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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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irgendetwas anderes unglaublich Musikalisches klang. »Sind Sie sich sicher, dass es eine weibliche Stimme war?«
    Er nickte.
    Sie sah Rule an und versuchte etwas.
Kaufst du ihm das ab?
    Überraschung flackerte über sein Gesicht. Offenbar hatte es geklappt, worüber sie sich so sehr freute, wie damals in der zweiten Klasse, als sie auf einmal das Geheimnis der Bruchrechnung durchdrungen hatte. Er nickte ihr leicht zu, doch sie »hörte« ihn nicht antworten. Offenbar waren das Senden und das Empfangen von Gedankensprache zwei verschiedene Fähigkeiten.
Ich auch
, sendete sie oder glaubte sie gesendet zu haben. Sicher sein konnte sie sich nicht, denn dieses Mal gab ihr sein Gesichtsausdruck keinen Hinweis.
    Dann musste sie wohl das Risiko eingehen, Ruben aufzuwecken. Die Handelsdelegation war aller Wahrscheinlichkeit nach in die Sache verwickelt. Nicht nur, dass der Prototyp verschwunden war, er war auch aktiv – und das hieß, er veränderte Erinnerungen auf seltsame und unvorhersehbare Weise.
    »Warte einen Moment«, sagte Drummond. »Ich habe eine Idee. Wenn ich recht habe, wirst du sie sicher hören wollen, bevor du Brooks anrufst.«
    Lily hatte fast vergessen, dass er da war. Was hatte es zu bedeuten, wenn sie sich so an einen durchsichtigen Typ gewöhnt hatte, dass sie ihn nicht einmal mehr bemerkte? »Was?«, sagte sie – bemerkte, dass sie es laut ausgesprochen hatte, und warf Jasper einen raschen Blick zu. Sollte sie es ihm sagen? Was wäre, wenn er wüsste, dass ein Geist sie heimsuchte? Widerstrebend gestand sie sich ein, dass das Risiko zu groß war. Falls er damit, dass er auspackte, Adams Leben retten könnte – oder falls er glaubte, er könnte es –, dann würde Friar ebenfalls alles über Drummond wissen. Ob das von Bedeutung war, wusste sie nicht, aber jede Information, die sie Friar voraushatten, war für sie von Vorteil.
    Drummond hatte sich von seinem Platz an der Wand gelöst und kam näher. Er ging um Scott herum, als wäre er fest. »Ich habe ein paar Fragen an den Zauberer.«
    Okay
. Sie sah Rule an und versuchte wieder, mit ihm zu kommunizieren. Wenn sie in Gedanken mit Rule sprach, hatte sie ein anderes Gefühl dabei. Wie genau »anders«, konnte sie nicht definieren, aber es war so offensichtlich wie der Unterschied zwischen ihrer rechten und ihrer linken Hand.
Ich warte noch, damit Drummond einige Fragen stellen kann. Er glaubt, es sei wichtig.
    Seine Augenbrauen hoben sich.
    Drummond wandte sich an Cullen. »Sein Dings – das sendet so eine Art von Mentalmagie aus, oder? Und es ist eingeschaltet.«
    Lily sagte zu Cullen: »Dein Prototyp ist eingeschaltet. Das heißt, er sendet Mentalmagie aus.«
    Cullen machte ein ungeduldiges Gesicht. »Schön, dass ihr mir zur Abwechslung mal zugehört habt.«
    »Was ist mit seinem Findezauber?«, fragte Drummond. »Ist das auch Mentalmagie?«
    Sie wiederholte: »Ist ein Findezauber Mentalmagie?«
    »Nicht ganz. Er – warte. Mist. Das ist es. Deswegen kriege ich den verfluchten Zauber nicht hin! Lily, du bist ein Genie!« Er machte zwei lange Schritte – direkt durch Drummond hindurch, der ein wütendes Gesicht machte –, packte sie bei den Schultern und gab ihr einen lauten Kuss auf den Mund. »Findezauber sind keine Mentalmagie, aber sie bedienen sich der Luftenergie ebenso wie Mentalmagie, und wenn man sich die Kongruenzen ansieht – egal, das wollt ihr alles gar nicht hören. Der Prototyp selbst versaut mir meinen Zauber!«
    »Und darüber freust du dich, weil …?«
    »Weil ich es jetzt weiß.«
    Gleichzeitig antwortete Drummond: »Weil wir jetzt wissen, warum sie ihn unbedingt haben wollen.«
    Schnell sah ihn Lily an. »Was …«
Was willst du damit sagen?
    Er verdrehte die Augen. »Ist das nicht offensichtlich? Der Prototyp verhindert, dass die Hokuspokusleute etwas finden. Diese Täter haben zwei Menschen entführt, und falls sie nun den Prototyp haben, werdet ihr sie nicht finden.«

30
    Rule erkannte an Lilys Gesichtsausdruck, dass Drummond etwas Wichtiges gesagt hatte. Als sie es weitergab, wurden Cullens Augen groß. »Das ist es. Kann es das denn sein? Schwer zu glauben, dass ich etwas hergestellt haben soll, dass die Elfen nicht schon besitzen und doppelt so gut, wenn sie imstande waren – nein, Moment, was, wenn dieser Teil von Kålidåsas
Siddhanta
ihnen neu ist? Sie entlehnen nicht viel der Tradition der Menschen. Um ehrlich zu sein, halten sie überhaupt nicht viel von Menschen, wenn sie also nie – ich muss

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