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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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beeinträchtigt wird.«
    Isolierband? Wirklich? Lily zwang ihre Gedanken zurück zum Ausgangspunkt. »Verzeihen Sie mir, dass ich das sage, aber Sie scheinen sich in Ihren Verhandlungen ein wenig unbeholfen anzustellen. Sean sagte mir, dass es bei Ihnen üblich sei, Geiseln zu nehmen, wenn man Geschäfte miteinander macht. Sie sind lange genug hier, um zu wissen, dass es bei uns anders ist. Tatsächlich gehört es zu meiner Arbeit, die Leute, die so etwas tun, zu verhaften.«
    Das amüsierte sie. »Und wie lange bin ich schon hier?«
    »Offensichtlich sehr viel länger als zwei Wochen. Können Sie ohne ein Tor zwischen den Welten wechseln, so wie andere Sidhe?«
    »Sie werden feststellen, dass mein Volk langfristig denkt. In kurzen Zeitabständen gedacht, wird Ihr Volk unsere Praktiken nicht gutheißen. Auf lange Sicht werden Sie feststellen, dass es Vorteile hat, auf unsere Art Geschäfte zu machen. Schon jetzt sind Ihre Unternehmen erfreulich interessiert daran, einige unserer Waren zu importieren.« Alycithin hielt ihr die Platte mit Brot hin. »Möchten Sie etwas davon versuchen? Es kommt aus einer Bäckerei, die Dinalaran entdeckt hat, und es ist sehr gut.«
    Lily nahm eine Scheibe. »Ist Dinalaran der mit der SIG oder der, der dort drüben vor dem Bildschirm Zaubern übt?«
    Alycithin hatte Augenbrauen. In dem kurzen goldenen Fell auf ihrem Gesicht sah man sie nicht gleich, aber sie hatte Augenbrauen. Die sie nun hob. »Er steht hinter meinem Stuhl. Aroglian übt Runenschreiben. Wissen Sie, was das ist?«
    »Ich habe einen Freund, der genauso mit Zaubern herumspielt.«
    »Ah. Cullen Seabourne. Der … Ihr Wort ist Zauberer?«
    »Der Mann, der das Gerät hergestellt hat, das alle so gern haben würden, ja. Obwohl ich, wie ich zugeben muss, nicht recht verstehe, warum Sie es wollen. Ihre Gabe wirkt doch sehr viel besser, als jedes Gerät es könnte.«
    Stille. Ein Herzschlag, zwei … gerade so lange, dass Lily sich sicher war, dass der Pfeil sein Ziel getroffen hatte. »Was wollen Sie damit sagen?«
    Lily riss ein Stück von dem Brot ab und steckte es sich in den Mund. Alycithin hatte recht – es war gut. Sie spülte es mit Tee hinunter. »Dank Ihrer Gabe können Sie gut Dinge verbergen. Zu richtigen Illusionen, so wie die Elfen sie beherrschen, sind Sie nicht fähig – deswegen fährt immer Dinalaran oder der andere, nicht wahr? Wenn man am Steuer eines Wagens sitzt, ist es nicht so gut, wenn man nicht gesehen wird, das irritiert die Menschen. Aber in vielerlei Hinsicht ist Ihre Gabe besser als einfache Illusion. Damit können Sie nicht nur alle k . o. schlagen, was allerdings gestern Abend sehr praktisch war, sondern auch Banne und Findezauber austricksen. Sie können verstecken, was immer versteckt werden muss. Wenn man, so wie Sie, von einem Ort kommt, wo Magie für alles Mögliche verwendet wird, muss das ein sehr wertvolles Talent sein. Und ein sehr seltenes noch dazu, hat man mir gesagt.«
    Alycithin legte den Kopf auf die Seite. »Man hat Ihnen viel gesagt, von dem ich nicht angenommen hätte, dass es irgendjemand auf dieser Welt weiß.«
    »Und Ihnen hat man einiges nicht gesagt, was Sie wissen sollten. Zum Beispiel über Robert Friar und den Krieg, in dem Sie hier gelandet sind.«
    »Oh, das.« Sie winkte mit einer anmutigen Bewegung ab. »Mir ist bewusst, dass er und Ihre Lupi glauben, sie befänden sich im Krieg. Das ist der Grund, warum er das, was ich will, gegen Sie eintauschen möchte.«
    Lily nahm einen weiteren Schluck Tee und beschloss, einen Schuss ins Blaue zu wagen. »Ihre Welt muss unter dem Gesetz der Königinnen stehen.« In den Welten der Sidhe gab es viele Herrscher, aber nur zwei Königinnen: Winter und Sommer. Die Königinnen hatten große Macht und nur wenige Gesetze erlassen, doch wenn sie sagten »Du sollst nicht«, dann meinten sie es auch so.
    Diese kaum sichtbaren Augenbrauen hoben sich kaum merklich. »Sie kennen die Gesetze der Königinnen?«
    »Ein paar. Eines besagt, dass niemand einen bestimmten Namen nennen darf.« Lily riss noch ein Stück Brot ab, aß es aber nicht. Sie sah Alycithin direkt an. »Kennen die Leute in Ihrer Welt Rethna? Wissen sie, was er getan hat, was er versucht hat zu tun, und was mit ihm geschehen ist?«
    »Halt.« Alycithin wandte sich an den Elfen, der hinter ihr stand und Lily die ganze Zeit aufmerksam beobachtet hatte. Der mit der Pistole. Sie sagte etwas mit ihrer melodiösen Stimme, erst zu ihm, dann zu dem anderen Elfen. Etwas, das ihnen

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