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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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hier abgestellt, damit wir nicht auf ihre Fährte kommen.“ Raven sprach aus, was Agnus bereits vermutete, doch er war nicht bereit, die Flinte ins Korn zu werfen.
    „ Elia schickt euch gleich die Route aufs Handy, die Johns Wagen vom Restaurant aus genommen hat“, sagte er zu Vinz und Raven. „Fahrt die Strecke langsam ab, achtet auf alles. Wir verfolgen die Route in der Luft und suchen anschließend nochmal in größerem Radius das Gelände um den Italiener ab.“
     

    Doch das einzige, was in dieser Nacht noch gefunden wurde, war Johns Baseballcap beim abgebrannten Restaurant.
    Bis auf Alva und Elia hatte Agnus für den kurzen Rest der Nacht alle in Zweierteams kreuz und quer durch die Stadt fahren lassen, um Ramón vielleicht irgendwo zufällig zu sichten. Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen, das war ihm, genau wie allen anderen klar, dennoch hatte nur der Sonnenaufgang die Macht, sie alle zum Aufgeben zu zwingen.
     

Kapitel 33
    Spät am nächsten Morgen wurde Lara durch bohrende Schmerzen wach. Zuerst dachte sie an eine starke Grippe mit heftigen Gliederschmerzen. Wie gerädert schleppte sie sich ins Badezimmer und kramte aus dem Spiegelschrank ein uraltes Fieberthermometer aus Glas. Das steckte sie unter ihre Zunge und betrachtete sich im Spiegel.
    Optisch machte sie gar keinen kranken Eindruck. Ganz im Gegenteil - sie sah wesentlich gesünder aus, als in all den Monaten nach der Chemotherapie. Immer noch das Fieberthermometer im Mund, fuhr sie in morgendlicher Routine mit einem groben Kamm durch ihre Haare. Merkwürdigerweise wirkten die viel voller und kräftiger als je zuvor.
    Schnell griff sie nach einem Handspiegel, um ihren Hinterkopf zu betrachten. Dort hatte die zweite, stärkere Chemotherapie kahle Stellen hinterlassen, über die sie sonst immer sorgsam andere Strähnen kämmte und dann mit Haarspray fixierte. Doch so sehr sie den Spiegel auch hin und her bewegte, sie fand nur schöne, glänzende Locken.
    War es möglich, dass ihr Körper sich so schnell erholt hatte?
    „ Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“, murmelte sie. „Und darüber werd‘ ich mir nicht auch noch den Kopf zerbrechen.“
    Sie nahm das Thermometer aus ihrem Mund und blickte ungläubig auf die Skala. Kein Fieber. Seltsam.
    Vielleicht sollte sie einfach wieder ins Bett krabbeln und weiterschlafen. Schlaf war bei Erkältungen doch angeblich die beste Medizin.
    Mit einem Mal war ihr, als würde ein Teil ihrer Seele aufschreien. Ihr ganzer Körper überzog sich mit einer Gänsehaut. Dann, wie aus heiterem Himmel, durchfuhr sie ein heftiger Schmerz. Es fühlte sich an, als stünde ihr ganzer Oberkörper in Flammen. Das Fieberthermometer fiel aus ihrer Hand und zerbrach in tausend kleine Stücke. Kraftlos sackte sie auf den Fliesenboden und krümmte sich dort zusammen. Tränen traten ihr aus den Augen, während sie die Arme in hilfloser Gegenwehr immer fester um ihren Körper presste.
     

    ***
     

    “ Und? Hast du ihn schon zum Reden gebracht?“, fragte Ramón und umkreiste Oskar ungeduldig.
    „ Nein, dafür ist es noch zu früh. Er ist ein Wächter und es wird eine Zeit dauern bis er redet. Ich wärme mich gerade erst auf.“
    „ Ich habe gehört, du hast in Deutschland während des zweiten Weltkriegs viele Erfahrungen gesammelt.“
    Hinterlistig lächelte der verhasste Kerl.
    „ Nun ja, ich hatte Gelegenheit einem gewissen Arzt in einem ihrer berüchtigten Lager über die Schultern zu sehen.“
    „ Wie weit bist du inzwischen mit ihm?“
    „ Leider war der Wächter bis vor kurzem bewusstlos. Sein Körper musste erst die Schäden des Giftgases beheben.“ Ein genüssliches Lächeln glitt über Lippen des hageren Vampirs. „Aber ich hatte schon Gelegenheit ein paar meiner selbst angefertigten Metallspieße mit hübschen Widerhaken tief in sein Fleisch zu bohren.“ Dabei ahmte Oskar die Handbewegung nach.
    Ramón packte den grinsenden Mann unvermittelt an der Kehle. „Du hast hoffentlich keine Arterie verletzt! Lass‘ ihn ja nicht verbluten! Er ist der einzige Wächter, den wir bisher lebend in die Finger bekommen haben und ich muss von ihm wissen, wo ihr verdammtes Hauptquartier ist!“
    „ Nein“, keuchte Oskar mit einiger Mühe und Ramón ließ, wenn auch ungern, wieder von ihm ab. Der hagere Vampir schnappte nach Luft und meinte, sichtlich gekränkt: „Haltet ihr mich etwa für einen Stümper, Fürst? Meine Werkzeuge stecken in sorgfältig ausgesuchten und sehr empfindlichen Stellen, ohne

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