Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Sie mit den beiden Großmüttern, mit Schwester oder Schwägerin Erfahrungen austauschen können: Sie teilen Ihr Interesse. Aber auch Freundinnen, die schwanger sind (Vorsicht, erschrecken Sie sie nicht!) oder schon Kinder haben, sind geduldige Zuhörer. In erster Linie aber Ihr Mann – vor allem, wenn er mit dabei war.
Bei sehr negativen Erfahrungen hilft Ihnen vielleicht ein Gespräch mit anderen betroffenen Frauen oder mit einem Therapeuten.
Nach der Geburt erleben viele Frauen trotzdem eine Euphorie. Das dient der ersten Kontaktaufnahme, dem »Bonding« zwischen Mutter und Kind (siehe > ). Doch am 2. oder 3. Tag schlägt dieses Hochgefühl um in eine Überempfindlichkeit, ja depressive Stimmung (siehe > ). Diese labile Gefühlslage wird Sie in den ersten Monaten begleiten; Sie werden stabiler, je mehr Unterstützung Sie bekommen und je besser Sie die neue Situation bewältigen. Das alles ist ganz normal und kein Grund, sich als schlechte Mutter zu fühlen.
Neuorientierung ist jetzt nötig
Es sind nicht »nur« die Hormone, die Sie in ein Stimmungstief versetzen können. Auch das Leben mit dem Baby ist möglicherweise ganz anders, als Sie es sich vorgestellt haben. Die lebenslange Verantwortung wird Ihnen wahrscheinlich erst jetzt so richtig bewusst. Und die Abhängigkeit Ihres Kindes belastet Sie vielleicht, schließlich sind Sie nicht daran gewöhnt, 24 Stunden für ein hilfloses Wesen da zu sein. Die Erinnerung an Ihre eigene Mutter macht Ihnen vielleicht zu schaffen, womöglich auch das Bild, das Sie von einer Mutter und mütterlichen Qualitäten im Kopf haben. Von der Umgebung werden die Ängste, die Sie haben, eher noch geschürt. Wird man Mutter, scheint der Vorhang zu fallen: Ihre Zukunft ist von nun an ausschließlich Ihr Kind. So suggeriert es die Gesellschaft – und Sie fürchten das vielleicht auch.
Mutter sein heißt nicht, sich selbst aufzugeben
Lassen Sie sich nicht in die Enge treiben! Sie können auch als Mutter Ihre eigene Persönlichkeit, Ihre Stärke und Unabhängigkeit bewahren. »Ich bin ich« – dieser schlichte Satz gilt auch für Mütter. Selbst, wenn sich durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit diese Grenze zum anderen, nämlich dem Kind, aufzulösen scheint. Das ist für manche Frauen erschreckend. Aber Sie haben bei der Geburt Ihre Grenzen erlebt und überlebt, auch diese Erfahrung macht stark. Beobachten Sie Mütter mit älteren Kindern: Sie werden sehen, dass sie mit der Zeit wieder viel mehr Unabhängigkeit gewinnen. Das ist wohl auch der Grund, warum Mütter nachgeborene Kinder oft besonders intensiv genießen. Sie wissen, dass die Zeit der engen und auch anstrengenden Verbundenheit begrenzt ist. Vielleicht ermutigt Sie dieser Aspekt, wenn er auch jetzt noch sehr theoretisch ist. Mehr über die Bewältigung der Mutterolle finden Sie hier > .
Wichtig!
Während der ersten Monate haben Sie vielleicht ein Gefühl von Unwirklichkeit – auch das ist normal. Denn zu groß ist die Umstellung. Ihr Lebensrhythmus ist aus dem Takt gekommen, er wird jetzt von Ihrem Kind bestimmt. Haben Sie auch hier Geduld. Ganz gefangen haben Sie sich wahrscheinlich erst nach einem Jahr. Geben Sie sich diese Spanne.
Ihr Körper braucht Zeit
Am Ende der Schwangerschaft wünschen sich viele Frauen nichts mehr, als den dicken Bauch endlich loszuwerden. Deshalb sind Sie vielleicht nach der Entbindung erst einmal enttäuscht: Wohl tragen Sie Ihr Baby jetzt auf Ihrem Arm, aber irgendwie ist der Bauch nicht weg! Sie verlieren zwar in den ersten Tagen Kilo auf Kilo, doch das ist vor allem die eingelagerte Flüssigkeit. Die Fettreserven, die sich in erster Linie rund um die Taille angelagert haben, bleiben. In die Jeans, die Ihnen vor 9 Monaten passte, kommen Sie deshalb nicht mehr hinein! Außerdem schießt die Milch ein: Sie bekommen einen grandiosen Busen, und das bleibt während der Stillzeit so. Vielleicht haben auch Kaiser- und Dammschnitt ihre Narben hinterlassen, oder Sie haben im Bauch-, Hüft- oder Brustbereich durch die Dehnung des Gewebes Schwangerschaftsstreifen davongetragen. Mit anderen Worten: Ihr Körper hat sich verändert.
Bis Sie wieder Ihre alte Figur haben, wird noch einige Zeit vergehen. Ihr Bauch ist mit dem Baby schließlich 9 lange Monate gewachsen, und erbraucht mindestens so viel Zeit, sich wieder zurückzubilden. Die Schwangerschaftsstreifen werden verblassen, aber erst nach einem Jahr. Auch Ihr Busen braucht nach dem Abstillen noch Monate, um wieder in Form zu kommen.
Weitere Kostenlose Bücher