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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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hatten sich um den Tisch herum versammelt und betrachteten den Plan der Stadt. Rule hatte Cullen angerufen, um ihm zu sagen, dass Lily irgendwo östlich des Hotels war und nicht in der Nähe von Wasser. Möglicherweise befand sie sich in einem Gebäude mit Putzfassade. Er musste Tony anrufen, damit er sich auf die Ostseite der Stadt konzentrierte, doch sie hofften, das Gebiet mithilfe der geheimnisvollen Nummer vorher noch eingrenzen zu können.
    »Wenn das nur ein Teil ist«, sagte Jasper langsam, »dann ist es vielleicht von einem Nummernschild. In Kalifornien bestehen sie normalerweise aus einer Zahl, drei Buchstaben und dann wieder drei Zahlen.«
    »Vielleicht.« Rule starrte die Buchstaben und Zahlen an, die er hingekritzelt hatte, als könnte ihm das Stück Papier Gewissheit bringen. »Ich sage ihnen, dass es eine Möglichkeit ist.« Er griff nach seinem Handy. Zuerst Ruben, damit er klärte, ob es sich um den Teil eines Kennzeichens handelte. Oder nicht. Dann würde er Tony anrufen.

37
    Das Wohnzimmer war genau so, wie Sean es ihr beschrieben hatte. Ihren Geiseln gaben die Sidhe magische Lichter, aber hier war das Licht elektrisch. Ein Elf saß auf dem Sofa und stellte sonderbare Dinge mit seinen Fingern an. Er erinnerte Lily an Cullen, wenn er Diagramme von Zaubern in die Luft malte, nur dass sie hier keine Lichtlinien sah. Er – sie vermutete, dass es ein männliches Wesen war – trug dieselbe Art von Kleidung wie Rethnas Elfen, eine zartblaue Tunika mit einer Hose in einem dunkleren Blau und grünen Stiefeln. Sein Haar war weiß und lang und zu einem Zopf geflochten.
    Gegenüber des Sofas stand ein großer Flachbildfernseher, der auf einen Sender mit hübschen ländlichen Szenen und klassischer Musik eingestellt war. Mozarts Sonate endete gerade, als sie, gefolgt von dem anderen Elfen, das Zimmer durchquerte.
    Der Magen tat ihr weh. Ihre Nerven spielten verrückt … Oh, nenn es doch beim Namen: Sie hatte Angst. Und das war wohl auch verständlich, doch sie fühlte sich nicht gern so.
    Ihre Gastgeberin und Entführerin saß bereits am Tisch. Sie trug eine gelbe Tunika, die aussah, als sei sie aus Seide, und die ihr vermutlich bis zu den Knien ging, wenn sie aufstand. Um die Taille wurde sie von einem schmalen Lederband zusammengehalten, an dem ein Futteral hing. Der Knauf eines Messers schaute hervor. Ihre Beine und Füße waren nackt.
    Am Tisch angekommen, zog Lily an dem Platz, der offensichtlich ihr zugedacht war, einen Stuhl zu sich. Der Elf, der hinter ihr hergegangen war, stellte sich neben die Halblingsfrau. Er hatte langes Haar in der Farbe von Orangeneis und trug Jeans und ein T-Shirt, was an einem Elfen irgendwie komisch aussah. Er war mit einer SIG Sauer bewaffnet, nicht mit einem Messer. Die Waffe trug er in der Hand, jedoch ohne damit auf Lily zu zielen. Doch sie war entsichert.
    Über dem Tisch schwebte ein weißer Nebelschwaden. Lilys Blick zuckte einmal zu ihm hoch, dann weg. Es war überraschend beruhigend, Drummond hier zu wissen. Er konnte zwar nichts tun, aber er war hier und auf ihrer Seite.
    Ja, das glaubte sie wirklich, ging ihr mit leichtem Erstaunen auf. Ihr Bauch glaubte das zumindest. Diesen Geist ganz in der Nähe zu sehen beruhigte ihren Bauch.
    »Sie dürfen mich Alycithin nennen«, sagte die Halblingsfrau höflich. Sie sprach den Namen so ähnlich aus, wie Sean es getan hatte, mit Betonung auf der zweiten Silbe, nur in einem singenderen Tonfall. »Ich weiß nicht, was Sie gern mögen, und wir haben hier keine Diener, deswegen muss ich Sie bitten, sich selbst zu bedienen.« Ihre Augen waren von einem strahlenden, klaren Grün. Wie die einer Katze.
    »Daran bin ich gewöhnt.« Der Tisch war für sie und Alycithin gedeckt. Teller und Stoffservietten, aber kein Silberbesteck. Weder Gabel noch Buttermesser, mit denen sie ihre Gastgeberin hätte erstechen können. Das Essen bestand aus Fingerfood – Speck, Früchte, die jemand geschnitten und ansprechend auf einer Platte arrangiert hatte – und einer Platte mit Brotscheiben. Es gab keine Butter, dafür duftete aber das Brot gut und frisch, als wäre es noch nicht lange aus dem Ofen.
    Außerdem standen da Karaffen mit Wasser und etwas, das aussah wie Orangensaft, mit Gläsern für sie beide. Dann noch eine zarte Porzellantasse mit Unterteller an jedem Platz. Und eine Teekanne. Kein Kaffee. Was Lily kurz bedauerte, bevor sie sich eine Scheibe Speck und ein paar Erdbeeren nahm. »Ist es in Ihrer Kultur üblich oder erlaubt,

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