Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
gleichzeitig den Schocker ein weiteres Mal an ihren Körper, diesmal unter ihre linke Brust. Sie zuckte mehrmals, bis ihre Sinne schwanden.
    » Du hast einen absolut perfekten Körper «, flüsterte er, während er ihr Shirt auseinander riss, » aber du bist nur ein elendes kleines Flittchen. Wenn du dich reden hören könntest, du würdest vor dir selbst auskotzen. Aber du wirst dich ja nicht mehr reden hören, du wirst nie mehr dein kleines dreckiges Maul aufmachen, du verdammte kleine Hure. «
    Als er fertig war, zog er ein Messer aus seiner Tasche und stach so oft auf Melanie ein, bis er sicher war, dass sie nie wieder aufwachen würde. Danach legte er sie hin, wie er es bei fast allen machte, betrachtete ein letztes Mal sein Werk und ging zu seinem Wagen, um sich umzuziehen. Dabei bemerkte er, dass er sich auf dem nassen Boden schmutzig gemacht hatte, und stieß einen kurzen Fluch aus, doch als er sah, dass es nur Erde war, beruhigte er sich gleich wieder. Er würde sie trocknen lassen und später abbürsten. Außerdem hatte er noch einige Mittel gegen bestimmte Flecken zu Hause. Und sollte alles nichts helfen, würde er die Hose eben in die Reinigung bringen.
    Er holte die kleine Digitalkamera aus dem Handschuhfach und machte drei Fotos von Melanie, steckte ihren Slip ein und setzte sich wieder ins Auto. Er wendete, ein prüfender Blic k n ach allen Seiten, er war allein. Erst am Ortseingang von Neversdorf kam ihm ein älteres Ehepaar auf Fahrrädern entgegen, ohne Notiz von ihm zu nehmen. Um zwanzig vor drei fuhr er wieder auf die A 21 Richtung Kiel, in der Hoffnung, es bis vier Uhr nach Hause zu schaffen, wenn die Geburtstagsparty in vollem Gang war und Kaffee getrunken wurde. In Kiel warf er den Umschlag mit Miriams Foto und dem Gedicht in einen Briefkasten direkt beim Polizeipräsidium, der am Sonntagmorgen geleert wurde. Um fünf nach vier kam er zu Hause an.
    » Da bist du ja endlich«, wurde er von seiner Frau empfangen. »Wo warst du eigentlich?«
    »Buxtehude. Am Dienstag kommt ein richtig fetter Auftrag hier an. Wie läuft ’ s sonst so? «
    » Hörst du doch selbst. Der Kaffeetisch ist gedeckt, wir können gleich anfangen. «
    » Ich mach mich nur schnell ein bisschen frisch. Die Fahrt war ziemlich anstrengend. Stau am Eibtunnel «, log er .
    » Beeil dich, die Kinder werden schon ganz unruhig. «
    Butcher ging ins Bad, wusch sich die Hände und das Gesicht und kämmte sich. Er besah sich kurz im Spiegel und war zufrieden. » Okay, let ’ s party. «
    Die Feier dauerte bis um acht, die eingeladenen Freundinnen wurden von ihren Eltern abgeholt, Butchers Frau und seine Mutter räumten auf, während er sich in den Keller zurückzog und die von Melanie gemachten Fotos auf seinem PC speicherte. Er blieb eine ganze Weile davor sitzen und sah auf den Bildschirm. Fast perfekt, dachte er. Fast perfekt. Aber das nächste Mal muss es noch perfekter sein, es soll schließlich keiner sagen können, ich würde schlampig arbeiten. Alles muss perfekt sein, einfach alles. So hab ich es gelernt, Mutter .
    Das ist aber auch das Einzige, was ich von dir gelernt habe .
    Perfektion.
    Um zehn, seine Mutter war längst zu Bett gegangen, setzte er sich im Wohnzimmer zu seiner Frau und legte einen Arm um sie, nicht, weil ihm danach war, sondern weil er nicht noch einmal hören wollte, er würde sich nicht genug um sie kümmern .
    » Na, kaputt? «, fragte er und küsste sie auf die Stirn.
    » Was glaubst du denn? Zum Glück haben wir nur zweimal im Jahr Kindergeburtstag. Ich bin müde und will ins Bett. Kommst du auch?« Ihre Stimme war sanft und säuselnd.
    »Ja.«
    Er hatte bereits geduscht und lag im Bett, als Monika hereinkam. Sie trug ein durchsichtiges schwarzes Negligé, das kaum etwas verhüllte. Damals, als sie sich kennen lernten, war sie für ihn die begehrenswerteste Frau von allen, die Frau, von der er sich erhoffte, dass sie sein Leben verändern würde. Und vielleicht hätte es auch geklappt, wäre da nicht seine Mutter gewesen, die sich schon kurz darauf in ihre Beziehung hineingedrängt hatte.
    Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen halb geschlossen und tat, als wäre er kurz vor dem Einschlafen. Sie machte das Licht aus und kuschelte sich an ihn, und ihre Hand glitt immer tiefer. Während er mit ihr schlief, was er nur mit äußerstem Widerwillen tat, dachte er an Melanie, an diesen makellosen Körper, einen Körper, wie er ihn selten zuvor gesehen und gespürt hatte. Der Gedanke an

Weitere Kostenlose Bücher