Unsterblich geliebt
uns wieder vereinen kann.“
Plötzlich fiel ihr etwas ein und sie lief schnell durch den bogenförmigen, offenen Durchgang in ihr angrenzendes Arbeitszimmer. Kurz darauf kam sie mit vielen Briefen und Ausdrucken von E-Mails in den Händen zurück, fächerte sie vor dem Wachmann auf dem Boden aus und trat dann zurück.
„ Bist du der Stalker, der mir all diese Nachrichten geschickt hat?“
Der Mann wand sich und blieb stumm.
Lara sah Quints riesiges Kampfmesser aufblitzen, doch bevor sie einschreiten konnte, warf er es bereits auf den Gefesselten.
Das Messer landete in der Sitzfläche des Stuhls, genau zwischen den Beinen des Mannes. Der starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die Klinge, die von der Wucht des Einschlags immer noch vibrierte.
„ Du wirst dieser Frau sofort antworten, oder mein Messer findet ein Ziel weiter oben!“
Er konnte mit seinem Rambo-Messer umgehen, das musste sie ihm lassen.
„ Danke für die Unterstützung, Quint.“
Der deutete mit einem kleinen Grinsen eine Verbeugung an. „Immer zu Diensten, Müllerin Marie.“
Sie hätte beinahe gekichert, wenn die Situation nicht so ernst wäre.
Schweißgebadet gestand der Mann ihr schließlich, unter dem Namen Thomas Müller all diese E-Mails und Briefe verfasst zu haben. Laut seinen Papieren hieß er Donald Miller.
Völlig aufgewühlt saß Lara etwas später mit den beiden anderen unten am Küchentisch. Sarah hatte ihr liebenswerterweise Tee gekocht.
„ Hey Lara, fühlst du dich jetzt besser?“
Sie stützte mit einer Hand ihren Kopf und hielt mit der anderen ihre angenehm warme Tasse.
„ Ich bin zwar nicht ängstlich, aber sich immer von einem Psychopathen verfolgt zu wissen, hat mich wirklich Nerven gekostet. Mit der Zeit bin ich immer vorsichtiger geworden und habe schon begonnen, mich bei jedem merkwürdigem Geräusch umzudrehen.“ Ihre Hand verkrampfte sich um die Tasse. „Ich kann es kaum fassen, dass er einfach so in mein Zuhause eindringen konnte und sich in mein Bett gelegt hat!“
Quint lehnte lässig an der Küchentheke, neben dem Messerblock und spielte mit dem Filetiermesser in seiner Hand. „Mein Angebot von vorhin steht noch.“
Ein freudloses Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„ Danke, das weiß ich zu schätzen. Aber jetzt kenne ich endlich seinen echten Namen. Die unbekannte Bedrohung hat ein Gesicht bekommen und es ist keines, vor dem ich mich fürchte.“
„ Jep, ein kümmerliches Exemplar von Mann, wenn du mich fragst.“
„ Aber deshalb nicht weniger gefährlich, Quint“, warnte Sarah.
„ Mist! Ich werde das ja alles wieder vergessen, oder?“
Vorwurfsvoll und zornig schaute sie zu Quint hoch, aber Sarah meldete sich mit einer Idee: „Schieß ein Foto von ihm, Lara und mach dir einen Ausdruck und legst es mit einer Notiz auf deinen Schreibtisch. Wegen deinem Tumor hast du sowieso öfter Gedächtnislücken, also würdest du dich nicht darüber wundern, das vergessen zu haben.“
„ Und gleich morgen früh lässt du dir eine ordentliche Alarmanlage einbauen“, forderte Quint in scharfem Tonfall.
Lara schlug frustriert mit der Faust auf den Küchentisch.
„ Ich werde mich an nichts erinnern, schon vergessen!?“
Der rothaarige Wächter blieb ganz ruhig, ihr Zorn perlte einfach an ihm ab, wie Wasser.
Er deutete mit einem Daumen auf den großen Terminkalender an der Wand, direkt neben ihrer Kaffeemaschine.
„ Schreib da rein, dass morgen die First-Security kommt. Den Rest übernehme ich.“
„ Kennt John sich damit nicht viel besser aus?“, fragte Sarah.
„ Und was denkst du, was wohl passiert, wenn unser Romeo von dieser Sache hier erfährt? Er läuft Amok, kommt sofort hierher und schleift seine Julia wieder zurück ins Hauptquartier!“
Lara hob beschwichtigend die Hände. „Nein, das will ich auf keinen Fall. Wir machen das mit dem Foto und du gibst die Alarmanlage in Auftrag, Quint. Hoffentlich wird das nicht so teuer.“ Dann fiel ihr etwas ein. „Brauchst du dafür nicht meine Unterschrift?“
„ Unser kleiner Schreiberling kriegt das hin.“
Sein überhebliches Grinsen ließ sie seufzen.
„ Trotzdem bringt es mich zur Weißglut, dass gerade so ein Typ bei einer Wachgesellschaft angestellt ist und ohne Probleme jederzeit bei mir hereinspazieren kann, als wäre hier Tag der offenen Tür. Wer weiß, ob er das nicht wieder versucht. Ich sollte das sofort der Polizei melden.“
„ Nein.“
Die Härte in seinem Ton ließ sie zusammenzucken.
„ Selbst wenn du
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