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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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haben eine komische Vorstellung von Banken, wenn Sie glauben, dass die das alles rausrücken, nur weil wir hübsch darum bitten.«
    »Ruben kümmert sich um den richterlichen Beschluss.« Rule warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Der müsste in ungefähr dreißig Minuten hier sein.«
    Sie blieb stehen und runzelte die Stirn. »Wie macht er das? Wackelt er mit der Nase und
Puff
, schon habe ich einen Gerichtsbeschluss?«
    »Das würde nicht dreißig Minuten dauern. Er schickt jemanden damit her.«
    »Hm. Langsam beginnt mir die Zusammenarbeit mit der Einheit Zwölf zu gefallen.«
    Gleich hinter der Tür blieben sie stehen. Bergman griff in ihre Handtasche und holte ein Lederetui heraus, ähnlich wie das, das Lily für ihren Ausweis benutzte.
    »Selbst wenn es erst zwei Tage her ist, kann die Liste der Namen lang sein. Diese Elfen können aussehen wie jeder x-Beliebige, jung, alt, männlich, weiblich, richtig?«
    »Richtig.« Rule lächelte sie von der Seite an. »Wenn wir die streichen, die schon seit mehreren Jahren ihre Konten hier haben, wird die Liste schon kürzer, aber wir brauchen trotzdem viele Leute, um die, die übrig bleiben, zu überprüfen. Deswegen arbeite ich gern mit dem FBI zusammen. Sie haben die notwendigen Ressourcen.«
    Dieses Mal lächelte sie wirklich – das schnelle, harte Lächeln einer Jägerin, die sich daranmachte, eine frische Spur zu verfolgen.
    »Ich glaube, ich mag Sie, Special Agent.«
    Sie schnaubte und ging mit langen Schritten zum nächsten Schalter. »Ich muss mit dem Geschäftsführer sprechen.« Sie knallte ihren Ausweis auf den Tresen. »Und zwar sofort.«
    Sie würden dem Geld folgen und sehen, wohin es sie führte … vielleicht in den zweiten Stock eines Gebäudes mit Putzfassade auf der Ostseite der Stadt.

39
    Dann ist Benessarai also derjenige, der hinter dem Prototyp her ist.
Lily war schon lange mit dem Essen fertig und hatte so viel Tee getrunken, wie sie hinunterbrachte. Sie schob Tasse und Untertasse von sich.
    »Das hat sie doch gesagt, oder?«, blaffte Drummond. »So kann man keinen Zeugen befragen. Komm endlich auf den Punkt.«
    Vor einigen Minuten hatte Drummond sich zu seiner sprechenden Gestalt verdichtet und lief nun auf und ab wie ein Mann, dessen Geduld am Ende ist.
    Sie ist noch nicht bereit
, sagte Lily ihm.
Lenk mich nicht ab
.
    Sie und Alycithin waren mittlerweile die besten Kumpel … wenn Kumpel äußerst höflich miteinander umgingen und auf jedes Wort achteten. Vorsichtig hatten sie einige Informationen ausgetauscht. Alycithin war verlegen gewesen, als Lily ihr sagte, dass Cullen sich nicht geweigert habe, den Prototyp zu verkaufen, dass er aber nie ein Angebot erhalten habe. Benessarai hatte sie diesbezüglich angelogen. Aus irgendeinem Grund wollte er ihn sich auf die harte Tour beschaffen, durch Diebstahl und Geiselnahme und einen komplizierten Plan. Lily glaubte, dass Alycithin sehr wohl wusste, warum er diesen Weg eingeschlagen hatte, doch sie tat Lilys Frage mit der vagen Bemerkung ab, er würde dadurch geschickter wirken. Doch Alycithin hatte nichts von dem Zusammentreffen in der Schule gewusst, deshalb konnte sie Lily nicht sagen, was dort passiert war.
    Lily verstand immer noch nicht, was die Halblingsfrau von ihr wollte. Oder was sie im Gegenzug anbot. »Benessarai ist verantwortlich für Adam Kings Entführung, auch wenn Friar derjenige ist, der sie tatsächlich durchgeführt hat. Er müsste eigentlich auf Ihrer Seite sein, aber er hat Sie angelogen, Ihnen Informationen vorenthalten und Ihre Mission untergraben. Und dennoch hat er Ihrer Meinung nach nicht gegen Ihren Kodex verstoßen.«
    Alycithin schnitt eine Grimasse. »Lügen, auch wenn sie unbeholfen sind, sind nicht unehrenhaft.«
    »Nur schlechter Stil.« Bei den Sidhe, so schien es, hielt man sein Wort, auch wenn es einen selbst und seine ganze Familie umbrachte. Selbst Täuschung und Betrügerei waren in Ordnung. Wurden sogar erwartet. Doch offen zu lügen war ungefähr so, als würde man in einer Kirche laut furzen. »Zu Hause wird er einige Punkte verlieren, weil er gelogen hat.«
    »Das bedeutet nicht, dass er eine Geisel töten wird.«
    »Friar würde es tun. Ohne zu zögern.«
    »Ganz genau«, sagte Drummond.
    Alycithin zuckte die Achseln. »Robert Friar möchte vieles von Benessarai. Er wird ihn nicht verärgern. Doch wenn Jasper Machek gegen seine Vereinbarung mit Friar verstoßen hat, der in dieser Sache Benessarais Stellvertreter ist, hat er damit Adam Kings Freiheit

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