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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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denn?«
    Dixie sah auf ihr Blumenkohl-Käse-Medaillon, das sie in einem Anfall von Abenteuerlust bestellt hatte. »Erstaunlich gut.« Sie nahm ihre Gabel auf, ohne sich bewusst zu sein, dass sie sie überhaupt weggelegt hatte.
    »Wie läuft es mit dem Haus?« Er legte einen Arm seitlich über die Stuhllehne und streckte die Beine aus. Dabei berührte er sie nicht, wie Sebastian, mit den Knien unter dem Tisch, nur leider bildeten seine Füße eine gefährliche Stolperfalle für andere Gäste.
    »Ganz gut. Ich habe jetzt Wasser und Strom und die Aussicht auf einen Telefonanschluss. Ich habe gelernt, wie man einen Aga anheizt, und ich habe zwei Nachbarinnen kennengelernt. Was für ein Tag.«
    Unvergleichbar mit allem, was sie in ihrem Leben bisher erlebt hatte!
    »Sind Sie etwa schon eingezogen?«
    »Noch nicht, aber vielleicht nächste Woche.«
    »Und Sie sind wirklich überzeugt, dass das eine so gute Idee ist?«
    »Warum für Bed and Breakfast bezahlen, wenn ich ein ganzes Haus besitze? Und wenn ich erst einmal drin bin, wird das sicher nächtliche Besucher abschrecken. Denken Sie an Mittwoch.«
    »Sie sind sicher, dass da jemand war? Es hätte Mondlicht auf den Fenstern sein können oder Schatten.«
    »Der Mann im Mond verliert keine Taschenlampe, die groß genug ist, um als Mordwaffe zu taugen.« Sie sah ihn direkt an. Er zog die dunklen Augenbrauen fest zusammen. Sogar seine Augenklappe verschob sich dabei. War er wütend? Verärgert?
    »Wenn das wahr ist, sollten Sie besser die Polizei verständigen.«
    »Das hat Emma mir auch geraten, aber mir ist das zu viel Aufwand.«
    Er schüttelte den Kopf. »Egal. Gehen Sie zur Polizei.«
    Innerhalb von zehn Sekunden war aus einem Rat ein Befehl geworden. Was war das Nächste? »Morgen früh. Wenn ich dazukomme.«
    »Warum nicht jetzt gleich? Inspektor Grace sitzt direkt da drüben.«
    Dixie wandte sich um. Ein grauhaariger Polizist stand am Tresen.
    »Ich hol ihn her.« Christopher war schon halb zurück, noch ehe sie daran dachte, zu widersprechen.
    »Guten Abend, Madam. Ich bin Inspektor Grace. Mr Marlowe sagt, Sie hätten ein Problem.« Er zog einen Stuhl an den Tisch heran, zückte seinen Notizblock und nahm ihren Namen und die Adresse auf. »Orchard House? Ah ja. Was genau ist passiert?«
    Dixie fand sich damit ab, die ganze Geschichte erneut zu erzählen. Im Rückblick klang für sie alles wie eine durch den Jetlag bedingte Fieberfantasie.
    Inspektor Grace war entschieden anderer Meinung. Er hörte genau zu, nickte immer wieder mal und fragte, wann sie einziehen wollte. »Nun ja«, sagte er und klappte seinen Notizblock zu. »Sieht so aus, als bräuchten Sie gute Schlösser, wenn Sie wirklich vorhaben, hierzubleiben. Möglicherweise stecken ein paar Halbstarke dahinter, die nichts Besseres zu tun haben, aber Vorsicht hat noch nie geschadet. Miss Hope hatte bereits einen Einbruchsversuch gemeldet, aber natürlich war sie am Ende schon sehr gebrechlich.« Damit stand er auf. »Ich werde den Streifenwagen ab und an vorbeifahren lassen. Nur um die Lage zu kontrollieren. Sollte noch mehr passieren, rufen Sie mich an.«
    Das würde sie, sollte sie jemals einen Telefonanschluss bekommen.
    Inspektor Grace verabschiedete sich, während Christopher den Eindruck erweckte, er könnte locker bis zur Sperrstunde hier sitzen bleiben. »Fühlen Sie sich denn jetzt sicherer, da die Polizei alarmiert ist?«
    »Ich find’s gut, wenn die ab und an vorbeifahren. Das schreckt unwillkommene Besucher ab.«
    Ein magerer weißer Finger fuhr über den Rand seines Glases. »Bin damit auch ich gemeint? Schließlich bin ich nach wie vor an Teilen der Bibliothek interessiert.«
    Ein Lächeln, wie er es hatte, sollte verboten werden. »Sofern Sie nicht an mehr interessiert sind.«
    »Ich schau in den nächsten Tagen mal vorbei. Kann ich Ihnen noch einen Drink bestellen?«
    »Nein danke, ich fahre nach Hause.«
    Beim Verlassen des Lokals folgte er ihr. »Haben Sie etwa Angst, ich könnte verloren gehen?«
    Die eine Hand auf dem Autodach, schloss er mit der anderen Hand die Tür; dann legte er sie auf die Kante des herabgekurbelten Fensters.
    Seine makellos manikürten Nägel hoben sich schneeweiß von der dunklen Farbe des Autos ab. Vermutlich ein besonderer Effekt des Mondlichts.
    »Dixie«, sagte er, sein Gesicht ein bleiches Oval im Dunkel der Nacht, »verzichten Sie lieber von jetzt an auf nächtliche Exkursionen. Wir sind hier zwar nicht in New York oder Atlanta, aber passieren kann trotzdem

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