Unsichtbar
Steine, bis nur noch Krümel blieben. Fünfzig, sechzig schwarze Männer und Frauen mit Hämmern und Meißeln in den Händen kauerten in diesem Gelände und klopften Steine; die Sonne brannte auf sie nieder, kein Schatten weit und breit, alle Gesichter glänzten von Schweiß. Lange stand ich dort und schaute ihnen zu. Ich schaute und lauschte und fragte mich, ob ich so etwas schon jemals gesehen hatte. Das war die Art von Arbeit, die man normalerweise mit Strafgefangenen in Verbindung bringt, mit Menschen in Ketten, aber diese Menschen trugen keine Ketten. Sie arbeiteten, sie arbeiteten für Geld, davon lebten sie. Die Musik der Steine war vielschichtig und unmöglich, eine Musik von fünfzig, sechzig klirrenden Hämmern, von denen sich jeder in seinem eigenen Tempo bewegte, jeder seinen eigenen Rhythmus hatte, und zusammen bildeten sie eine sperrige, grandiose Harmonie, ein Geräusch, das in meinen Körper eindrang und dort blieb, auch als ich längst gegangen war, und noch jetzt, im Flugzeug hoch über dem Ozean, höre ich das Klirren dieser Hämmer in meinem Kopf. Dieses Geräusch wird immer bei mir sein. Bis ans Ende meines Lebens, ganz gleich, wo ich bin, ganz gleich, was ich tue, es wird immer bei mir sein.
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