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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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seine Freunde, die ihm wie eine Familie waren, zurücklassen müssen und Lara nie wieder sehen. „Oder?“ Agnus übergab ihm die Rolle mit dem Wachssiegel, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und seine Züge wurden hart. „Oder wir ketten dich im Turm an.“
    „ Scheiße.“ Den grausamen Rest konnte Agnus sich sparen, denn jeder kannte diese Strafe, weil sie besonders abschreckend war. Er ballte seine Hände zu Fäusten und fühlte sich für einen Moment wie einzementiert.
    „ Dann gilt deine Tat als gesühnt, unter der Voraussetzung, dass du als Wächter bei uns bleibst.“
    Sein Anführer kam um den Schreibtisch und legte ihm seine schwere Hand auf die Schulter. „Ich gebe dir Bedenkzeit.“
    „ Das musst du nicht.“
    Sein Körper fühlte sich bleischwer an, als er aufstand, doch er wusste, was er wollte.
    „ Das hier ist vor langem mein Zuhause geworden. Ihr seid meine Familie. Ich bleibe und akzeptiere die Strafe. Sind wir fertig?“
    „ Fast. Diese Frau muss bei uns bleiben, bis ihre Heilung abgeschlossen ist, damit unser Geheimnis bewahrt bleibt.- Aber sie gehört nicht in unsere Welt und du weißt, was du zu tun hast.“
    „ Ja“, seine Antwort war mehr ein Knurren, „ihr Gedächtnis löschen.“
    Er verließ das Büro, fühlte sich taub, jede Bewegung so schwer, als wäre er aus Blei. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, dass Agnus voller Wut mit einem Arm alle Unterlagen von seinem Schreibtisch fegte.
     

Kapitel 7
    „ Ich muss hier raus, sofort!“, brüllte Agnus.
    Am liebsten hätte er alles kurz und klein geschlagen. Zum Zerreißen gespannt stürmte er aus seinem Büro und rief Elia im vorbeigehen zu: „Ich bin bei Alva.“
    Sein Schreiber wusste ganz genau, dass das hieß: lass mich bloß in Ruhe!
    Einige Zeit später lag er verschwitzt in seinem großen Bett, Arm in Arm mit seiner Gefährtin. Nicht in der Stimmung für Worte, war er wie ein Sturm in sein privates Quartier gedonnert und Alva hatte ihm geholfen, sich auf die intensivste Art und Weise zu entspannen.
    „ Das Tribunal hat John vor die Wahl gestellt und er will bei uns bleiben. Ich habe nichts anderes von ihm erwartet und bin froh darüber. Wir brauchen ihn, aber“, ihm blieben die Worte im Hals stecken.
    Alva stützte sich auf ihren Ellenbogen. „Aber?“
    „ Das wird hässlich werden, Alva.“
    Sie fuhr ihm mit einer Hand durch seine wilde Haarpracht. „Wie lautet das Urteil?“
    „ Du weißt, wir haben keine Gefängnisse und Strafen wie die Menschen, mal abgesehen von der Todesstrafe. Das Tribunal kann unseresgleichen auch nicht über längere Zeit einsperren, weil wir jagen müssen. Und über eine Geldstrafe würden die meisten sowieso nur lachen.“
    „ Agnus, hör auf. Du redest um den heißen Brei.“
    „ Alvalinchen“, so hatte ihr Vater sie als Kind liebevoll genannt und es gab manchmal Augenblicke, da nannte er sie ebenfalls so. In Augenblicken, in denen er sich wünschte, er könnte jeden Schmerz von ihr fernhalten.
    „ Es wird eine Art Verbrennung geben.“
    Im Laufe seiner Führungszeit hatte er diese drakonische Strafe schon paar Mal vollstrecken müssen, aber nie bei einem seiner Wächter, sondern nur bei Schwerverbrechern. Und er hatte stets dafür gesorgt, dass Alva zu dieser Zeit unter einem Vorwand weit weg war.
    Er liebte sie. Aber sie war Ärztin. Mit Leib und Seele.
    „ Das ist ein furchtbarer Anblick und ich will nicht, dass du dabei bist.“ Das würde er ihr niemals antun.
    Alva war erstarrt, alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen.
    Ihm blieb nichts, als sanft über ihre Wange zu streichen. „Ich habe alles getan, was in seiner Macht stand, glaub mir.“
    „ Ich glaube dir. Ich habe von dieser Strafe schon gehört, aber dass sie tatsächlich einmal vollstreckt wird und dazu noch hier bei uns …“ „Ich weiß, Alva.“
    „ Wie? Wie macht ihr das?“ „Alva, bitte.“
    Sie setzte sich im Bett auf.
    „ Ich bin die Ärztin hier, also bitte sag mir, was ich wissen muss.“ Er schloss kurz die Augen. Vielleicht würde sie ihn danach hassen, vielleicht würde sie ihn nie wieder voller Liebe ansehen können.
    „ John wird im Turm angekettet, sein Kopf und seine Lenden werden mit Tüchern geschützt. Wenn die Sonne im Zenit steht, wird das Dach geöffnet, bis seine oberen Hautschichten komplett verbrannt sind.“
    „ Oh mein Gott“ Seine Alva weinte sehr selten. Es entsprach wohl nicht ihrem Naturell, untätig zu weinen, doch in diesem Moment lief ihr eine Träne über die

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