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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wie aus dem Gesicht geschnitten war, mit dem Unterschied, dass der Sohn eine Brille trug.
    » Beschreiben Sie Ihren Sohn kurz, wie groß ist er, wie schwer? «
    » Einsfünfundneunzig und etwa hundertzwanzig Kilo, genau kann ich das nicht sagen «, antwortete Ilse Göden. » Er hat ungefähr die Statur meines Mannes. «
    » Könnten wir bitte die Handynummer von Ihrem Sohn haben? «
    » Moment, ich hab sie nicht im Kopf «, sagte Göden und erhob sich, holte das Telefonbuch und notierte die Nummer auf einem Notizblock. Den Zettel riss er ab und gab ihn Santos .
    » Okay, dann probieren wir ’ s doch gleich noch mal. « Es klingelte zehnmal, bis die Mailbox ansprang. Santos schüttelte den Kopf. » Mailbox. Das Handy ist aber eingeschaltet, sonst würde die Mailbox schneller anspringen. « Sie warf Henning einen kurzen Blick zu und fuhr fort: » Wir nehmen das Foto mit und werden eine Suchmeldung rausgeben. Mehr können wir im Augenblick leider nicht tun. Vielleicht können Sie uns noch die Namen und Adressen seiner Freunde nennen, soweit diese Ihnen bekannt sind. «
    » Gerne, ich fürchte nur, aus denen werden Sie nicht viel rauskriegen. « Und nach einer kurzen Pause: » Meinen Sie, dass unserm Sohn etwas zugestoßen ist? «
    » Wir werden sein Handy orten lassen, und dann sehen wir weiter. Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir Näheres wissen .
    Und sollte Ihr Sohn auftauchen, informieren Sie uns bitte umgehend, damit wir die Suche einstellen können. Hier ist meine Karte «, sagte Santos und gab sie Göden .
    Nach einer guten halben Stunde gingen Santos und Henning wieder, riefen vom Auto aus im Präsidium an und baten darum, eine Ortung von Markus Gödens Handy vornehmen zu lassen.
    » Deine Meinung? «, sagte Santos.
    Henning zuckte mit den Schultern und antwortete: » Keinen Schimmer, aber mir schwant Böses. «
    » Der Kerl ist fast zwei Meter groß. So leicht lässt der sich doch nicht überwältigen. Hören wir uns mal bei seinen Freunden um. «
    Weitere anderthalb Stunden vergingen. Die Befragung der Freunde ergab, dass keiner von ihnen Markus Göden am Sonntag gesehen haben wollte. Allerdings sagten zwei von ihnen, dass er etwas von einer Verabredung erzählt habe, doch wo und mit wem er sich treffen wollte, habe er nicht erwähnt .
    Santos und Henning klapperten die Kneipen in Gettorf ab und wurden schließlich in einer von ihnen fündig .
    » Ja, dieser junge Mann war gestern Abend hier. Er hat dort drüben am Fenster gesessen und die ganze Zeit mit einem Kerl geredet, den ich noch nie hier gesehen hab. «
    » Und er? «, fragte Henning und deutete auf das Foto. » Haben Sie ihn hier vorher schon mal gesehen? «
    » Ja, ein- oder zweimal, aber da war er immer mit mehreren Typen hier. «
    » Und wann haben die beiden Männer Ihr Lokal verlassen? «
    » Genau kann ich ’ s nicht sagen, es war ziemlich voll, aber ic h m eine, das muss so zwischen halb zehn und zehn gewesen sein. Allerdings ist der eine früher gegangen, während der auf dem Foto noch mindestens eine halbe Stunde hier geblieben ist. Und er hat fünf oder sechs Halbe und genauso viele Klare getrunken. Ich hab ihn beobachtet, als er gegangen ist, ganz sicher war der nicht mehr auf den Beinen. «
    » Können Sie den andern Mann beschreiben? «
    » So groß wie ich, normale Figur, ansonsten ist mir nichts weiter an ihm aufgefallen. «
    » Und wie alt schätzen Sie ihn? «
    » So Mitte bis Ende dreißig, kann auch schon vierzig sein, aber wie gesagt, genau kann ich mich an den Typ nicht erinnern, war einfach zu viel los gestern. «
    » Und Ihre Bedienung? «
    » Kommt erst gegen sechs, hat Spätschicht. «
    » Könnten Sie den Unbekannten einem unserer Phantomzeichner beschreiben? «
    Der Wirt schüttelte den Kopf. » Nee, ich kann mich nicht mal mehr erinnern, was er anhatte. Vielleicht kann Silvia Ihnen weiterhelfen, die war für den Tisch zuständig. «
    » Wo erreichen wir sie jetzt? «
    » Gar nicht, sie ist im Krankenhaus, ihre Mutter liegt im Sterben. Ich würde sie jetzt nicht unbedingt behelligen. Kann auch sein, dass sie heute Abend gar nicht kommt, wenn sich der Zustand ihrer Mutter weiter verschlechtert. Ich geb Ihnen aber trotzdem die Adresse und Telefonnummer mit. «
    Wieder draußen, sagte Henning: » Halten wir fest: Göden war gestern nicht mit seinen Freunden zusammen, sondern mit einem Mann verabredet. Er scheint ein gewaltbereiter Typ zu sein, der auch vor Frauen nicht Halt macht. Und er ist noch mindestens eine halbe Stunde

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