ihre Entbindung als selbstbestimmt und natürlich empfinden, erleben andere das Geschehen und das Drumherum als Schock, fühlen sich fast vergewaltigt. Deshalb ist es sehr wichtig, über die Geburt zu reden.
Das Geburtserlebnis verarbeiten
In der ersten Zeit werden Ihre Gedanken immer noch um dieses einschneidende Erlebnis kreisen. Je mehr Sie darüber sprechen können, desto besser. Schön, wenn
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