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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Friar von meinen professionellen Fähigkeiten erfahren hat, vor allem, weil niemand sonst sie kennt.«
    »Das FBI hat eine Polizeiakte von Ihnen gefunden.«
    »Adamson. Der lässt nicht locker. Er konnte mir zwar nichts nachweisen, aber er hat gute Instinkte. Aber mein Fachgebiet oder mein Pseudonym kannte er nicht.«
    »Umbra.«
    Jaspers Augenbrauen wanderten höher. »Das fand sich aber nicht in der Polizeiakte.«
    »Nein, das habe ich aus einer anderen Quelle. Der Name Ihres früheren Agenten war Hugo, richtig? Über fünfzig, übergewichtig, ungewöhnliches Tattoo auf der Stirn.«
    »Sie verfügen über gute Quellen.«
    »Erzählen Sie mir von Hugo. Wie lautet sein Nachname?«
    Jasper zuckte die Achseln. »Immer anders. Ich kenne allein drei Identitäten. Zumindest die früheren. Von denen scheint er aber heute keine mehr zu benutzen. Er ist dick, so wie Sie sagten. Nicht sehr gesprächig. Er ist gierig, trotz des vielen Specks fit, er hasst Drogen, mag aber Bourbon und betrügt, wo er nur kann. Warum habe ich dann mit ihm gearbeitet, werden Sie mich fragen. Weil sein Handschlag noch etwas wert war. Wenn man einmal ein Geschäft mit ihm abgeschlossen und es mit Handschlag besiegelt hatte, dann galt das. Er hielt sich daran. Einmal ging er ins Gefängnis, um den Namen eines Kunden zu schützen. Mehr praktisch gesehen, brachte ich ihm gutes Geld ein – er bekam fünf Prozent von jedem Geschäft, das er für mich durchzog. Warum hätte er das aufgeben sollen?«
    »Trotzdem glauben Sie, dass er Friar Ihren Namen angegeben hat.«
    Jasper lächelte ironisch. »Ich sagte ja, dass er mein ehemaliger Agent ist. Vor einigen Jahren habe ich ihn bei einer Lüge ertappt. Nun war das nichts Ungewöhnliches – Hugo lügt oft –, aber dieses Mal war es eine dumme Lüge. Es brachte ihm nur zwei Riesen ein, und dafür brach er sein Wort.« Jasper schüttelte den Kopf. »Da habe ich die Beziehung beendet.«
    »Laut meiner Quelle haben Sie sich vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt oder zumindest seitdem keine Jobs mehr angenommen.«
    »Ah. Ja. Dass ich meinen Agenten verloren hatte, hat bei meiner Entscheidung auch eine Rolle gespielt.«
    »Sie haben kürzlich versucht ihn zu finden?«
    »Und es ist mir nicht gelungen.«
    »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    »Nein, er ist kamerascheu.«
    »Dann beschreiben Sie ihn.«
    »Er wiegt, äh … mindestens hundertfünfzig Kilo und ist ungefähr zwei Zentimeter größer als ich. Damit wäre er dann knapp über eins neunzig. Er ist kahl – verlor vor Jahren die Haare oben auf dem Kopf und rasiert sich den Rest. Das Tattoo, das Ihnen ja bekannt ist. Braune Augen. Seine Nase sieht irgendwie platt gedrückt aus – ich glaube, sie wurde ihm gebrochen, als er im Gefängnis war, es könnte aber auch früher passiert sein. Sein genaues Alter weiß ich nicht, aber er ist ungefähr so alt wie ich.«
    »Hat sein Gewicht sich sehr verändert, seit Sie ihn kennen?«
    »Er war schon immer schwer. Über die letzten sechzehn Jahre kamen vielleicht noch fünfundzwanzig Kilo hinzu.«
    »So lange kennen Sie ihn schon?«
    Jasper nickte und sah wieder auf seine Armbanduhr. »Hören Sie, ich …«
    Rule hörte, wie Jaspers Telefon vibrierte. Lily hatte es wahrscheinlich nicht gehört, aber sie musste gesehen haben, wie er zusammengezuckt war. »Das ist er«, sagte Jasper. »Friar. Das ist das Telefon, das er mir gegeben hat.« Er griff in eine der Taschen einer Weste.
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Lily. »Könnte es GPS haben?«
    Jasper schüttelte den Kopf. »Das habe ich gecheckt. Ruhe. Um Gottes willen, jetzt müssen alle ganz still sein.«
    »Er hört Sie nicht über die Hausmikrofone.«
    »Ich weiß.
Schscht
.« Jasper drückte eine Taste, hielt das Telefon an den Mund, indem er es mit der Hand abdeckte, und flüsterte: »Ja.«
    Rule hörte eine verhasste Stimme. »Spielen wir Stille Post, Jasper?«
    Jasper antwortete so leise, dass Rule sich fragte, wie gut Lily ihn hören konnte. »Deine Leute beobachten mich. Einer ist auf dem Dach. Willst du, dass die uns zuhören?«
    Friar war amüsiert. »Und glaubst du, dass der auf dem Dach ein Telefongespräch zwei Stockwerke tiefer trotz der Musik hören kann, mit der du jeden Abend unermüdlich meine Abhörgeräte beschallst?«
    »Keine Ahnung. Glaubst du es?«
    »Es ist zwar übertriebene Vorsicht, aber nun gut. Es ist beinahe an der Zeit, dass du und dein geliebter Adam wieder zusammenfinden. Du hast fünfundzwanzig Minuten, um zur Hammond Middle School

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