Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
von anderen Kindern fernzuhalten. Dies empfiehlt sich aber nur, wenn eine besondere Impfung oder ein kleiner operativer Eingriff fällig ist, bei dem das Kind infektfrei sein sollte. Trösten Sie sich: Jeder Infekt, den Ihr Kind hinter sich bringt, bedeutet einen weniger in der Zukunft. Denn mit 4 bis 5 Jahren ist der Spuk meist vorbei.
Keine Angst vor Kinderkrankheiten
»Kinderkrankheiten« werden durch Erreger verursacht, die Menschen in allen Lebensaltern befallen können. Wer an ihnen erkrankt ist, bleibt lebenslang gegen sie immun; und da fast alle Menschen an ihnen erkranken, sind es nur die Kinder, die sie noch nicht durchgemacht haben. Für manche dieser Krankheiten erhalten Babys im Mutterleib einen Leihschutz von der Mutter. Gegen eine Reihe dieser Krankheiten gibt es Impfstoffe, die ihrem Ausbruch vorbeugen und ihn bei sachgerechter Anwendung des Impfprogramms lebenslang verhindern (zum Beispiel Masern, Mumps, Tetanus, Diphtherie, Polio; Näheres zum Impfen finden Sie hier > ). Und wenn es nun doch Ihr Baby »erwischt« hat?
Die hier aufgeführten Kinderkrankheiten sind kein Schicksalsschlag! Wie sie verlaufen, ist gut bekannt. Lassen Sie aber in jedem Fall Ihren Hausarzt die Diagnose stellen, und informieren Sie sich über mögliche Maßnahmen. Meist fühlen sich die Kinder nicht einmal so furchtbar krank. Erst wenn Sie zu bemerken glauben, dass sich Ihr Kind tatsächlich nicht wohlfühlt, sollten Sie gemäß der ärztlichen Anweisung eingreifen.
Krankheitssymptome richtig verstehen
Krankheitssymptome sind meist schon Heilungsvorgänge. Wenn eine Störung des Wohlbefindens Ihres Babys Sie zunächst heftig erschrecken mag, versuchen Sie dennoch, Ihr Kind genau zu beobachten und sich zu merken, was wirklich geschehen ist. Denn Ihr Kinderarzt wird Sie danach fragen (siehe > ). Am besten halten Sie Ihre Beobachtungen schriftlich fest. Notieren Sie die Zeit und beschreiben Sie die Intensität der Krankheitsanzeichen. Scheuen Sie sich nicht, im Zweifelsfall und wenn Sie in großer Sorge sind, zu ungünstigen Zeiten (nachts, Wochenende, Feiertage) Notfallpraxen oder auch eine Notfallambulanz in einer Kinderklinik aufzusuchen.
Fieber
Die Steigerung der Körpertemperatur bedeutet Ankurbelung der Abwehrvorgänge im Körper. Nicht jede Steigerung der Körpertemperatur muss bekämpft werden. Nur wenn das Baby unter dem Fieber leidet, sollte man ihm helfen (siehe > ).
Bleibt das Fieber mehr als drei Tage bestehen, sollten Sie Ihren Kinderarzt anrufen. Diagnosen allerdings kann er telefonisch nicht stellen. Und so wird er auch nur dann eine Therapie empfehlen können, wenn er Ihr Baby gesehen und untersucht hat. Ferndiagnosen sind grundsätzlich abzulehnen. Bei einem jungen Säugling bis zu 6 Monaten ist Fieber über 38,5 °C allerdings immer ein Grund, den Kinderarzt aufzusuchen.
Hohes Fieber ist immer ein Alarmzeichen. Ihr Baby ist möglicherweise ernsthaft krank. Tritt plötzlich Fieber bereits in den ersten zwei Lebenswochen auf, kann sich eine Infektion bei Ihrem Baby entwickelt haben. Sie müssen Ihren Kinderarzt oder eine Kinderklinik unverzüglich aufsuchen. Plötzliche Blässe, Trinkunlust, Erbrechen oder eine Veränderung an Ihrem Baby, die Sie nicht einordnen können, die aber besorgt macht, diese oft sehr unspezifisch anmutenden Krankheitszeichen bei Ihrem Baby müssen als Alarmzeichen verstanden werden. Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl, das von anderen nicht heruntergespielt werden darf. Es geht um Ihr Baby und seine Gesundheit. Abwimmeln von Ihnen und Ihren Sorgen – das darf nicht geschehen.
Appetitlosigkeit
Babys »wissen« meist sehr wohl, wann sie ihren Magen schonen sollen. Lehnen sie angebotene Mahlzeiten ab, bahnt sich sicher eine Störung an, die sich durch vermehrte Nahrungszufuhr nur verschlimmert. Schonkost wird angezeigt sein. Wird das Kind gestillt, sollten Sie das Stillen jedoch unbedingt fortführen. Es gibt meist keinen einzigen Grund, das Stillen zu unterbrechen. Muttermilch mobilisiert auch im Krankheitsfall die Heilungskräfte.
Erbrechen und Durchfall
Beide Symptome »entsorgen« im Allgemeinen unerwünschte Substanzen aus dem Magen oder dem Darm (zum Beispiel bei Unverträglichkeit). Hier müssen Sie aber gerade beim Baby, welches einen hohen Flüssigkeitsbedarf und -umsatz hat, darauf achten, dass eine Austrocknung durch Flüssigkeitsverlust oder mangelnden Flüssigkeitsersatz vermieden wird. Fragen Sie deshalb bei diesen Symptomen bitte immer Ihren Kinderarzt! Bestehen
Weitere Kostenlose Bücher