Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
hierher ist ziemlich lang. Ich bin sicher, dass er von hier aus zuerst dort entlangfährt.“
    „Klingt logisch“, meinte Jenny. „Und außerdem ist es unsere einzige Chance.“
    „Na gut“, stimmte Ağan zu. „Dann müssen wir es so versuchen. Lasst uns also jetzt die Ecken finden, wo er abbiegen kann.“
    Die Unsichtbar-Affen machten sich auf den Weg. Jenny und Addi fuhren auf ihren Rädern und Ağan hängte sich abwechselnd bei ihnen an. Goffi reiste derweil auf seiner Schulter und schnatterte vergnügt.
    An der ersten großen Kreuzung Richtung Innenstadt machten sie halt.
    „Von hier geht die Straße immer nur noch geradeaus“, erklärte Addi. „Hier wird er Richtung Stadt abbiegen. Und nachts, wenn kein Verkehr ist, fährt er sicher wieder sehr schnell.“
    „Dann werde ich sofort nach dem Rennen hierherkommen!“ Jenny sah sich um. An der Kreuzung gab es nichts außer einerAmpel und ein kühler Wind pfiff über die breite Straße. „Gemütlich ist es hier ja nicht gerade“, meinte sie. „Und verstecken kann man sich auch nicht.“
    Ağan nickte. „Du kannst dich nur hinter ein geparktes Auto ducken oder so. Hoffentlich regnet es nicht! Aber um überhaupt vor dem fiesen Matze hier zu sein, musst du vom Rennen auch rechtzeitig wegfahren.“
    Jenny straffte die Schultern. „Das schaffe ich! Okay, lasst uns den nächsten Punkt suchen. Ihr müsst weiter in die Stadt!“
    Sie setzten ihren Weg fort. Nach ein paar Kilometern hielten sie wieder. Addi deutete vor sie. „Da kommt eine große Brücke.“
    „Ja“, nickte Jenny. „Das ist die Lichtenberger Brücke. Die führt über die Gleise vom Bahnhof Lichtenberg.“
    „Aha?!“ Addi zuckte die Schultern. „Okay, jedenfalls, wenn er davor nicht abbiegt, ist das der ideale Punkt für dich, Ağan. Ich ziehe dich hierher und dann wartest du oben auf der Brücke und kannst von da runterrasen, wenn er kommt. Mehr Schwung bekommst du hier sonst nirgends. Und dann rufst du uns an, sobald er irgendwo anhält oder du ihn aus den Augen verlieren solltest.“
    „Gut“, stimmte Ağan zu.
    Jenny zupfte sich an einer Haarsträhne. „Einverstanden! Aber bis hier brauchen wir schon echt Glück, um ihn zu kriegen.“
    Die Unsichtbar-Affen sahen die Frankfurter Allee hinunter.
    „Ja, und wenn er sehr weit weg von hier wohnt, brauchen wir erst recht einen ganzen Haufen Glück“, sagte Ağan leise.
    „Und ob“, stimmte Addi ihm zu. „Glück werden wir brauchen. Aber das gehört eben manchmal dazu.“

Die Unsichtbar-Affen fuhren zurück zu dem großen Parkplatz und machten sich an die Erkundung der Rennstrecke. Natürlich war diese nicht als solche ausgezeichnet, aber die Landstraße hinter dem Parkplatz war breit und gerade.
    „Hier kann man bestimmt ein Rennen fahren“, meinte Ağan. „Ich weiß zwar nicht genau, wie Straßenrennen ablaufen, aber ich habe gestern Abend mal Yildiz gefragt. Sie sagt, dass dabei meistens zwei Fahrer gegeneinander antreten. Es ist also nicht wie bei richtigen Autorennen, wo ganz viele Autos an den Start gehen. Und sie fahren auch nur über kurze Strecken, ein paar hundert Meter oder so.“
    Jennys Elfenaugen blitzten. „Klar! Weil sie das alles verbotenerweise tun! Und weil sie Schiss haben, entdeckt zu werden! Im Grunde sind das feige Angeber!“
    „Oder stumpfe Autonarren“, sagte Ağan.
    „Oder arme Säcke“, ergänzte Addi. „Dieser Herbie mit dem blauen Auto, der macht das ja auch, weil er hofft, dafür Geld zu bekommen. Und weil er denkt, dass einem Sieger im Autorennenmehr Leute ihren Wagen zur Reparatur oder zum Aufmotzen bringen.“
    „Aber das geht nicht“, begehrte Jenny auf. „Du kannst nicht machen, was du willst, damit es dir dann besser geht. Du musst auch Rücksicht auf die anderen nehmen.“
    „So denken aber die wenigsten!“ Ağan hob die Hände. „Und das liegt bestimmt daran, dass die meisten Menschen keine Zeit in ihrem Leben haben. Sie wollen das, was sie sich erträumen, so schnell wie möglich haben! Geduld ist ein Baum, dessen Wurzeln bitter, dessen Frucht aber sehr süß ist!“
    Jenny holte tief Luft. „Das hast du schön gesagt, Ağan.“
    „Das ist nicht von mir“, winkte dieser ab. „Es ist ein altes persisches Sprichwort, das meine Mutter gern zitiert.“
    Die kommenden Stunden verbrachten die Unsichtbar-Affen mit Warten. Sie hatten inzwischen schon oft festgestellt, dass das Warten eine der schwierigsten Detektivaufgaben war. Und heute hatten sie nicht einmal ihre Schulaufgaben

Weitere Kostenlose Bücher