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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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ihm kocht und viel zu schnell durch seinen toten Körper rauscht.
    „Ich werde … dir nicht deine... Erinnerungen nehmen“, flüstert er in mein Ohr, seine Stimme klingt zornig.
    Abrupt steht er auf und geht auf meine Küche zu. Wortlos nimmt er sich noch eine Konserve aus dem Kühlschrank, gießt sie in sein Glas und erwärmt es in der Mikrowelle.
    Ich beobachte seine Bewegungen und sehe in sein Gesicht, es ist verkniffen und grimmig, die Brauen düster über den glühenden Lava-Augen zusammengezogen. Als das Blut erwärmt ist, trinkt er gierig ein paar Schlucke, stellt das Glas weg und stützt sich mit beiden Händen an der Arbeitsplatte ab. Er murmelt irgendetwas in sich hinein, ich kann ihn nicht verstehen. Wie benommen sitze ich weiterhin in meinem Sessel und beobachte ihn. Ich will ihn fragen, was los ist, will zu ihm gehen, aber ich bin wie gelähmt, ich kann noch nicht einmal meinen Finger heben.
    Trotzdem zucke ich vor Schreck zusammen, als er die Hände zu Fäusten ballt und auf die Arbeitsplatte krachen lässt, dass die ganze Küche bebt und die Gläser in den Schränken klirren. Er blickt mich an, seine Augen glühen kurz, dann ist der begrenzende Rand wieder da, der die Lava zurückhält.
    „Weiß irgendjemand, wo die beiden zu finden sind?“
    Ich kann ihn nur verständnislos ansehen, für ein paar Sekunden weiß ich wirklich nicht, von wem die Rede ist. Dann dämmert es mir: Justin und Dennis. Ich zwinkere einmal und da ist sie wieder, meine Erinnerung, alle Bilder sind wieder da, ich schließe gequält meine Augen.
    Verdammter Vampir, denke ich bei mir, du hättest mir ruhig ein paar Stunden ohne die schmerzlichen Bilder gönnen können.
    „Josh könnte vielleicht etwas wissen, er weiß eigentlich immer, was sich so bei uns tut.“ Ich öffne die Augen wieder und sehe seine Hand vor mir. Er ist so lautlos, so schnell, erneut frage ich mich, wie so etwas möglich ist.
    Ich ergreife seine Hand und er zieht mich aus dem Sessel hoch.
    „Josh? Den aus dem Buchladen?“
    Ich nicke kurz.
    „Den kenne ich, der ist in Ordnung. Komm, wir gehen zu ihm.“ Er zieht mich einfach mit, ich habe keine Chance.
    Er löscht im vorbeigehen das Licht im Wohnzimmer und zieht mich mit zur Eingangstür. Fast schubst er mich in das dunkle Treppenhaus und zieht die Türe hinter sich zu. Da fällt mir etwas ein.
    „Ich habe meinen Helm vergessen, den brauche ich.“ Ansgar hält mich zurück.
    „Nein, du fährst mit mir. Mein Wagen steht unten.“
    Er steuert auf den Aufzug zu, und drückt den Knopf. Aufzug fahren, denke ich bei mir, das bin ich auch schon seit Jahren nicht mehr, nur gut, dass er nach nichts riecht, dann ist es besser auszuhalten.
    Als sich die Türen öffnen, zieht er mich grob mit in die kleine Kabine.
    „Du kannst mich loslassen, ich komme auch freiwillig mit.“ Ich versuche mich von seiner stählernen Hand zu befreien.
    „Nicht“, sagt er leise, „bitte lass es so, ich muss mich irgendwo festhalten.“
    „Warum? Kippst du sonst um?“
    Ich verstehe ganz und gar nicht was er meint.
    „Nein!“, schon klebe ich wieder an der Wand und fühle seinen Körper an meinen gepresst.
    „Weil ich sonst über dich herfalle“, flüstert er, gibt mich aber sofort wieder frei.
    „Also lass es bitte so.“
    „In Ordnung“, antworte ich langsam, „aber wie willst du so fahren?“
    Er schließt seine Augen. „Es ist gleich wieder vorbei, nur noch einen Moment.“
    „Tja, Aufzüge sind der Teufel für unsere Art. Ich weiß schon, warum ich immer die Treppe nehme.“ Ich lächele ein bisschen, er blickt mich fragend an, dann grinst auch er.
    „Das nächste Mal weiß ich Bescheid.“
    Wir sind endlich in der Tiefgarage angekommen und wie ich es vermutet habe, steuert er auf den schicken Bentley zu. Kurz vor dem Auto lässt er meinen Arm los.
    „Er ist offen“, sagt er knapp, ich steige ein. Gelbes Leder erwartet mich, herrlich weich sind die Sitze, ich versinke fast in ihnen. Der ganze Wagen strömt einen köstlichen Geruch aus, ich fühle mich schlagartig geborgen und wohl. Genüsslich schließe ich die Augen. Meine Nasenflügel beben leicht, schon spüre ich Ansgars Mund wieder an meinem Hals.
    „Du riechst besser, viel besser“, haucht er leise.
    Ich blicke ihn erstaunt an, aber er lässt per Knopfdruck den Motor anspringen und ich frage mich schon, ob ich das alles nur geträumt habe.
    Ansgar dreht sich in seinem Sitz halb um, damit er rückwärts ausparken kann. Dabei wirft er mir einen

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