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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Lächeln unterdrücken musste. »Der Gewinn je Aktie ist ein ausschlaggebender Faktor, um das Potenzial eines Papiers einzuschätzen.«
    »Das glaube ich dir gern.« Sie fand, dass gerade genug Platz war, und schob ein Bein über seinen Schoß und setzte sich. »Ganz schön eng hier.«
    Automatisch wanderten seine Hände zu ihren Hüften. Breite, warme Hände, deren Hitze sie erst nur auf der Haut spürte … »Lily –«
    »Ich glaube fast, du musst vielleicht noch einen drauflegen und versuchen, dich mit körperlicher Betätigung abzulenken, wenn ich dir die geistige schon so erschwert habe.« Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken. »Außerdem ist mir aufgefallen, dass wir das Haus zum ersten Mal ganz für uns allein haben.«
    Oh ja, dieses Mal zuckte sein Mund. »Kein Carl.«
    »Kein Isen.«
    »Kein Toby.« Seine Hände glitten ein Stück weiter, aber es schien eher eine unruhige als eine streichelnde Bewegung zu sein. »Ich glaube, es ist wohl angemessener, wenn ich mich mit Arbeit statt mit Vergnügen ablenke.«
    Lily hatte noch nie einen Bruder oder eine Schwester verloren. Ihre beiden Eltern lebten noch. Sie konnte nicht wissen, wie Rule sich fühlte, aber … »Die Mutter meines Vaters ist äußerst lebendig, aber sein Vater starb, bevor ich geboren wurde. Großmutter feiert jedes Jahr seinen Geburtstag.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Als ich klein war, war es keine Frage, dass die ganze Familie erschien. Am sechzehnten April gingen wir zu Großmutter und aßen, bis wir platzten – chinesisches Essen zum Abendessen, gefolgt von einer ganzen Palette amerikanischer Desserts, darunter auch eine riesige Geburtstagstorte. Sie und mein Vater haben die ganze Zeit über Großvater geredet. Sie wollte, dass wir wussten, wie er war, aber sie wollte auch eine Party. Geburtstage, sagte sie, sind dazu da, das Leben zu feiern, und weder Trauer noch Tod radieren das Leben aus, das jemand gelebt hat.« Sie lächelte leicht. »Mutter ist traditioneller, was komisch ist, weil sie die dritte Generation ist und Großmutter durch und durch Chinesin. Aber habe ich dir von Qingming erzählt?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Mutter feiert jedes Jahr Qingming, indem sie Blumen zum Grab ihrer Vorfahren bringt – erst zu dem ihrer Großeltern, dann zu dem ihrer Eltern. Deswegen ehre auch ich meine Großeltern mütterlicherseits auf die gleiche Weise, weil sie es so macht. Aber am sechzehnten April esse ich einen Cupcake für Großvater.«
    »Dieses Jahr auch?«
    »Ja. Hätte ich es dir sagen sollen?«
    »Wahrscheinlich. So wie ich dir hätte sagen sollen, dass heute Micks Geburtstag ist.« Er schwieg einen Moment. Sein Blick wurde abwesend, als er in sich hineinsah. »Mick konnte manchmal ein Arschloch sein. Er machte mich für all seine Probleme verantwortlich, damit er sich nicht damit auseinandersetzen musste.«
    Sie sagte nichts, hörte aber aufmerksam zu.
    »Er war nicht immer ein Arschloch.« Rules plötzliches Grinsen freute sie. »Er wusste, wie man sich amüsierte. Als ich zwanzig wurde, hat er mich nach Tijuana mitgenommen.«
    »Vielleicht sollte ich die Details dieser Feier lieber nicht hören.«
    »Unter anderem lernte ich dort, dass es für einen Lupus durchaus möglich ist, sich zu betrinken. Man muss sich schon sehr anstrengen, und die Wirkung ist nur sehr kurzlebig, aber es ist möglich.«
    »Möchte ich wissen, wie du das erreicht hast?«
    »Indem ich vier Liter Tequila hinuntergestürzt habe, so schnell ich konnte.«
    »Bist du so schnell wieder nüchtern geworden, wie du kotzen konntest?«
    »Ich bin ein paar Minuten kichernd herumgetaumelt, habe mich kurz ein bisschen komisch gefühlt, und dann ließen die Übelkeit und die Vergiftung wieder nach.«
    »Das war’s? Kein Kotzen, kein Kater?«
    »Ich musste sehr dringend pinkeln.«
    »Das Leben ist ungerecht.«
    »Lily.«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Lächelnd neigte sie den Kopf und küsste ihn – zunächst sanft, aber als sein Atem sich beschleunigte, gab sie sich mehr Mühe. Als sie sich wieder aufrichtete, hatte sich eine seiner Hände weiter nördlich wandernd von ihrer Hüfte entfernt, während ihre Hände über die wunderbare nackte Haut an seinen Schultern und an seiner Brust glitten. Dieses Mal war ihr Lächeln frech. »Ich verspreche, dass ich nicht rücksichtsvoll mit dir umgehen werde.«
    Manchmal wurden Worte überbewertet. Er antwortete ihr gänzlich wortlos.
    Kurz darauf war sie nackt bis zur Hüfte und äußerst abgelenkt, als ihr Gefährte

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