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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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leider auflegen, ich habe da eine wunderbare Frau kennen gelernt, die ich unbedingt wiedersehen will, und ich will sie nicht zu lange warten lassen. Sie ist wirklich nett. Bis bald. «
    » Werden Sie sie auch umbringen? «
    » Ich habe mich noch nicht entschieden. Das hängt von der Situation ab. Sie werden es rechtzeitig erfahren. «
    Henning stand wie versteinert da und starrte sein Handy an, das nur kurz darauf erneut summte. Harms. Er wollte lediglich wissen, ob der große Unbekannte, das Phantom, sich gemeldet hatte. » Morgen im Präsidium «, sagte Henning und steckte das Telefon in seine Jackentasche .
    » Sag bloß, das war er? « Santos stellte sich neben ihn und fasste ihn bei der Schulter. Henning nickte nur .
    » Was hat er gesagt? «
    Henning wirkte abwesend, während er sprach. » Er ist so verdammt selbstsicher. Und er klang so unglaublich zynisch. «
    » Du aber auch. Wie hat sich seine Stimme angehört? «
    » Wie eine ganz normale Männerstimme, er hat aber keinen norddeutschen Dialekt. Ich möchte wissen, was er vorhat. Er sagt, er hat eine Frau kennen gelernt, die er heute Abend wiedersehen will. Wenn ich nur wüsste, von wo aus er angerufen hat. «
    » Die Frau, die er kennen gelernt hat, wird er sie umbringen? «
    Henning zuckte nur mit den Schultern und strich sich mit der Zunge über die Innenseite der Wange .
    » Hat er gesagt, dass er sich wieder melden wird? «
    » Ja, aber nicht, wann. Diese verdammte Drecksau! «
    » Jetzt wirst du emotional. Warum bist du so geknickt? Du wolltest doch unbedingt mit ihm spielen … «
    » War vielleicht doch keine so gute Idee. Unsere Leute mar schieren an. Erteil du die Instruktionen, und dann lass uns fahren. Ich muss das Gespräch erst mal sacken lassen. « Er setzte sich in den Wagen und schrieb aus dem Gedächtnis die Worte des Unbekannten auf. Santos stieß nach fünf Minuten zu ihm.
    » Wollen wir noch ein Glas Wein bei mir trinken? «, fragte sie .
    » Und dann? «
    » Was, und dann? Nur noch ein bisschen zusammensitzen und reden. Oder auch nicht. «
    » Aber ich schlaf nicht wieder auf deiner Couch, das ist mir ein bisschen zu unbequem. Außerdem hab ich Hunger, auch wenn mir der Appetit vergangen ist. «
    » Holen wir uns eine Pizza? Pizza und Wein ist immer gut. Ich könnte uns aber auch belegte Brote machen … «
    » Warum bist du auf einmal so gut drauf? «, fragte er .
    » Wir können doch nicht beide gleichzeitig in Depressionen verfallen. Komm, lächle, das steht dir besser als dieser verkniffene Gesichtsausdruck. Den hast du zu lange mit dir rumgetragen. Du wirst den Fall lösen, da bin ich mir ganz sicher. Und dann wird dieser Bastard für alle Ewigkeit hinter Gittern schmoren.«
    » Mir reicht schon lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung. Über das Ewig entscheidet eine andere Instanz. «
    » Oh, du glaubst also doch, dass da noch was anderes existiert «, sagte Santos schmunzelnd und sah Henning von der Seite an.
    » Ich glaube gar nichts. Ich habe nur Angst, dass er heute noch mal zuschlägt. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich zwei Opfer an einem Tag holt. «
    » Wie hat er von dieser Frau gesprochen? «
    » Warum? «
    » Es interessiert mich eben. «
    » Dass sie wunderbar und nett ist und er sie unbedingt wiedersehen will. Aber als ich ihn gefragt habe, ob er sie umbringen wird, hat er nur gemeint, das hänge von der Situation ab. Ich würde es rechtzeitig erfahren. «
    » Er hat wirklich gesagt, dass sie wunderbar und nett ist? «
    » Ja «, antwortete er unwirsch, worauf Santos jedoch nicht einging.
    »Ich hab da eine Idee, aber ich kann sie noch nicht in Worte fassen. Es hat mit seiner Persönlichkeit zu tun. Ich muss das mal in aller Ruhe überdenken. «
    » Na toll! Uns läuft die Zeit davon. Er wird sie umbringen, da bin ich fast sicher … «
    » Und wenn er doch nicht vorhat, sie umzubringen? Er hat doch bis jetzt keinen seiner Morde geplant. Was, wenn er tatsächlich eine Frau kennen gelernt hat, die er mag? Sören, sollte Jan Recht haben, dann gibt es auf diesem Planeten nur eine, höchstens zwei Frauen, die er niemals umbringen würde – seine Mutter und, sollte es noch eine geben, seine Frau. Die beiden, wenn es zwei sind, sind unantastbar. «
    » Aber er scheint nicht verheiratet zu sein, sonst hätte er doch nicht von dieser einen wunderbaren und netten Frau gesprochen. «
    » Oder er ist doch verheiratet und bricht aus seinem bisherigen Leben aus. Ach, weißt du was «, sagte Santos, »

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