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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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los.«
    »Wohin?«, fragte Rule.
    Cullen strebte zur Tür. »Irgendwohin, wo ich mich konzentrieren kann. Bei dem vielen Gequatsche hier kann ich nicht denken.«
    Im Augenblick war er der Einzige, der redete. »In den Besprechungsraum?«, sagte Rule zu Cullens Rücken. Er wies Marcus und Steve mit einer Geste an, ihm zu folgen.
    »Ja«, sagte Cullen, während er durch die Tür verschwand.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lily langsam, »ob Cullen hundertprozentig richtigliegt, aber er ist nah dran. Nur was verspricht sich Friar davon? Dass er das Gerät nicht vor allem dazu braucht, seine Gefangenen vor Findezaubern zu verbergen, davon dürfen wir, glaube ich, nicht ausgehen.«
    Sie sprach ins Leere. Zumindest sah es für Rule zunächst so aus, dann aber war auf einmal dort etwas, etwas Bleiches, das die Luft zum Flirren brachte … und ein schwaches Schimmern. Ein weiches, goldenes Schimmern an einer Stelle. Von jetzt auf gleich wurde das Bleiche schärfer, klar. Er sah Al Drummond dort stehen – mit zurückgekämmtem Haar, hämischer Miene und dem goldenen Ehering an der linken Hand.
    Rule zuckte erschrocken zusammen.
    »Was ist?«, sagte Lily.
    »Nichts.« Und das war alles, was er jetzt sah. Nichts. Er musste Lily sagen, dass er tatsächlich den Geist gesehen hatte. Das Band der Gefährten leitete noch immer etwas von ihrer Fähigkeit zu ihm, drehte vielleicht sogar die Energie hoch. Das musste sie erfahren.
    Aber später. Wenn sie alleine waren. »Friar will ihn verkaufen«, sagte Rule. »In den Welten der Sidhe basiert fast alles auf Magie. Das ist ihre Technik. Sie haben möglicherweise Dutzende von Anwendungsmöglichkeiten für solch ein Gerät, die wir uns nicht einmal vorstellen können.«
    »Und sie könnten dafür mit mehr von dem bezahlen, was er von Rethna bekommen hat. Mein Gott, das sind schlechte Neuigkeiten. Ich muss sofort Ruben anrufen. Wenn er –« Sie stutzte, und ihre Hand wanderte zu ihrer Hosentasche. Sie zog das Handy hervor, schnaubte und ging dran. »Hallo Ruben.«
    Rule hörte Rubens Erwiderung. »Ich hatte eine Vorahnung, dass ich anrufen sollte. Ist das ein schlechter Zeitpunkt?«
    »Nein, deine präkognitiven Fähigkeiten sind mal wieder frappierend. Ich muss dich auf den neuesten Stand bringen.« Während sie ihren Boss über alles informierte, begann Lily auf und ab zu gehen.
    Rule begab sich zu dem Platz auf der Couch, den sie freigemacht hatte, und setzte sich neben den Mann, den Lily hartnäckig seinen Bruder nannte. Er sah Jasper an. »Dieses Mal hast du keine Bedingungen genannt.«
    »Heute kam ich als Bittsteller und war wohl kaum in der Position, Bedingungen zu stellen.«
    Lily hatte recht gehabt. Jasper war es egal, ob er verhaftet wurde, solange Adam nichts geschah. »Ist dir jemals eingefallen, mich einfach um Hilfe zu bitten?«
    Jasper senkte den Blick. In seinem Gesicht war keine Regung zu erkennen. »Ich kannte dich nicht. Ich hatte Vorurteile. Ich war wohl klug genug, um zu wissen, dass es nicht mehr als das war – flüchtige Blicke durch eine verzerrte Linse –, aber ich war an sie gewöhnt. Mehr hatte ich nicht, um eine Entscheidung zu treffen.«
    »Ich hatte keine Vorurteile. Ich wusste gar nichts von dir. Bis gestern Abend wusste ich nicht einmal, dass es dich gibt.«
    Jasper nickte. »Das hat Isen mir gesagt.«
    »Du hast mit ihm gesprochen?«
    »Als meine Mutter sich das letzte Mal behandeln ließ. Bis dahin wusste ich nicht, dass Isen die ganze Zeit für Moms Behandlungen aufgekommen ist. Dass Dad es nicht war, war mir klar – so viel Geld hat er nie verdient –, aber er sagte mir, ein Verwandter von ihr würde die Kosten übernehmen, einer mit viel Geld und einem schlechten Gewissen.« Jaspers Lächeln flackerte. »Was in gewissem Sinn auch stimmte.«
    »Isen hatte wegen Celeste kein schlechtes Gewissen.«
    Jaspers machte ein skeptisches Gesicht. »Nein? Mein Vater … aber er war vielleicht nicht ganz unvoreingenommen. Er ist ein guter Mann, ein gerechter Mann, aber es war schwer für ihn, Hilfe von dem Mann anzunehmen, der sie verlassen hatte.«
    »Der sie verlassen hatte?« Rule hörte die Schärfe in seiner Stimme. Schnell bemühte er sich um einen sanfteren Ton. »Ich glaube, wir haben nicht dieselbe Version der Geschichte gehört.«
    Zu seiner Überraschung lachte Jasper kurz auf. »Da bin ich mir sicher. Ich habe Dutzende Versionen gehört. Mom war … Ich weiß nicht, ob sie selbst wusste, welche Version die richtige war. Aber Dads Kopf sitzt fest auf

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