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Unsichtbar und trotzdem da - 01 - Diebe in der Nacht

Unsichtbar und trotzdem da - 01 - Diebe in der Nacht

Titel: Unsichtbar und trotzdem da - 01 - Diebe in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Mädchen behauptet hatte. Plötzlich war Addi überhaupt nicht mehr unsichtbar.
    „Was macht der denn da?“, rief eine Stimme unter ihm. Sofort fiel eine weitere ein: „He, Bengel, runter da – aber flott!“ Undschon kreischte die Dame in Lila los: „Der Junge war gerade eben noch auf allen vieren unterwegs! Der hat mich in die Waden getreten! Das ist ein ganz Schlimmer!“
    Mist! Addi hatte gedacht, dass er als eine Art Super-Fan durchgehen würde, als ein Spidy-Kletter-Ultra-Fan. Aber ganz so leicht schien sich die Angelegenheit nicht zu gestalten. Er blieb stehen und fixierte seinen Helden auf der Bühne.
    „Spidy forever!“, brüllte er dann. „Spidy, ein Autogramm für mich und meinen Freund! Spidy, wir lieben dich!“
    Der Blick des Filmhelden fuhr in die Höhe. Hinter der Maske konnte Addi zwei Menschenaugen funkeln sehen. Dann schrie Spidy auf Deutsch: „Das ist ein Irrer. Raus hier!“
    Addi erstarrte. Wieso konnte Spidy Deutsch? Der Schauspieler war doch Amerikaner! Entsetzt beobachtete er, wie von der Bühne aus zwei uniformierte Aufpasser durch die Menge auf ihn Kurs nahmen. Gleichzeitig stand Spidy auf.
    „Bevor der Verrückte nicht weg ist, gibt es keine weiteren Autogramme! Schluss, aus, basta!“
    Die Menge heulte auf.
    „Packt ihn!“
    Addi wurde schlagartig klar, dass er es nicht mehr schaffen würde. Und zwar weder vor noch zurück. Das Laufen auf der Mittelstrebe war dabei nicht das Problem. Das Problem waren dieLeute. Die Masse verwandelte sich nämlich jetzt in ein wildes Gewoge wedelnder und ausgestreckter Arme, die Regenschirme, Handtaschen und Tüten schwangen und alle nach ihm griffen.
    „Komm zurück“, hörte er plötzlich Ağans Stimme. Das dunkle Haar des Jungen erschien an der Stirnseite des Regals, wo er sich mit aller Kraft hochzog und es eben schaffte, die Nasenspitze über die Kante zu strecken.
    „Geht nicht“, keuchte Addi. Dabei fiel sein Blick auf die kostümierte Gestalt auf der Bühne, die sich erhob und durch eine Tür hinter sich abhaute. Wieder genau, wie das blonde Mädchen gesagt hatte. Und dann sah Addi das Schreckliche: Noch im Türrahmen riss sich Spidy seine Maske vom Kopf und sah plötzlich aus wie ein Sohn eines Hausmeisters und überhaupt nicht wie der amerikanische Schauspieler, der er hätte sein sollen. Dabei schrie er die Kaufhausangestellten rund um sich herum an:
    „Ich lasse mich doch nicht von so einem blöden Kid anmachen, das sich für einen Superhelden hält! Sorgt dafür, dass dieser Spinner verschwindet. Nachher veranstaltet der hier noch irgendeinen Bockmist und ich hab am Ende den Ärger!“
    In diesem Moment wusste Addi nicht nur, dass er verloren hatte, sondern auch noch vollkommen umsonst. Das Autogramm von diesem Typen war kein echtes Spidy-Autogramm! Und das blonde Mädchen hatte nicht nur recht gehabt, sie hatte noch dazu alles vorausgesehen. Addi hätte vor Wut in die Luft springen können.
    Genau dazu war er dann auch sofort gezwungen.
    Denn in diesem Moment startete der erste Regenschirmangriff auf seine Beine.
    „Runter da, Bengel!“
    „Wegen so einem wie dir macht mein Sohn mir heute Abend die Hölle heiß!“
    „Drei Stunden habe ich hier gewartet!
    „Lasst Spidy nicht weg!“
    Doch Spidy war weg und Addi nicht.
    Er landete gerade so wieder auf beiden Fußspitzen. Aber noch mal würde das nicht mehr gut gehen. Addi versuchte, sich auf Zehenspitzen auf der Mittelstrebe zu halten, aber schon griffen weitere Hände nach ihm und auch eine Handtasche wurde geschwungen. Sie war lila.
    Es kam, wie es kommen musste. Ein langer Arm mit einer Einkaufstüte am Ende erwischte Addi an der Wade. Er geriet ins Wanken. Dann verlor er das Gleichgewicht, als die lila Handtasche das Werk vollendete und ihn ebenfalls traf.
    Addi stürzte vom Regal. Und doch hatte er Glück im Unglück. Direkt unter ihm stand ein Korb mit glitzernden Flimmerflummis. Addi ließ sich fallen. Die Handtasche und die Tüte bliebenüber ihm zurück. Auch der geschwungene Regenschirm verschwand in der Höhe. Dafür brach der Korb mit den Flummis unter Addis Aufprall entzwei.
    Und das sorgte jetzt wirklich für Chaos.
    Plötzlich rollten eintausendfünfhundert Flummis über den Boden und mindestens dreihundertsiebzig Autogrammsucher stolperten darüber. Menschenleiber rutschten, wankten, stürzten und purzelten durcheinander wie Hagelkörner aus einem Wolkenbruch.
    Und dazwischen lag Addi Felsfisch und wollte raus!

    Das Chaos aber hatte auch sein Gutes. In

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