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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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aufgefressen hat. Obwohl …, ein teuflischer Plan zuckt durch mein Gehirn, vielleicht könnte er mir doch helfen.
    Vielleicht, wenn ich mutig genug bin und wenn ich meine Gedanken im Zaum halte. Und wenn er … seine Beherrschung bereit ist zu verlieren. Dann könnte es klappen. Dann könnte ich für immer und ewig meine Gedanken verlieren. Was habe ich schon Großartiges, an das es sich zu erinnern lohnt. Fast nur schmerzende, schlimme Gedanken. Ich wäre wie neugeboren, ich könnte neu anfangen. Ich muss mich nur zuerst vergewissern.
    „Josh, hast du schon mal davon gehört, das es Vampire gibt, die anderen Vampiren ein bisschen Blut aussaugen, ihnen Erinnerungen nehmen und dann ihre Gedanken lesen können?“ Ich sehe ihn gespannt an.
    „Ja, die gibt’s wohl wirklich, ich habe davon gehört, aber noch keinen persönlich getroffen. Ich weiß auch nicht, ob ich das zulassen würde.“ Er runzelt wieder die Stirn.
    „Wie ist denn das, wenn der eine Vampir den anderen komplett aussaugt, ich meine … Sterben kann der ja wohl nicht daran, oder?“
    Jetzt ist mir ein bisschen mulmig zumute, ahnt Josh etwas?
    „Nein, sterben kann er daran wohl nicht, aber … ich kann mir nicht vorstellen, das es gut ist. Der Blutverlust würde den Vampir natürlich enorm schwächen, auch seine Erinnerungen, die wären mit dem Blut ja ebenso weg. Er wäre ein Nichts, wahrscheinlich zu blöd um sich neues Blut zu besorgen, dann würde er allerdings irgendwann sterben.“
    Josh lacht leise vor sich hin.
    „Aber das würde ja auch keiner tun. Weder einen bis zum letzten aussaugen, noch das zulassen.“ Er blickt mich neugierig an.
    „Warum willst du das wissen? Wie kommst du drauf?“
    Wie immer will Josh alles ganz genau wissen. Das ist der Preis für die Antwort. 
    „Ich … weiß nicht … ich hab’s wohl irgendwo …“
    In diesem Moment geht die Türe auf und Ansgar steht wieder in Joshs kleinen Hinterhof. Er hat mich gerettet, vor einer Antwort gerettet. Ich versuche schnell an nichts zu denken, mein Kopf muss leer sein, damit meine Gedanken mich nicht verraten.
    „Ich hoffe, ich habe euch nicht zu lange warten lassen. Ich bin mir meiner Unhöflichkeit durchaus bewusst, aber es war sehr wichtig.“
    „Schon gut, möchtet Ihr jetzt etwas zu trinken und Euch setzen?“, damit zeigt Josh auf den letzten freien Stuhl.
    „Nochmals muss ich leider euer großzügiges Angebot ablehnen. Aber ich möchte Natascha jetzt nach Hause bringen, und mich dann ein wenig ausruhen.“
    „Das war das Stichwort.“ Ich sehe Josh mit hochgezogenen Brauen an und erhebe mich aus dem Stuhl. Gemeinsam gehen wir zurück in den Laden. Josh küsst mich auf beide Wangen, das hat er schon lange nicht mehr gemacht, ich bin ganz verwundert. Ansgar und er reichen sich auch zum Abschied die Hände, genauso, wie zur Begrüßung. Diesmal verspüre ich keinen Lachanfall mehr, ich versuche weiterhin krampfhaft an nichts zu denken.
    Wir stehen auf dem Gehsteig und Ansgar hält mir die Wagentür auf.
    „Danke“, murmele ich und steige ein. Wieder umfängt mich dieser köstliche Geruch, dieser satte, saubere Duft. Ich atme tief ein.
    Ansgar sitzt neben mir und startet den Motor, leise schnurrt das Kätzchen, dann fährt er in meine Richtung, an den Stadtrand. Es wird langsam hell, die Sonne geht gleich auf. Ich weiß nicht, womit ich dieses Stille, dieses Schweigen zwischen uns, durchbrechen soll – ob ich es überhaupt soll.
    „Wo warst du denn eben?“, frage ich irgendwann in die Stille hinein.
    „Nicht so wichtig, nur irgendwo.“ Er blickt weiter stur geradeaus, auf die immer heller werdende Straße.
    Na dann eben nicht, denke ich gerade, da schlage ich mir innerlich auch schon auf den Mund, er kann doch meine Gedanken hören. Wie unvorsichtig ich bin. Es kommt keine gedachte Antwort von ihm. Vielleicht geht das ja auch nicht mehr, vielleicht ist mein Blut ja weg.
    „Kannst du jetzt nicht mehr meine Gedanken lesen?“
    Er grinst mich an. „Wieso, hast du gerade an etwas Schönes gedacht?“
    „Nein, ich … habe dir nur in Gedanken eine Antwort gegeben und habe eigentlich … deine Stimme erwartet.“
    Ich senke den Blick, das ist ja echt peinlich.
    Schon biegt er in meine Tiefgarage ein und hält vor dem Aufzug an. Ich sehe mich ein wenig erstaunt um.
    „Kommst du nicht mit hoch? Ich dachte du wolltest dich ein wenig ausruhen, das kannst du auch oben bei mir machen.“
    Ich versuche verzweifelt meine Endtäuschung zu verbergen, schließlich habe

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