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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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schön, dass Agnus dich an seiner Seite hat, Alva. Auch Männer brauchen Unterstützung und Rückhalt, sie geben das nur nicht gerne zu“, flüsterte die Sirene verschwörerisch, dabei wusste sie ganz genau, dass er sie mit seinen Vampirohren hören würde. „Ich weiß, was los ist, deshalb bin ich hier. Das Tribunal hat mich informiert. Ich soll die Vollstreckung beaufsichtigen, weil es einer seiner eigenen Männer ist.“
    Das auch noch! Gerade Amalia!
    „ Verstehe. Darf ich dir etwas anbieten?“
    „ Nein, meine Liebe, ein anderes Mal gerne, geh‘ ruhig duschen.“
    „ Fühl dich wie zu Hause, Amalia.“
    „ Das brauchst du ihr nicht extra zu sagen, das tut sie sowieso schon!“, rief er ihr vom Schlafzimmer aus zu und marschierte dann ins Wohnzimmer, wo Amalia wartete.
    Sie saß dort in dem Ohrensessel am Kamin, als wäre es ein Thron. Vermutlich aus Gewohnheit, ganz wie in alten Zeiten.
    „ Das Tribunal hat also dich beauftragt, die Urteilsvollstreckung zu überwachen.“ Seinen schlecht gelaunten Ton würde sie ertragen müssen.
    „ So ist es, Agnus. Und jetzt setz dich endlich, du machst mich mit deinem Auf- und Ablaufen ganz nervös!“
    Widerwillig gehorsam ließ er sich auf den Sessel ihr gegenüber fallen. Ohne ihre Haltung zu verlieren, beugte sich Amalia etwas in seine Richtung vor und ihre Stimme wurde weicher. „Ich weiß, wie schwer das für dich sein muss.“
    „ Ach ja?“
    Mit einem Ruck stand Amalia sichtlich erzürnt auf und wandte sich dem Feuer zu.
    „ Als Frau von Arthus, deinem Großvater, war ich jedes Mal dabei, wenn diese Strafe vollstreckt werden musste. Meinst du etwa, ihm sei das leicht gefallen? Wir haben dieses Urteil jedes einzelne Mal gemeinsam, Seite an Seite, durchgestanden. Ich kann mich an die gellenden Schreie, die verbrannten Körper und sogar an den Geruch von angebranntem Fleisch, noch sehr gut erinnern.“
    Er war zu weit gegangen. Manchmal vergaß er, dass sie aus einer Zeit stammte, in der die Sagen der Helden entstanden waren. „Verzeih mir meine Respektlosigkeit, Amalia. Ich …“
    „ Vergiss es.“ Sie hob abwehrend die Hand und drehte sich um.
    „ Was ich sagen wollte, Agnus - John hat gewählt. Er müsste das nicht über sich ergehen lassen. John steht zu seiner Tat und zu den Konsequenzen, aber es ist notwendig und wichtig, dass du auch dazu stehst. Zu unseren Gesetzen. Viele Vampire sind Jahrhunderte alt. Woran sollten sie sich sonst orientieren? Im Laufe dieser Zeit hat sich alles ständig verändert: die Gesetze der Menschen, ihre Moralvorstellungen, Königreiche, Landesgrenzen, ja sogar die Größe der Welt“, damit spielte Amalia auf die Entdeckung Amerikas an. „Diese Gesetze regeln die Vampirwelt und erleichtern unser Zusammenleben. Wenn du als Anführer der Wächter nicht zu den Gesetzen stehst, über deren Einhaltung ihr ja wacht, dann versinken wir bald im Chaos.“
    Amalia fixierte ihn mit ihrem Blick, gerade so, als wollte sie ihn damit stärken und Halt geben.
    Deshalb war sie hier, nicht wegen einer Moralpredigt.
    „ Versuch das zu verstehen, dann fällt es dir leichter.“
    Damit wandte sich Amalia von ihm ab und schritt, majestätisch wie immer, zur Tür. Dabei hielt sie einmal kurz inne, ohne sich umzusehen.
    „ Wenn du willst, kann ich als Beauftragte des Tribunals natürlich auch die Strafe vollstrecken.“
    „ Nein.“ Wie von selbst erhob er sich und nahm Haltung an. „Wie du schon sagtest, ich bin ihr Anführer.“
    Amalia nickte ihm flüchtig über die Schulter zu.
    „ Ich finde allein hinaus.“
    Die Art ihres Ganges, ihr langes Kleid, das samt Unterrock ebenso wallte, wie ihr leicht gelocktes Haar - ihr Abgang wirkte auf Agnus immer noch wie der einer Königin. Er folgte ihr und öffnete in einer höflichen Geste die Tür.
    „ Amalia?“ „Ja?“ „Danke.“
    Sie schenkte ihm ein angedeutetes Nicken.
    „ John ist ein guter Mann und einer deiner besten Wächter. Ich wünschte, es hätte eine andere Lösung gegeben.“
     

    Alva kam ihm mit nassen Haaren, in Jeans und T-Shirt entgegen. „Ist Amalia schon weg? Das ging aber schnell.“
    Er hatte das Bedürfnis, sie jetzt einfach nur in seine Arme zu schließen und eine Weile festzuhalten und das tat er auch. Denn allein sie so im Arm zu halten, gab ihm tief im Inneren Kraft.
    Ein Geheimnis, das er niemandem erzählen würde.
    „ Wann habe ich dir eigentlich das letzte Mal gesagt, dass ich froh bin, dich an meiner Seite zu haben?“
    „ Das tust du in diesem

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