Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
bis Schule und Freundschaft muss alles von der Mutter organisiert werden – neben dem Haushalt, versteht sich. Ehrenämter brechen über sie herein, die in Verbindung mit den Kindern und der Nachbarschaft stehen. Wenn sie das alles mit Umsicht und Begeisterung macht, ist das toll. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte deshalb alle Unterstützung und Achtung der Gesellschaft haben. Tatsächlich aber müssen Frauen mit Mitleid rechnen, wenn sie sich als Hausfrauen bezeichnen. Und die Männer, die von dieser Entscheidung jahrelang profitieren, nehmen am Ende oft ihre Frauen, deren Leben sich so ganz anders gestaltet, nicht mehr so ganz ernst. Deshalb ist es wichtig, Weiterbildung und spätere Berufstätigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Sie sind für die Familie da und sollten gleichzeitig einen kleinen Bereich für sich pflegen. Mit dieser Perspektive können Sie die Zeit zu Hause erst recht genießen.
Geschwister und Großeltern
Geschwister zwischen Liebe und Eifersucht
Sehr widersprüchlich sind die Gefühle, die Eltern gegenüber ihrem größeren Kind empfinden: Einerseits wünschen sie ihm Geschwister, damit es nicht allein aufwächst. Für viele Eltern ist das sogar die Hauptmotivation, ein zweites Kind zu bekommen. Sie halten das Aufwachsen in Gemeinschaft mit Gleichaltrigen für erstrebenswert. Das kann dazu führen, dass Sie Ihrem Erstgeborenen von einem Spielkameraden vorschwärmen, den es dann auch erwartet. Enttäuschungen sind so nach der Ankunft des Babys unvermeidlich. Andererseits haben Eltern oft ein tiefes Mitleid mit dem Erstgeborenen. Sie bedenken, was das Kind verliert, erinnern sichselbst an unangenehme Kindheitserlebnisse und warten förmlich auf die Eifersucht. Durch unbedachte Äußerungen wird das ältere Geschwisterchen regelrecht darauf gestoßen, seine Entthronung zu empfinden.
Und die Kinder selbst? Schon in den ersten Wochen reagieren Babys anders auf Kinder als auf Erwachsene. Sie scheinen ein ganz eigenes Kommunikationssystem mit Kindern, speziell den Geschwistern zu haben – und umgekehrt. Im Prinzip sind unbefangene, selbst geliebte Kinder bereit, auch ihr Geschwisterchen zu lieben. Konflikte treten meist erst später auf, wenn das Baby anfängt zu krabbeln und die Kreise des älteren Kindes zu stören.
So erleichtern Sie älteren Kindern die Situation
Vertrauen Sie auf dieses positive Gefühl, und vermeiden Sie folgende Fehler:
● Wiegen Sie Ihr Kleinkind nicht in dem Glauben, einen Spielkameraden zu bekommen. Besuchen Sie vielmehr gemeinsam Freunde mit Neugeborenen, vielleicht aus dem Kindergarten. Wecken Sie Verständnis in Ihrem Kind für die Hilflosigkeit des Babys, aber auch für seinen Reiz.
● Überfordern Sie Ihr Kind nicht mit Betreuungs- und Hilfsdiensten. Es fühlt sich dann schnell zurückgesetzt und ausgenutzt. Trauen Sie ihm aber andererseits den Umgang mit dem Baby zu. Nur dadurch kann es eine eigene Beziehung zu ihm entwickeln.
So viel ältere Geschwister sind vom Baby oft fasziniert – und eine echte Hilfe. Aber achten Sie darauf, dass Ihr älteres Kind nicht zu kurz kommt.
● Der Vater oder eine andere Bezugsperson wie die Großmutter ist während der Stillzeit für das ältere Geschwisterchen besonders wichtig. Er oder sie sollte Zeit haben für die Bedürfnisse des oder der Großen.
● Reservieren Sie bestimmte Privilegien für das ältere Kind: ein Stühlchen neben dem Stillplatz, eine bestimmte Vorlesestunde, eine Kuschelzeit abends vor dem Einschlafen.
● Für das ältere Kind ist es oft nicht einfach einzusehen, warum das Baby im Schlafzimmer schläft, es selbst aber im Kinderzimmer bleiben muss. Vielleicht richten Sie schon das Babybettchen im Kinderzimmer her mit dem Verweis, dass das Baby bald dort einzieht. OderIhr Kind darf in Ihren Betten einschlafen. Ob es über Nacht dort bleiben darf, müssen Sie entscheiden – die Unruhe wird dann meist groß.
● Sehr schlicht, aber bewährt ist der Brauch, dass nach der Geburt des Babys dem älteren Kind ein schönes Geschenk gemacht wird, sozusagen im Namen des Neuankömmlings.
Großeltern heute
Das Bild der Großeltern hat sich gewandelt: jung, aktiv, oft selbst beruflich engagiert, stehen sie meist nicht so voll zur Verfügung wie in früheren Zeiten. Außerdem leben sie häufig nicht am Ort. Einerseits ist das schade, und oft bedauern die jungen Eltern die fehlende Entlastung durch die Großeltern im Alltag. Doch in dieser leichten Distanz kann auch eine Chance liegen.
Denn das
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