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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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und ich schließe gequält meine Augen.
    Armer Josh, musst du schon wieder das Gleiche durchmachen. Wieder hat man dir das Blut ausgesaugt, um dich bewegungslos zu machen – um dich zu schwächen. Es tut mir leid, Josh, denke ich. Sehr leid, wirklich.
    Das weiß er, ganz bestimmt weiß er das , höre ich Ansgars Stimme in mir. Er ist dein Freund, er würde es mit Freuden noch einmal durchleben, wenn er dich damit retten kann. Mach dir nicht so viele Sorgen – bitte.
    Als ich meine Augen wieder öffne, hängen die Vampire gerade Josh und Nicki an die Ketten und ziehen sie hoch, ihre Köpfe fallen nach vorne. Bei Josh, der rechts von mir hängt, kann ich die Einstichstellen am Hals sehen, sie bluten noch leicht nach. Nicki hängt links von mir und ich blicke ihn an. Auch er ist kalkweiß, aber seine Augen sind noch voller Leben. Er hat den Kopf nach vorne geneigt und blickt mich aus den Augenwinkeln an, dann zwinkert er mir kurz zu, sein Mundwinkel geht ein kleines Stück nach oben. Er ist noch voll da, als wäre nichts geschehen. Innerlich jubele ich, äußerlich ist mir nichts anzumerken, Nicki hat seine Augen wieder geschlossen und sieht aus, wie tot.
    Ansgar, Nicki geht es prima, schicke ich ihm meine Gedanken, nur Josh sieht furchtbar aus, er rührt sich nicht. Ich kann auch nichts in ihm hören – kein Blut rauscht. Oh, Ansgar, er wird doch nicht …
    Natascha, höre ich seine Stimme und sie klingt streng, reiß dich zusammen. Er hat das schon mal überlebt und wird es auch noch einmal schaffen.
    Ja, wie du meinst, selbst in Gedanken klingt meine Stimme verzweifelt.
    Natascha, alles,nur das nicht, wir können uns jetzt keine Verzweiflung leisten. Seine Stimme ist eindringlich, hast du mich verstanden? Du musst stark sein und es auch bleiben. Ansonsten könnte das unser Ende bedeuten, hast du mich verstanden? Er brüllt jetzt fast in meinem Kopf und damit zerschlägt er alle Verzweiflung, die sich in mir festsetzen wollte, scheucht sie einfach fort. Ich fühle mich augenblicklich besser – stark und gut.
    Ich atme tief ein und lasse die Luft wieder ausströmen, ja, du hast recht, wie immer.
    So ist es gut – und jetzt mach,meine süße kleine mellila. Tu es. Ich bin bei dir, egal was geschieht.
    Ich weiß, mein Geliebter, denke ich.
    Ich hebe die Augen und sehe Dennis an.
    „Dennis, mein Sohn“, sage ich zu ihm und grinse freundlich, „wie komme ich zu der Ehre, dein Antlitz nochmals betrachten zu dürfen?“
    Er runzelt die Stirn und sieht mich misstrauisch an.
    „Wir haben dich gefangen – dich und deine … Bewahrer. Jetzt warten wir auf den Oberen des Teufels, damit er über dich richte.“
    „Ah, du meinst also, dass ich Moritus kennen lernen werde? Das ist schön.“
    Dennis lacht kurz und trocken auf. „Ob das für dich schön ist, wird sich noch herausstellen.“
    Wieder hole ich tief Luft, immer noch liegt ein freundliches Lächeln auf meinem Gesicht.
    „Aber sicher wird das schön sein – für mich, Dennis. Weil ich ihn töten werde, aber das wirst du nicht mehr erleben, denn zu diesem Zeitpunkt ist dein verfluchter, verrotteter Körper schon in Flammen aufgegangen.“
    Meine Stimme ist hoch und deutlich, meine Augen klar und glänzend und ein Lächeln umspielt meine Lippen – mir kommt das alles nicht echt vor, nicht real.
    Ich fühle mich dem Wahnsinn näher als je zuvor, aber es hat seine Wirkung nicht verfehlt.
    Sein Blick verdunkelt sich, seine einst so schönen blauen Augen werden zu gelben Raubtieraugen mit schmalen Schlitzen. Die Zähne lang und spitz, die Hände zu Fäusten geballt.
    „Du redest zu viel“, knurrt er mich an, „du hängst vor mir, wie ein Stück Vieh, zappelst mit deinen Füßen und hältst noch große Reden. Es wird Zeit, dass dir einer das Maul stopft.“
    Meine Augen werden größer. „Dann tu es doch. Töte mich.“
    Ich lege meinen Kopf in den Nacken.
    Aus Dennis erklingt ein unmenschliches Gebrüll – er hat seine Wut nicht mehr unter Kontrolle. Ich strampele energischer mit meinen Füßen und ziehe mich ein bisschen an der Kette nach oben. Mein Kopf ruckt wieder nach vorne und ich sehe wie Dennis langsam mit gesenktem Kopf auf mich zukommt. Er sieht aus wie ein wütender Stier, wie ein fenum .
    „Ich werde dich mit Freuden töten, Mutter.“ Über seinen Zähnen zieht sich die Lippe verächtlich nach oben, er sieht wirklich so aus, als habe er vor mich umzubringen.
    Er ist noch anderthalb Meter von mir entfernt, jetzt nur noch einen Meter, er macht

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