Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Kinderwagen ist das Baby auf Distanz, und mancher Vater fühlt sich mit dem Gefährt einfach unwohl. Tragehilfen, die vor dem Körper getragen werden, sind am günstigsten. Sie müssen sie auf Ihre Größe einstellen. Wenn Sie einen extra Vater-Beutel haben, ist das besonders praktisch.
● Kommen Sie – tagsüber abwesend – noch früh genug abends nach Hause, können Sie das Babybad übernehmen (siehe > ). Das ist dann Ihr ganz spezielles Vergnügen, auf das Sie sich freuen können. Und am Ende eines langen Tages eine echte Entlastung für Ihre Frau!
Mutter sein – Frau bleiben
Stimmt es noch, das Bild der glücklichen Mutter mit ihrem Baby? Ich glaube, ja. Es ist schön, eine Zeitlang aus seinem gewohnten Leben herauszutreten in diese ganz neue Existenz, und bei allen Schwierigkeiten und unbestrittenen Belastungen hat sie auch ihre positiven Seiten. Sie sind auf einmal gezwungen zur Ruhe, zum »Aussteigen« – dem Baby zuliebe –, und das kann gut tun. Ein Baby zu haben, bedeutet schließlich weit mehr als Stress und Erschöpfung: Es ist rührend, wie sich Ihr Kind über Ihr Kommen freut, wie intensiv es auf Sie reagiert, und es ist ein bewegendes Gefühl, so gebraucht zu werden. Außerdem kann es aufregend sein, die Welt noch einmal ganz neu aus der Perspektive des Kindes zu sehen, es macht Spaß, das Kinderzimmer einzurichten, Pläne für die Zukunft zu schmieden, das Leben mit dem Baby neu zu gestalten. Und es ist unbestritten ein sinnliches Vergnügen, die Babyhaut zu berühren und diesen unglaublichen Babyduft einzuatmen.
Aber gleichzeitig mit all dem Neuen bleiben Sie doch die Frau, die Sie sind. Ihr Leben hört ja nicht auf, sobald Sie Mutter werden – das wäre ja auch schlimm. Aber Sie werden eine Menge dazulernen: zum Beispiel mehr Rücksicht zu nehmen oder auch einmal zurückzustecken – ohne dabei aufzugeben. Sie werden Ihre eigenen Grenzen erleben – auch diese Erfahrung macht stark.
In Zukunft wird es für Sie die große Kunst sein, beiden Rollen gerecht zu werden. Vielleicht erleben Sie dabei, wie die eine die andere befruchtet, wie Ihnen das Baby nicht nur Kraft nimmt, sondern auch gibt, wenn Sie die Stunden mit ihm genießen können. Andererseits werden Sie Ihrem Beruf oder Ihren anderen Pflichten viel effektiver und engagierter nachgehen, wenn Sie als Gegengewicht das Leben mit der Familie bewusst gestalten.
Vergessen Sie nicht: Die Zeit mit dem Baby und Kleinkind ist nur ein Bruchteil Ihres Lebens und geht sehr schnell vorbei. Sie ist eine intensive, wunderbare Zeit, die Sie auskosten sollten – ohne das Leben nach den Kindern ganz aus den Augen zu verlieren. Es lohnt sich, diesen Spagat zwischen Mutter- und Frausein – gemeinsam mit dem Partner – zu wagen. Denn ein Entweder- oder wird’s in Zukunft immer seltener geben.
Muttergefühle müssen erst wachsen
Mutterglück und Muttergefühle kommen nicht automatisch mit der Entbindung. Schon in der Schwangerschaft empfinden nicht alle Frauen gleich – während die eine in Glückseligkeit schwimmt und mit ihrem Baby im Bauch intensiv kommuniziert, ist es der anderen vielleicht unheimlich, nicht mehr allein zu sein, einen stillen Teilhaber mitsich herumzutragen. Die eine werdende Mutter liebt ihren Bauch, die andere empfindet ihn als Last. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, über die man nicht sprach, droht heute zum Kult zu werden. Das gilt auch für die Entbindung: Wenn die meisten Frauen nur noch ein oder zwei Kinder bekommen, gewinnt die Geburt eine übergroße Bedeutung. So ist der Trend zu einer sanften, selbstbestimmten Entbindung positiv, doch die Erwartungshaltung an eine natürliche, »glückliche« Geburt, bei der alles stimmen muss, wächst in unrealistische Höhen. Es gibt Mütter, die nach einem Kaiserschnitt eine regelrechte Krise durchleben, weil sie sich so auf eine natürliche Geburt eingestellt, vorbereitet und gefreut haben.
Aller Anfang ist schwer: Die ersten Monate sind eine intensive Lehrzeit für Baby und Mutter.
Ebenso enttäuscht und schockiert sind viele Mütter, wenn sie beim Anblick ihres Kindes nach der Entbindung wenig empfinden, wenn das Bedürfnis nach Ruhe und Abstand größer ist als die Neugier aufs Baby. Meist wagen sie nicht, darüber zu reden. Denn immer noch gelten Muttergefühle als angeborene Selbstverständlichkeit. Verzicht, Aufopferung, Unterordnung – das sind Qualitäten, die insgeheim immer noch von Frauen erwartet werden, wenn sie Kinder bekommen. Doch diese Haltung
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