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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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dürfen. Verzeih mir. Bitte, kannst du mir verzeihen? Sein Blick wird flehend.
    Warum hast du es mir nicht selbst erzählt, frage ich ihn zurück. Er senkt kurz seinen Blick. Weil ich dich nicht verlieren wollte. Ich bin nicht stolz, auf das, was ich getan habe, ganz bestimmt nicht. Ich … ich wollte dich nicht verschrecken.
    Mich verschrecken, mich abschrecken?, frage ich in Gedanken, als wenn irgendetwas an dir mich abschrecken könnte. Ansgar, ich nehme dich so wie du bist – mit allem, sogar mit deiner verfluchten Seele.
    Er hebt wieder die Augen und küsst mich auf den Mund, ganz sachte. Ich will ihn umarmen, erinnere mich aber dann, dass ich noch festgebunden bin.
    Ansgar, kannst du mich bitte losbinden, schicke ich ihm meine Gedanken. Er streckt seine Hände aus und berührt meine festgebundenen, ganz leicht nur.
    Nein, liebernicht, erklingt es in meinem Kopf und er löst seine Lippen von meinem Mund.
    Ich sehe ihn verständnislos an, wie bitte?, frage ich und bin verwirrt, du bindest mich nicht los?
    Nein, lieber nicht, meine Süße, dabei grinst er hämisch.
    Laut frage ich ihn: „Warum bist du dann hier, ich dachte, du willst mich befreien.“
    In meinem Kopf erklingt seine Stimme:
    Du willst wissen warum ich hier bin?
    Ich kann nur stumm nicken. Ansgar neigt seinen Kopf ein wenig auf die Seite und legt seinen Hals vor mir frei.
    Laut sagt er:
    „Beiß mich, dann weißt du es.“
    Ich kann nur fassungslos auf seinen Hals starren und verstehe gar nichts mehr. Ich höre sein Blut durch die Adern rauschen und pulsieren, sehe seine reine, weiße Haut, ein Muskel am Hals zuckt kurz. Ich spüre, wie die Gier in mir hoch steigt, wie mein Monster gequält aufschreit – und meine Zähne zu Dolchen werden.
    Mein Mund ist trocken, meine Kehle eine Wüstenlandschaft – mein inneres Feuer lodert hoch und das Monster kreischt und jault.
    Ich schließe meine Augen, verschließe sie vor meiner Gier und meinem wahnsinnigen Verlangen.
    Los, tues, höre ich ihn in mir sagen, beiß mich und trink mein Blut, dann weißt du alles. … Mach schon.
    Ich kann nicht anders, ich reiße die Augen auf und schlage meine langen Zähne in seinen Hals. Er stöhnt kurz, aus seinem Inneren höre ich ein leises Knurren.
    Ich trinke sein Blut, es ist kalt, wie immer – es wärmt mich nicht. Aber mit seinem Blut überströmt auch die Erkenntnis, die Wahrheit und das Wissen meinen Körper.
    Ich weiß, was er weiß, was er denkt, wie er fühlt und – was er vorhat. Ich bin ganz seiner Meinung.
    Du hast recht, wie immer, mein Geliebter, denke ich kurz und lasse von ihm ab. Die Einstichstellen an seinem Hals verschließen sich augenblicklich.
    Wir blicken uns in die Augen , ich liebe dich, in perpetuum, meine süße kleine mellila.
    Ich liebe dich, mein Geliebter, für immer, für ewig – bis über den Tod hinaus. Ansgar küsst mich leicht auf die Nasenspitze .
    Ich muss jetztwieder weg, aber ich bleibe in deiner Nähe, nur keine Sorge. Auf bald. Er dreht sich um und ist verschwunden.
    Auf bald, denke ich noch, da geht auch schon die Doppeltüre auf.
    Die beiden Vampire von eben, Vincent und Paul, stehen rechts und links von den Türen und halten sie offen.
    Dennis erscheint im Türrahmen, er hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt und grinst mich hämisch an.
    Hinter ihm erscheint noch ein Vampir und ich reiße meine Augen auf.
    Das gibt’s ja gar nicht, denke ich. Ansgar, hast du das gewusst?
    Nein, natürlich nicht, sonst wüstest du esauch, erklingt seine Antwort in meinem Kopf.
    Wir hatten also doch einen Verräter in unserer Mitte.
    Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen – sie war ja schon immer ein Ekel, aber dass sie so tief sinken würde, hätte ich dann doch nicht gedacht.
    Laut sage ich:
    „Hallo Jeanie, ich wusste doch, dass du eine Schlampe bist. Aber für einen Verräter habe ich dich nie gehalten. Ich dachte immer, so tief kannst selbst du nicht sinken.“
    Langsam kommt sie auf mich zu, bleibt zwei Meter vor mir stehen und grinst mich an.
    „Um euch fertig zu machen, ist mir jedes Mittel recht – jedes. Nur schade, dass wir nicht auch deinen Freund erwischt haben, aber die anderen sind uns noch in die Hände gefallen.“
    Dabei dreht sie sich um und blickt zu der Doppeltüre, die immer noch von den zwei Helfern aufgehalten wird. Josh und Nicki werden gerade hereingetragen, an Armen und Beinen gefesselt. Ihre Hälse sind nicht gebrochen, das kann ich sehen, aber ihre Haut ist kalkweiß, weißer als je zuvor

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