Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
verärgert, »aber jetzt solltest du dich langsam beruhigen.«
    Cullen ging in die Hocke. »Wenn du mir sagst, dass du Cynna nicht hineinziehen –«
    Genug. »Das wird er nicht müssen.« Lily stand auf. »Ich habe bereits entschieden, sie anzurufen.«
    Cullen fuhr zu ihr herum, Wut und Unglauben wetteiferten in seinem unglaublich schönen Gesicht miteinander. Dort, wo einer von Rules Schlägen den Wangenknochen getroffen hatte, blutete er. »Das würdest du tun?«
    »Bevor wir aufbrachen, bat sie mich, ihr zu versprechen, dass ich es sie wissen lassen würde, wenn wir sie brauchten. Und das tat ich. Sie will ganz sicher sein, dass es ihre Entscheidung ist, nicht deine oder meine oder Rules.« Sie sah hinunter auf Jasper und fügte sanft hinzu: »Das bedeutet nicht, dass sie kommen wird. Vielleicht wird es ihr nicht möglich sein. Aber ich werde sie fragen.«
    Cullen starrte sie an, drehte sich um und marschierte ins Schlafzimmer. Er hinkte leicht. Ein paar Sekunden später hörte sie Wasser laufen. Er musste das Blut gesehen haben und wusch es nun ab.
    Sie wandte sich an Rule. In den wenigen Sekunden, seitdem der Kampf beendet war, waren seine Augen blau angelaufen und seine Nase geschwollen. Lupikörper heilten schnell, aber erst nachdem sie alle Stadien durchlaufen hatten. Er atmete durch den Mund. »Autsch. Deine arme Nase.«
    Er berührte sie behutsam. »Er ist ein schneller Mistkerl. Sie ist gebrochen. Mike, du hast doch Samuels Nase gerichtet, als er –«
    »Ich mache es«, rief Cullen aus dem Badezimmer. Er klang eher mürrisch als wütend, doch Lily sah Rule skeptisch an. Das nötige Know-how hatte Cullen – wenn er sich die Mühe gemacht hätte, sein Medizinstudium zu beenden, wäre er jetzt Arzt –, doch die Frage war, ob er im Augenblick die nötige Vorsicht walten lassen würde.
    »Er hat sie zertrümmert, dann kann er sie auch richten.« Rule sah sich im Zimmer um. »Sieht eigentlich gar nicht so schlimm aus.« Er machte zwei Schritte und stellte den Sessel auf. »Das Bein ist ein bisschen locker, aber es ist nicht gebrochen.«
    »Scott hat den Tisch gerettet.« Lily nahm ihr Notizbuch und die Kaffeetasse von dem geretteten Tisch. Trotz Scotts Umsicht war der Großteil des Kaffees übergeschwappt, deshalb goss sie sich nach. Ob durch Zufall oder instinktiv: Die Kämpfer hatten den Servierwagen gemieden. Gut. »Haben Sie jetzt Lust auf eine Tasse?«, fragte sie Jasper.
    »Ich denke schon.«
    Er sah ein wenig benommen aus. Nun, es brauchte eine Weile, bis man sich an die Sitten der Lupi gewöhnt hatte. Sie goss ihre und Jaspers Tasse voll und sagte: »Rule?«
    »Wenn meine Nase wieder dort ist, wo sie hingehört.«
    Cullen tauchte mit einem klatschnassen Handtuch aus dem Schlafzimmer auf. Das Hinken war schlimmer geworden. »Hier.« Er warf das Handtuch Patrick zu. »Legt das ins Gefrierfach. Etwas schön Kaltes wird Rule guttun, wenn ich seine Nase zurechtgerückt habe.«
    »Kannst du nicht einfach die Wärme wegsaugen?«, fragte Lily, während sie Jasper seinen Kaffee brachte.
    »Das Handtuch muss sich nicht so lange darauf konzentrieren, kalt zu bleiben, wie ich es müsste. Okay.« Cullen blieb vor Rule stehen und nickte zufrieden. »Ich hab dich ganz schön erwischt, was? Ich werde den Schmerzblocker nur so lange anwenden, wie ich brauche, um sie zu richten«, sagte er und hob beide Hände an Rules Gesicht.
    »Danke«, sagte Rule trocken.
    »Halt still.«
    Lily reichte Jasper seine Tasse und setzte sich neben ihn. Sie nahm einen Schluck aus ihrer. Gut, und immer noch heiß.
    »Wenn er einen Zauber hat, um Schmerz zu blockieren, wozu ist dann das kalte Handtuch nötig?«, fragte Jasper.
    »Der Zauber blockiert nicht nur den Schmerz, sondern auch die Heilung, deshalb kann er nicht dauerhaft aktiv sein.« Lily blätterte zu der richtigen Seite in ihrem Notizbuch. »Uns bleiben weniger als drei Stunden, und wir haben noch viel zu besprechen. Ich wollte Sie gerade nach der Garage fragen, in der der FedEx-Wagen geparkt war. Die Adresse?«
    Er gab sie ihr und fügte hinzu: »Vielleicht haben wir Glück, und einer der Mechaniker hat den Schädel mit nach Hause genommen. Möglicherweise hat er ihn für ein Dekorationsstück gehalten oder wollte nur die Steine. Selbst wenn man das Leuchten nicht sehen kann, sind sie –«
    »Das Leuchten?« Cullen war fertig mit Rules Nase. Er erstarrte am ganzen Körper, wie ein Vorstehhund, der anzeigt. »Beschreiben Sie dieses Leuchten.«
    Verwirrt sah Jasper ihn an.

Weitere Kostenlose Bücher