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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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wie Toby. Und die Wachen, die für ihre Sicherheit sorgen sollten. Deswegen hatte Rule vor drei Wochen seine alte Wohnung untervermietet.
    Es gab keinen Weg zurück. Nur vorwärts.
    Wenigstens konnte sie hier joggen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, ob jemand auf sie schoss oder auf die Leibwache, die neben ihr lief … und das war ja der Sinn des Ganzen, nicht wahr? Für den Feind waren sie und Rule das Hauptziel, und Friar war immer noch da draußen und schmiedete in
ihrem
Auftrag Pläne.
    Das war auch der Grund, warum sie mit Rule sprechen musste. Sie waren mögliche Ziele, und sie würden in zwei Monaten, einer Woche und zwei Tagen heiraten. Und die ganze Welt wusste es. Natürlich stand ihre ganze Familie auf der Gästeliste. Ebenso ein Richter des Obersten Gerichtshofes, ein U . S.-Senator und ein paar andere politische Entscheidungsträger sowie ein paar Leute aus Washington – darunter Lilys Boss, der Leiter sowohl der Einheit Zwölf als auch der Schatteneinheit, die die Aufgabe hatte,
sie
zu bekämpfen. Außerdem eine ganze Menge Lupi. Die Rhej der Nokolai war eine von Lilys Brautjungfern, ihr Zauberer war Rules Trauzeuge.
    Rule war kein Dummkopf, sagte sie sich. Er musste wissen, wie gefährlich es war, die Hochzeit in der schicken Hotelanlage abzuhalten, für die sie schon eine enorme Anzahlung geleistet hatten. Vermutlich war er sogar erleichtert, dass sie das Thema anschnitt.
    Warum fiel es ihr dann schwer, das zu glauben?
    Vielleicht weil die Einladungen schon raus waren. Und dann war da noch die Tabellenkalkulation, die er aufgesetzt hatte. Und der bereits genau ausgearbeitete Sitzplan. Lily seufzte und nahm einen großen Schluck Wein.
    Anders als sie fühlte Rule sich hier wohl. Als sie das begriffen hatte, hatte es sie irritiert, aber nachdem sie darüber nachgedacht hatte, hatte sie es verstanden. Wahrscheinlich hatte auch er lieber seine eigene Wohnung, aber auf dem Clangut zu leben … nun ja. Jetzt verbrachte er mehr Zeit inmitten seines Clans, und Lupi brauchten ihren Clan.
    Heute Abend allerdings wirkte er nicht sehr glücklich.
    Lily musterte ihren Geliebten, Freund und Gefährten, während sie die letzten Bissen aß. Er trug das, was er gewöhnlich trug, wenn er hier auf dem Clangut war: Jeans. Punkt. Kein Hemd, keine Schuhe. Normalerweise war er schicker gekleidet, trotzdem war er eine Augenweide, groß und schlank und muskulös. Sein dunkles Haar war zerrauft, als wäre er sich oft mit der Hand hindurchgefahren, und wie gewöhnlich brauchte es dringend einen Schnitt.
    Auch jetzt strich er wieder mit den gespreizten Fingern hindurch. Gold schimmerte an seiner Hand.
    Lily lächelte. Vor ein paar Monaten hatte sie Rule gefragt, warum er denn nicht auch einen Verlobungsring trage. Sie hatte es scherzhaft gemeint, er aber fand die Idee toll. Schließlich hatte sie ihm gesagt, er dürfe ihn nicht selbst kaufen und müsse das tragen, was sie sich leisten könne. Zwar hatte sie dafür ihre Ersparnisse gewaltig plündern müssen, aber sie hatte einen Ring extra für ihn anfertigen lassen, aus Gold und Platin, mit einem kleinen Diamanten, und ihn ihm zu Weihnachten geschenkt.
    Und nun liebte er diesen blöden Ring. »Ich habe heute mit Arjenie gesprochen.«
    »Ach? Ich hoffe, es geht ihr gut.« Seine Augen waren weiter auf den Monitor gerichtet … seine hübschen, dunklen Augen. Keine Piratenaugenklappe mehr. Auch die anderen Kampfverletzungen waren verheilt, ohne dass auch nur eine Spur von Narben zurückgeblieben wäre.
    Aber nicht alle Narben waren für das Auge zu erkennen, nicht wahr?
    »Ja, es geht ihr gut.« Ihm schien es ebenfalls gut zu gehen. Er wirkte besorgt, aber ausgeglichen. Als sie nach Hause gekommen war, hatte er sie geküsst, ihr gesagt, dass es Lasagne gebe und dass er gerade einige Berichte durcharbeite, die er schon lange vor sich hergeschoben habe. Mit der Organisation des kommenden Großtreffens der Clans und seinen Pflichten als Rubens Stellvertreter in der Schatteneinheit blieb Rule am Tage nicht viel Zeit, um sich um die Finanzen der beiden Clans zu kümmern.
    Er hatte nicht gefragt, warum sie so spät gekommen war.
    Sie hatte es ihm trotzdem gesagt. Er hatte zugehört und genickt und ihr das Glas Wein eingegossen, an dem sie noch immer nippte. Weder an dem Tatort, an den T . J. sie gerufen hatte, noch an der Leiche war Magie gewesen, sodass nun wohl nur noch der Gerichtsmediziner die Todesursache feststellen musste. Vielleicht war es wirklich ein Herzinfarkt gewesen,

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