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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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verbrenne, oder?“
    „ Weißt du, wenn ich so darüber nachdenke: doch ich will!“
    Er dachte an die Verbrennung im Turm, die er für sie auf sich genommen hätte. Wenn ein kurzer Beweis alles wäre, was sie bräuchte?
    Mit einem Seufzen kapitulierte er und blickte auf seine Uhr - früher Abend, Sommer, also immer noch hell und laut Wetterbericht kaum Wolken am Himmel.– Das würde weh tun!
    „ Ich hoffe, dir reicht auch ein verbrannter Arm, und sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“
    „ Notiert, du hast mich gewarnt.“
    Hektisch fingerte sie am Bedienelement der Jalousien herum.
    „ Du musst zuerst gleichzeitig die beiden roten Knöpfe drücken, um die Sicherheitsverriegelung aufzuheben. Aber bitte nur ein Fenster und nur einen Spalt breit, okay?“
    Mit einem leisen Summen öffnete sich einer der Stahlrollos. John sah ihr direkt in die Augen, während er seinen linken Unterarm mit eiserner Miene vor das Fenster hielt und den Rest seines Körpers so gut es ging hinter dem dicken Vorhang verbarg.
    Fassungslos starrte Lara auf seinen Arm, der natürlich augenblicklich rot wurde, wie bei einem Sonnenbrand, dann sofort dunkel rot. Schmerzen, als würde er seinen Arm direkt ins Feuer halten, trieben ihm Schweißperlen auf die Stirn. Dann stieg Qualm auf und sein Arm färbte sich schwarz. Er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien.
    Den Geruch von verbranntem Fleisch musste doch selbst Lara jetzt riechen.
    Ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet, während sie das Rollo endlich wieder herunterfahren ließ.
    Schmerzen, als würde sein Arm wie eine Fackel brennen, ließen ihn aufstöhnen und in die Hocke sinken. Nur undeutlich bekam er mit, wie Lara geschockt den Kopf schüttelte und mit zitternden Fingern seinen Arm berührte. Ein erstickter Schrei drang aus ihrer Kehle, dann stürmte sie aus dem Schlafzimmer.
    „ Lara warte! Lauf nicht weg!“
     

    ***
     

    Doch Lara wollte nur noch raus. Kopflos rannte sie von Raum zu Raum, auf der verzweifelten Suche nach dem Ausgang. Alle Räume waren dunkel und ohne jede Sicht nach draußen. Die Klaustrophobie, die sie schon vorhin selbst mit Mühe kaum noch im Zaum halten konnte, schnürte ihre Kehle nun immer weiter zu. Endlich erreichte sie einen kleinen Flur mit einer größeren Tür, die ins Freie führen musste.
    Sie riss die Tür auf, doch statt ins erlösende Sonnenlicht zu laufen, hätte sie fast einen Mann und eine blonde Frau samt Tablett umgerannt.
    „ Oh, ich glaube, wir kommen genau im richtigen Augenblick, Elia“, hörte sie die blonde Frau sagen.
    „ Stimmt Sarah, hier riecht es lecker nach Grillabend und Freiblut! Bin ich auch eingeladen?“
    „ Elia, hör auf zu scherzen, du machst ihr Angst“, schimpfte die Frau.
    „ Hey, war wirklich nur ein Spaß, Lara.“
    Fassungslos starrte sie auf die Fangzähne, die bei seinem Grinsen aus dem Mund ragten. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine schwarz verbrannte Hand wahr, die sich nach ihr ausstreckte.
    Schwarz verbrannt – wie die Leichen damals im Tunnel.
    Sie hörte sich selbst aufschreien und stand für einen Moment einfach nur regungslos da. Während Bilder von verbrannten Körpern in verbrannten Fahrzeugen sich vor ihr inneres Auge schoben, hörte sie wie von weitem die anderen sagen:
    „ Fass‘ sie lieber nicht an, John.“
    „ Ja, Romeo. Anscheinend hast du dir schon an ihr die Finger verbrannt.“
    „ Oh Gott, John. Was ist denn mit deinem Arm passiert?“
    „ Na, ich schätze seine Taktik ist nicht aufgegangen, sonst würde er nicht aussehen, wie ein verkohltes Grillhähnchen.“
    Lara meinte den Qualm von damals zu riechen, beißender, giftiger Qualm. Sie bekam kaum noch Luft. Sie musste hier raus! Sofort!
    Den Mann schubste sie zur Seite, dann rannten ihre Beine wie von selbst durch den Flur.
    Wände, überall nur Wände, kein Fenster, nur künstliches Licht, wie in einem Tunnel!
    Sie rannte schneller, keuchte, bekam noch weniger Luft. Ihr wurde langsam schwarz vor Augen, so wie damals in dem dicken Rauch.
    Der Ausgang, sie musste sofort den Notausgang finden, sonst würde sie ersticken!
    Mit letzter Kraft öffnete sie blind eine Tür, stolperte hindurch – und fiel. Jeder klare Gedanke erlosch, als sie statt Luft plötzlich Wasser schluckte. Ohne Orientierung ruderte sie mit Armen und Beinen, um an die Wasseroberfläche zu kommen.
    Die letzte Luft wich aus ihren Lungen, als eine stahlharte Klammer sich um ihren Brustkorb legte. Doch die Klammer entpuppte

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