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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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nur, ich komme schon zurecht.“ Mistkerl, füge ich in Gedanken hinzu.
    Ego sum, qui sum , erklingt seine Stimme erneut in meinem Kopf.
    Häh? frage ich zurück
    Du wirst schon noch dahinter kommen. Ich beeil mich .
    Laut sagt er: „Danke, auf bald. Josh. Euch danke ich auch.“ Er verlässt uns mit einem Kopfnicken.
    Ego sum, qui sum, überlege ich, was soll das denn heißen? Mein Latein ist furchtbar eingerostet und ich fange an, die Wörter zu zerlegen, aber ich komme nicht drauf. Josh unterbricht mal wieder meine Gedankengänge.
    „Also, wenn ich vorher gewusst hätte, dass sie Ansgar schicken, dann hätte ich mir keine Sorgen um dich gemacht, meine Süße.“
    „Wieso?“, frage ich misstrauisch und ziehe meine Augenbrauen zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch einen Schlimmeren schicken könnten. Das es den überhaupt gibt.
    „Na, weil es Ansgar ist.“ Josh blickt mich vorwurfsvoll an. „Ansgar eben, das ist der, der sich um die Seele sorgt. Ich dachte, du hättest schon von ihm gehört.“
    Ich überlege, also von wegen, Ansgar heißt Sp eer Gottes , ich wusste doch, das es nicht stimmt. In Wahrheit heißt es: Der sich um die Seele sorgt. So ein verlogener Mistkerl.
    „Nein, Josh, ich habe noch nichts von ihm gehört. Du weißt doch, das Frank mir nicht viel erzählt hat, vor allem nicht über den hohen Rat.“ Da kommt mir eine Idee.
    „Hör mal, Josh, wenn du so gut Latein kannst, was heißt denn dann: Ego sum, qui sum?“, gespannt blicke ich ihn an. Josh runzelt die Stirn und denkt nach.
    „Ich glaube es heißt soviel wie: Ich bin der, der ich bin. Oder so ähnlich, nagele mich bitte nicht darauf fest. Wo hast du das denn gehört?“
    In meinem Kopf, denke ich flüchtig, laut sage ich: „Ist nicht so wichtig, ich wollte es nur gerne wissen. Was macht denn jetzt dieser Ansgar im hohen Rat genau? Und warum bist du so froh, das sie ihn geschickt haben.“
    „Kannst du ihn etwa nicht leiden?“
    Ich denke kurz an seine Lava-Augen und die blitzenden Zähne.
    „Doch, er ist schon okay.“ Solange er aus meinem Schädel bleibt, setze ich in Gedanken hinzu.
    „Ansgar ist, wie der Name schon sagt, der, der sich um die Seele sorgt. Das heißt, er steht immer mehr auf der Seite der Angeklagten. Mit ihm hast du nichts zu befürchten, das kann nur gut ausgehen. Er wird dem hohen Rat deine Fassung der Geschichte mitteilen, sie werden seinen Worten Glauben schenken und dich in Zukunft wohl in Ruhe lassen.“
    Josh beugt sich über den Tisch und legt seine Hand auf meine. 
    „Hey, meine Süße, das ist doch Klasse, warum machst du nur so ein Gesicht?“
    „Was ist mit meinem Blut? Wie will er dem Rat mitteilen, wie mein Blut beschaffen ist, ob es nun verseucht ist oder nicht? Ob ich eine Trägerin des bösen Blutes bin. Das wollten die doch wissen. Was meinst du, wie er zu dem Wissen kommt.“ Nur meine Geschichte erzählen, sicher Josh, du weißt ja auch nicht, was ich die letzte Stunde mitgemacht habe. Du weißt ja auch nichts von meiner Angst.
    Josh blickt an mir vorbei und bemerkt meine unterdrückte Wut nicht.
    „Tja, das weiß ich auch nicht so genau. Die Methoden, die dem Rat zur Verfügung stehen, kennen meistens nur die Angeklagten selbst – und die schweigen dazu.“
    Ich kann mir auch denken warum, setze ich in Gedanken hinzu, lehne mich in meinem Stuhl weit zurück und blicke in den Sternenhimmel.
    „Ach Josh, was habe ich nur verbrochen. Manchmal wünsche ich mir, wieder ein Mensch zu sein, dann hätte ich nicht solche Probleme am Hals.“
    Am Hals , welche Ironie, denke ich grimmig.
    „Dann gäbe es andere Probleme. Natascha, das ist keine Lösung. Du musst aus dem, dass dir zur Verfügung steht, immer das Beste machen.“
    Mit zusammengekniffenen Augen fixiere ich Josh düster.
    „Und was habe ich, das mir zur Verfügung steht, damit ich das Beste daraus machen kann?“
    „Nun ja, in erster Linie hast du mal mich .“
    Ich lege meinen Kopf wieder in den Nacken und betrachte die Sterne.
    „Ach, Josh, das hatten wir erst. Du weißt, dass ich mich auf keine Beziehung mehr einlassen werde. Ich scheue das Risiko und ich werde mich nicht mehr verlieben. Basta!“ Ich sehe Josh herausfordernd an.
    „So meinte ich das ja auch gar nicht. Ich meine als Freund, als Verbündeten. Jeanie steht auch hinter dir. Und das Beste kommt doch noch, du hast Ansgar. Da kann gar nichts mehr schief gehen.“
    Ansgar, denke ich wütend, der selbe Ansgar, der mich vor einer Stunde beinahe

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