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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Justin eintraf.
    »Ich habe das Gefühl, ich bin über den Berg.«
    »Fast«, erwiderte Justin. »Ich musste praktisch einen Meineid schwören. Allem Anschein nach halten sie dich für eine steinreiche, schwierige Amerikanerin, die den Luxus einer Privatklinik für sich beansprucht.«
    »Sollen sie ruhig. Noch ein Tag mit Schinken-Sandwichs und eifrigen Krankenschwestern, die mir ständig Hühnerbrühe mit Nudeln einlöffeln wollen, und ich wäre tatsächlich zu einer unausstehlichen Amerikanerin geworden. Mit allem, was dazugehört.«
    »Der Krankenwagen kommt um sechs, aber vor deiner Abreise möchte die Polizei noch mit dir sprechen.« Er machte eine kurze Pause. »Was willst du ihnen sagen?«
    »Die Wahrheit! Dass Sebastian mich von dieser Klippe gestoßen hat.«
    »Aus Rachsucht oder weil du Gerechtigkeit willst?«
    » Rachsucht? « Ihr hallte der eigene Schrei in den Ohren. »Dieser Kerl hat mich von den Klippen in den Tod gestoßen, und ich bin mir sicher, er steckt auch hinter dem Bombenanschlag. Er hat also schon einmal versucht, mich umzubringen, stattdessen aber leider den armen Stanley erwischt. Und dem Tagebuch meiner Großtanten zufolge ist er an deren Tod auch nicht ganz unschuldig. Unter diesen Umständen würde ich darauf wetten, dass er an dem Mordanschlag auf Christopher ebenfalls beteiligt war, was wiederum heißt, er hat auch Vernon auf dem Gewissen. Da sprichst du von Rachsucht?«
    Augen, die alles gesehen hatten, sahen Dixie an. Er legte ihr seine Hand besänftigend auf die Schulter. »Hör zu«, sagte er mit nachdrücklicher und ruhiger Stimme. »Denk noch mal drüber nach … Gerechtigkeit ist etwas anderes als Rache. Solltest du Caughleigh und seinen Neffen beschuldigen, und angenommen, man glaubt dir, wird er doch über kurz oder lang ein Alibi präsentieren.«
    Sie schluckte schwer. »Ich soll ihn also einfach laufen lassen?«
    »Nein. Kein Übeltäter kommt ungeschoren davon. Die Dame Justitia lässt sich nur Zeit.«
    »Gibt’s nicht was Schnelleres als die Mühlen Gottes.«
    »Denk dran, du hast ewig Zeit. Er nicht. Soll die Polizei doch glauben, du bist gestürzt. Die Klippenpfade sind nun mal gefährlich, und schon seit Jahren ist die Erosion ein großes Thema hier. Du hast schon für genug Aufruhr in der Klinik gesorgt. Verzichte auf eine Anzeige wegen versuchten Mordes, es sei denn, du willst unbedingt auf die Titelseite von News of the World .«
    »Also bleiben seine Morde ungesühnt?«
    »Nein, keineswegs …« Justin verzog den Mund zu einem machiavellistischen Lächeln. »Sag am besten so wenig wie möglich. Da du unter Schock stehst, werden sie auch nicht nachhaken. Und dann hol ich dich hier raus, ehe sie wieder deinen Blutdruck messen wollen.«
    Sehr zu ihrem Kummer wurde sie, wie ein dressierter Truthahn in der Auslage eines Metzgerladens, liegend hinausgefahren, und der nächste Schock war der Krankenwagen. Er sah aus wie eine Mischung zwischen Schulbus und grüner Minna. Tom, als Sanitäter verkleidet, erwartete sie bereits. Sie wuchteten sie in das monströse Gefährt und verkabelten sie erneut. Dann schlugen die Hecktüren zu, der Motor startete, und sie rasten davon.
    »Könntest du mich jetzt von diesen Schläuchen befreien?«, fragte sie Justin, der direkt neben ihr saß.
    »Erst wenn wir vom Klinikgelände runter sind. Nicht dass noch wer mit einem letzten Rezept hinterherkommt.« Es kam niemand mehr, und fünf Minuten später entkabelte Justin sie und legte sie, auf Kissen gestützt, hoch. »Beweg dich nicht zu viel«, warnte er. »Du bist noch nicht ganz wiederhergestellt und musst Geduld haben. Der Gips kommt morgen Abend weg.«
    Sie konnte es kaum erwarten. Einen Vorteil hatte ihr neues Dasein als Vampirin. Das wusste sie bereits und sie ahnte, dass es noch viel mehr gab. »Christopher?« Sie spürte seine Nähe. Sie roch ihn.
    Ich bin hier vorne, am Steuer dieses Panzerwagens .
    Du bist hier! , dachte sie, während ihr ein leiser Schauer durchs Herz fuhr.
    Ich überlasse dich doch nicht deinem Schicksal, Liebes. Wir sind jetzt eins. Warte noch etwas, und dann …
    »He, langsam, ihr zwei!«, unterbrach Tom. »Ihr bringt uns Junggesellen ja in Verlegenheit.«
    »Du brauchst reden! Nach dieser Schlampe Molly von der Fleet Street. Falls du die Geschichte vergessen haben solltest, ich nicht! Reiß dich besser zusammen, Kyd. Und lass die Augen von meiner Frau, oder …«
    Ihre Wangen liefen feuerrot an. »Ihr könnt meine Gedanken lesen?« Das kalte Entsetzen

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