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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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rieselte ihren Rücken hinunter. Was für ein Leben sollte das sein, wenn die anderen alle Gedanken und Gefühle mitbekamen?
    Keine Sorge , sagte Justin besänftigend. Du bist über Blutsbande mit uns verbunden. Vorerst kannst du deine Gedanken nicht verbergen. Aber du wirst es lernen .
    Ich helf dir dabei . Christopher wieder. Gedanken hatten keine unterschiedlichen Stimmen; sie klangen für sie alle gleich, aber sie wusste, woher sie kamen. Sie wusste, wie jeder Einzelne von ihnen roch. Sie konnte das Benzin im Tank des Krankenwagens hören, konnte die Decken schmecken, in die sie eingepackt war, und sie konnte die Reifen spüren, wie sie beim Abbiegen von der Hauptstraße durch den Kies knirschten. Sie wurde von tausenden von Gefühlseindrücken bombardiert – Gerüchen, Geschmäckern und Geräuschen, die sie nie gekannt hatte. Ihren malträtierten Körper erschütterte ein Schaudern.
    »Dixie! Konzentrier dich!«, rief Christopher laut, aber ihre Gedanken kreisten wie verrückt in einem Strudel aus Myriaden von Eindrücken. Justins kräftige Hände packten sie an den Schultern. Sein Wille gab ihr Halt. Langsam tauchte sie wieder auf und rang nach Luft, als wäre sie beinahe ertrunken.
    »Was ist passiert?«
    Sensorische Überlastung , sagte Christopher. Ihr erschreckt sie zu Tode .
    »Ich dachte immer, dieses Thema sei für mich erledigt.«
    »Oh, der Frischling macht sich wohl lustig über uns.« Justin lächelte. »Wir können schon zugrunde gehen, aber es ist sehr schwer, uns zu vernichten.«
    »Sonnenlicht, Knoblauch, Feuer, Weihwasser, Kreuze und Holzpflöcke, alles Unsinn.«
    »Lauter Altweibergeschichten.«
    »Und Christopher … damals …«
    »Ich war geschwächt durch meinen Todestag, von einem Druidenmesser durchbohrt, und ich war nackt.«
    Ja, das war er gewesen, sein schöner schlanker Körper in Fesseln aus Menschenhaar hängend. Hexenhaar, wie Justin erklärt hatte. Und der Gestank von verbranntem Fleisch. Sie schauderte, schob die Gedanken daran beiseite. Viel lieber erinnerte sie sich daran, wie sein schöner Körper auf ihrem gelegen hatte, an den Duft seines erregten Fleisches, die Berührung ihrer Brustwarzen.
    Pass auf, Dixie! Jetzt bringst du uns in Verlegenheit!
    Sie hätte sich übergeben, aber dazu war ihr Körper nicht mehr in der Lage. Wie sollte sie damit fertig werden, dass sie jeden Gedanken von ihr kannten, jede Empfindung teilten.
    »Mit der Zeit lernst du es zu verhindern«, versprach Justin, während der Krankenwagen auf holpriger Straße bergauf fuhr. »Leg dich jetzt erst mal hin. Wir sind fast da und mein Personal besteht aus Sterblichen. Nach ihrer Vorstellung sind frisch operierte Patienten schwach und wackelig.«
    Zu ihrer Vorstellung gehörte es auch, dass sie in feinster Leinenbettwäsche schliefen, in tapezierten Zimmern mit Mahagoni-Einbauschränken und China-Bone-Porzellan auf dem Tablett sowie Rosen in allen Schattierungen zwischen Rosa und Gelb in einer silbernen Vase auf dem Nachttisch.
    »Sind sie nicht wunderhübsch?«, sagte eine Krankenschwester. »Jemand muss gewusst haben, dass Sie kommen.« Nachdem sie Dixie eingepackt hatte wie eine Mumie, übergab sie ihr die Karte. »Für jetzt und immer, Kit.« Das »Für immer« war das Bedenkliche daran.
    Sie würde nicht schlafen können. So viel stand fest. Als sich die Dämmerung über die Moore legte, füllte sich ihr Körper mit Energie, und als es dunkel wurde, fühlte sie sich in der Lage, Klippen zu besteigen – selbst mit einem Gipsarm und einem Kunststoffkorsett. Die Tür ging auf, und ihre drei Männer kamen herein, oder besser gesagt ihre drei Vampire.
    Justin, noch immer in seiner gestärkten weißen Jacke, kam als Erster, Tom folgte ihm nach. Beide bemerkte sie kaum.
    Christopher .
    Hallo, Dixie . Die Matratze gab unter seinem Gewicht nach, und noch ehe sie bemerkt hatte, dass keiner von beiden ein Wort gesprochen hatte, küsste er sie auf die Wange.
    »Die Vorstellung macht mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, ob ich will, dass du meine Gedanken liest.«
    »Mach dir nicht ins Höschen!« Sein Lächeln deutete darauf hin, was er mit ihrem Höschen gerne gemacht hätte. »Wir sind hier, um dir zu helfen.«
    »Ich bin froh, nicht alleine zu sein, denn wider Erwarten bin ich überhaupt nicht müde.«
    »Es ist Nacht.«
    »Oh! Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.«
    »Das wirst du. Lass nur deinen Körper machen. Morgen früh wirst du dann den Schlaf der Untoten schlafen. Macht dir das Angst?«
    »Ich

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