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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Abdruck, der beiden nur zu bekannt vorkam. » Glaubst du ’ s jetzt? «
    » Muss ich wohl. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, wie sie gelitten hat … «
    » Nicht, wenn sie bewusstlos war oder er sich erst nach ihrem Tod an ihr vergangen hat. Das werden unsere Spezies in der Rechtsmedizin hoffentlich rausfinden. Ich wünsche mir auch, dass sie nicht gelitten hat. Volker soll die ganze Truppe herschicken «, sagte Henning müde und erhob sich wieder. » Sag ihm auch, dass wir warten, bis sie eingetroffen sind. « Und an die beiden Beamten gewandt, der jüngere hatte sich wieder einigermaßen gefangen: » Lassen Sie uns bitte einen Moment allein, halten Sie sich aber trotzdem noch zu unserer Verfügung. « Er zündete sich eine Zigarette an und meinte: » Lisa, auch das ist seine Handschrift. Lass es nicht zu dicht an dic h r ankommen, wir müssen jetzt analytisch denken und handeln. «
    » Keine Sorge, ich hab mich in der Gewalt. Nur, gestern und heute schien es noch so, als wollte er spielen. Inzwischen glaub ich, dass er das Spiel selber nicht mehr beherrscht. «
    » Er beherrscht es, aber er beherrscht sich nicht mehr. Das ist der Unterschied. Wir müssen verdammt auf der Hut sein … «
    » Und wir sollten die Bevölkerung warnen, dass sie unter gar keinen Umständen zu einem Fremden ins Auto steigen dürfen, ganz gleich, wie seriös er auch auftritt. Mir fällt da grad was ganz Blödes ein. Als ich noch klein war, habe ich meine Mutter mal gefragt, wie der Teufel aussieht. Sie hat gesagt, er nimmt immer eine andere Gestalt an, mal ist er ein seriöser Geschäftsmann, mal eine wunderschöne Frau, mal der nette Nachbar, der das Haus hütet, wenn man in Urlaub fährt … Haben wir es mit dem Teufel zu tun? «
    » Ich hab mit Religion nichts am Hut, ich glaube weder an Gott noch an den Teufel «, entgegnete Henning und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette. » Und außerdem würde diese Warnung nur zu einer unnötigen Hysterie führen. Die Eltern würden ihre Kinder wegsperren, keiner würde sich mehr auf die Straße trauen, denn du weißt, wie die Medien in der Regel den Sachverhalt verfälschen. Wir dürfen die Sache nicht zu sehr öffentlich machen. «
    » Und damit lieber weitere Opfer riskieren … «
    » Er würde so oder so Opfer finden. Akzeptier ’ s einfach, und sieh den Tatsachen ins Auge. Panikmache würde nur unsere Arbeit behindern, weil dann die Hyänen von der Presse wie Kletten an uns hängen würden, und was das bedeutet, weißt du. «
    » Aber wir haben seit Donnerstag vier Tote! Vier unschuldige Menschen, die kaltblütig ermordet wurden «, fuhr sie ihn wütend an. » Vier! Geht das in deinen Schädel?! Das haben wir normalerweise in einem ganzen Jahr nicht. « Sie war sich i m K laren, dass die letzte Bemerkung nicht ganz stimmte und sie allein in Kiel im vergangenen Jahr einundzwanzig Straftaten gegen das Leben zu verzeichnen hatten, darunter fünf Morde und elf Totschlagsdelikte.
    » Ich kenne die Zahlen. Aber du wirst emotional und damit … «
    » Na und, dann werd ich eben emotional! Was schlägst du denn vor, wie ’ s weitergehen soll? Abwarten und Tee trinken? «
    » Nein, denn er wird sich noch mal bei uns melden. Er hat ’ s einmal getan und wird es erneut versuchen. «
    » Dein Wort in Gottes Ohr. Die Presse wird uns trotzdem in der Luft zerreißen. «
    » Das ist mir egal. Nur, wir werden den Leuten nicht sagen, wie sie sich zu verhalten haben. Moment «, sagte er und nahm einen Anruf entgegen, die Nummer war unterdrückt .
    » Ja? «
    » Hallo, Herr Kommissar. Haben Sie Mandy schon gefunden? «
    » Wer sind Sie? «
    » Ach kommen Sie, Sie wissen doch genau, dass ich Ihnen das nicht verraten werde. Das müssen Sie schon selber rausfinden. Ich wollte nur mal Ihre Stimme hören, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Und, wissen Sie’s jetzt?«, fragte Henning zynisch .
    » Ich wusste es eigentlich schon vorher. Gratulation übrigens, dass Sie die Verbindung hergestellt haben. Sie waren das doch? Oder hat das ein Kollege von Ihnen rausgefunden? Aber ganz ehrlich, ohne meine aktive Mithilfe wären Sie nie darauf gekommen. Irgendwann werden Sie erfahren, wie viele es wirklich sind. Aber das nur nebenbei. Sie haben meine Gedichte erhalten, nehme ich an. Morgen kommt noch was, um Ihren Tag zu versüßen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. «
    » Warten Sie, nur eine Frage. Warum tun Sie das alles? «
    » Können Sie sich das nicht denken? Ich muss jetzt aber

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