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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gerne mit den Kollegen Ihrer Freundin unterhalten. Würden Sie uns ein paar Namen nennen, auch von jenen, die ihr nicht so wohlgesonnen waren? «
    Frau Wilhelmi überlegte und antwortete schließlich: » Das mit dem wohlgesonnen ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck … «
    » Aber Sie haben doch selbst gesagt, dass sie Probleme in der Klinik hat. «
    » Man sollte das nicht auf die Goldwaage legen. Sie ist eine exzellente Therapeutin, und manch einem hat das eben nicht gefallen. «
    » Wurde sie gemobbt? «
    » So würde ich das nicht sagen, aber sie hatte keinen leichten Stand. Bei den Patienten ist sie beliebt, weil sie wirklich was drauf hat. Außerdem hat sich die anfängliche Abneigung ihr gegenüber in den letzten zwei, drei Wochen doch gelegt. «
    » Trotzdem würden wir gerne mit einigen Mitarbeitern sprechen. «
    Sie nannte ein paar Namen, Henning schrieb mit und bedankte sich. Er reichte ihr seine Karte und sagte: » Sollte Ihnen noch etwas einfallen, bitte melden Sie sich unverzüglich, auch wenn es mitten in der Nacht ist. «
    » Sie glauben auch nicht, dass sie noch lebt, oder? « Kerstin Wilhelmi sah die Beamten an, als würde sie eine Antwort erwarten, doch weder Henning noch Santos hätten ihr eine gegeben, sie hätten ihr nicht einmal eine Vermutung mitgeteilt .
    » Wir können noch überhaupt nichts sagen, Frau Wilhelmi «, erwiderte Santos und gab ihr die Hand. » Vielleicht ist bei Ihrer Freundin irgendwas Wichtiges dazwischengekommen und … «
    Kerstin Wilhelmi schüttelte energisch den Kopf. » Dann hätte sie mich angerufen. Sie hat das Handy immer dabei, es ist auch immer eingeschaltet. Ich habe doch zigmal versucht sie zu erreichen, aber es ist immer nur die Mailbox angesprungen. Das ist einfach nicht Mandys Stil, dazu kenn ich sie zu lange. Ihr ist etwas passiert, etwas ganz Furchtbares. Finden Sie sie, bitte «, sagte sie mit flehendem Blick und Tränen in den Augen, ihre Stimme war voller Angst .
    » Wie ist die Nummer Ihrer Freundin? «
    Frau Wilhelmi diktierte sie, Santos schrieb mit .
    » Wir werden versuchen das Handy zu orten, vorausgesetzt, es ist eingeschaltet. «
    » Es ist eingeschaltet. Finden Sie sie «, wiederholte sie noch einmal, griff zu einem Taschentuch und wischte sich damit über die Augen und die Nase .
    » Wir tun unser Bestes. Wiedersehen. «
    Wieder draußen, rief Henning Harms an und bat darum, das Handy von Mandy Schubert zu orten. Währenddessen sprach Santos mit den Streifenbeamten und erklärte, dass die Strecke, die Mandy Schubert gefahren sein musste, Zentimeter für Zentimeter abgesucht werden solle. » Und auch und vor allem abseits der Straße beziehungsweise des Radwegs. Sollten Sie Verstärkung benötigen, dann fordern Sie diese an. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf das Fahrrad. Falls Sie etwas finden, sofort melden. Hier ist meine Nummer. Ach warten Sie, ich geb Ihnen auch noch die von meinem Kollegen. «
    » Geht klar «, entgegnete die junge Beamtin .
    » Tschüs. «
     

DIENSTAG, 18.35 UHR
     
    » Tut mir leid, aber Volker ist manchmal ein Arschloch «, stieß Henning wütend hervor. » Unser Kerl hat vorhin angerufen, mit ziemlicher Sicherheit war er ’ s. Er wollte mich sprechen, aber Volker hat ihm nicht meine Nummer gegeben. Ich bin stocksauer! «
    » Woher sollte Volker wissen, dass er … «
    » Hör zu, der Anrufer hat den Namen Mandy Schubert genannt. Wer außer dem Täter ruft bei uns an und nennt diesen Namen?! Kein Außenstehender kann bis jetzt etwas davon wissen … Natürlich hat er nicht von einem normalen Telefo n a us angerufen, sondern allem Anschein nach von einem Handy mit Prepaidkarte oder von einer Telefonzelle. Er wollte sich mit mir verbinden lassen, Volker hat das Gespräch entgegengenommen. Ich hoffe, er meldet sich noch mal. «
    » Wird er. Das ist für ihn der Kick. «
    » Wie toll für ihn! Die Schubert ist tot, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Fragt sich nur. wo er sein Opfer diesmal hingeschleppt hat. Ich wüsste gern, was der an sich hat, dass er mitten am Tag eine erwachsene Frau dazu kriegt, in sein Auto zu steigen. «
    » Woher willst du wissen, dass sie in sein Auto gestiegen ist? «
    » Weil es so ist oder war. «
    Sie erreichten das Präsidium wenige Minuten nach halb acht .
    Harms wirkte leicht geknickt. Auch Friedrichsen war noch in seinem Büro .
    » Tut mir leid wegen … «
    » Vergiss es. Er hat sich nicht noch mal gemeldet? «
    » Nee. Aber … « Er wollte noch etwas

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