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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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gierigen, hungrigen Blick zu. Er lässt seine Augenbrauen zweimal in die Höhe schnellen, ich senke meine Augen, muss aber trotzdem grinsen.
    Sanft wie ein Kätzchen schnurrt der Bentley, als Ansgar ihn aus der Garage fährt, in Richtung Innenstadt, zu Joshs Hexenladen.
    Ich seufze auf, schmiege mich an die Lederpolster und ziehe den mich umgebenden Geruch ein. Wenn ich noch besser rieche, dann wundert es mich, dass Ansgar mich nicht aufgefressen hat. Das ist ja kaum auszuhalten.
    Er starrt auf die immer noch dunklen Straßen, dann wirft er mir einen schnellen Seitenblick zu.
    „Was ist?“, fragt er neugierig.
    Ich schmiege mich wieder in die Polster, sauge den Geruch ein und schließe die Augen.
    „Danke, Ansgar. Für alles bisher“, sage ich leise.
    Ich meine es auch genauso, ich bin ihm dankbar, für ein paar Minuten ohne meine schmerzenden Erinnerungen.
    Ich bin mir nicht sicher, aber hat er gerade meine Hand berührt, sie ganz leicht, wie eine Feder gestreichelt? Ich will meine Augen nicht öffnen, so lächele ich nur.
    Leise summt der Wagen vor sich hin.
    Viel zu schnell sind wir bei Joshs Laden angekommen, ich könnte stundenlang in den Polstern verbringen und diesen köstlichen Duft einatmen.
    Als das Schnurren des Wagens plötzlich aufhört, blicke ich auf und seufze. Nur ungern steige ich aus – den Türgriff schon in der Hand, sehe ich wie Ansgar mich anlächelt. Ich fühle mich ertappt und schiebe meine Augenbrauen zusammen.
    „Was ist?“, frage ich ihn etwas gereizt.
    „Vielleicht kannst du mich jetzt besser verstehen“, er sieht mich fragend an.
    Ich denke darüber nach, wenn er um so vieles besser als dieser Wagen riechen würde, und ich natürlich auch noch zehnmal stärker wäre als er – also ich hätte ihn aufgefressen. Somit kann ich es nur seiner Beherrschung verdanken, dass ich überhaupt noch existiere.
    Ich lächle ihn an und spiele mit dem Gedanken, ihn ein bisschen zu reizen. Aber kaum ist der Gedanke in meinem Kopf geformt, da ist Ansgar auch schon weg. Ich sehe noch seine Türe zufallen, im selben Augenblick öffnet sich meine Seite. Wie kann man nur so schnell sein.
    Er steht ungeduldig auf dem Gehweg und hält mir die Türe auf. Ich steige aus und grinse immer noch frech. Da packt er grob meinen Arm und hält mich fest.
    „Fordere mich niemals heraus. Fordere niemals meine Beherrschung heraus. Es könnte dein letzter Gedanke gewesen sein.“
    Seine Stimme ist schneidend, ich habe ihn verstanden, ich nicke kurz.
    Er lässt meinen Arm wieder los.
    „Gut. Komm, wir gehen rein, er weiß, das wir kommen.“
    Ich überlege, und komme zu der Erkenntnis, dass mein Begleiter wohl meine Gedanken lesen kann. Das ist ja fürchterlich, von nun an muss ich besser auf mich aufpassen.
    Das helle, zarte Glöckchen ertönt, wir tauchen ein, in eine andere Welt.
    Josh steht, wie immer, hinter seinem Tresen und grinst uns an. Ich bin immer noch befangen, von meiner neuen Erkenntnis, grinse aber tapfer zurück.
    Josh kommt hinter seinem Tresen hervor und ich will ihm gerade Ansgar vorstellen, da kommt er mir zuvor.
    „Ansgar, wie schön, Euch hier zu sehen.“ Josh ergreift seine hingestreckte Hand und umfasst mit der anderen seinen Unterarm. Ansgar macht es ihm gleich.
    Ich bin erstaunt, noch mehr, als ich bemerke, wie Josh seine Augen niederschlägt. Mein alter Freund zeigt Ehrfurcht vor dem Anzugträger, am liebsten möchte ich laut auflachen – ich kann mich gerade noch zurückhalten.
    Ansgar blickt sich in dem Hexenladen um.
    „Ihr habt eine hübsche Sammlung zusammengetragen“, er lächelt leicht. Josh quittiert das Kompliment mit einem leichten Kopfnicken. Es fehlt nur noch, das Josh jetzt einen Knicks macht. Ich muss mich abwenden, um nicht lauthals loszulachen.
    Plötzlich fällt mir ein, dass ich eben noch die Erkenntnis hatte, dass mein Begleiter vielleicht meine Gedanken lesen kann. Schnell vertreibe ich die Gefühle aus mir und sehe Ansgar prüfend an.
    Der hat gerade seinen Kopf weit in den Nacken gelegt und betrachtet einen Traumfänger, der über ihm hängt.
    Er wirft mir einen Seitenblick zu, zwinkert mit einem Auge und lächelt mich wissend an.
    Ich habe genug und drehe mich um. So ein Mistkerl, denke ich, ja, das kannst du ruhig hören, rufe ich in Gedanken, du bist ein Mistkerl.
    Aber nicht doch, junge Dame , säuselt eine Stimme in mir, wer wird denn solche Ausdrücke benutzen.
    Ich erstarre in der Bewegung, war das wirklich in meinem Kopf, oder hat da einer laut mit mir

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