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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Nachteil.«
    Seine Mundwinkel zuckten.
    »Dieses Mal nicht.«
    »Dieses Mal können Sie den Abend genießen. Sie müssen mich nicht vor James retten.«
    »Vor James nicht«, erwiderte er und spähte zu Sebastian hinüber, der noch immer die Straßenverbreiterung diskutierte. »Sie sind mit Caughleigh gekommen?«
    »Stimmt genau.«
    »Verschwinden Sie mit mir, und das ganze Dorf würde sich die Mäuler zerreißen.«
    »Oh je, bloß die Gerüchteküche nicht noch mehr anheizen. Ich wundere mich sowieso schon, welchen Wirbel man hier als Amerikanerin macht.«
    »Seit dem Tod Ihrer Tanten ist den Leuten leider der Gesprächsstoff ausgegangen.«
    »Großtanten bitte.«
    Sie waren vom Tisch zum Kamin gegangen. Dixie wollte sich gerade dagegen lehnen, als Christopher sie am Oberarm packte. »Vorsicht«, warnte er sie.
    Dixie hatte ihn fast überhört, zum einen wegen der Gänsehaut, die der eisige Griff seiner Hand bewirkte, vor allem aber, weil sie so erbost war über den Haufen Glassplitter, der ihr beinahe den Ellbogen zerschnitten hätte. »Welcher Ratte haben wir denn das zu verdanken?«
    »Ich fürchte, ich bin der Schuldige. Ich wollte mein kleines Missgeschick verbergen. Sonst komme ich auf die schwarze Liste unerwünschter Party-Gäste.«
    »Ich schweige wie ein Grab.«
    Sie konnte einfach nicht anders. Augen wie diese musste man einfach anlächeln. Und an seinen Mund durfte man erst gar nicht denken. Dabei war der Mann lediglich eine Pub-Bekanntschaft. Sie wusste nichts über ihn. Sie verbot sich sämtliche Schwärmereien und schwor sich, von nun an vernünftig zu sein.
    »Haben Sie es fallen gelassen?«
    »Was?«
    »Na, das kaputte Glas, das Sie verschwinden lassen wollten.«
    »Ich hab leider zu fest zugedrückt.«
    Merkwürdig. Dixie nahm seine Hände und drehte sie mehrmals herum. »Sie haben nicht die kleinste Schnittwunde, obwohl das Glas in ein Dutzend Teile zerbrach.«
    »Vielleicht bin ich Superman«, sagte er, während er näher an sie herantrat und ihre Hände mit eisigem Griff umfasste.
    Dixie blickte zu ihm auf. Die glatte bleiche Haut, die halb geöffneten Lippen und das Lächeln raubten ihr schier den Verstand.
    »Hier sind Sie also. Ich befürchtete schon, Sie seien verschwunden.«
    Dixie war fast erleichtert, Sebastians Stimme zu hören, und ließ Christophers Hände los. Sie vernahm ein scharfes, missbilligendes Zischen, das nicht von Sebastian kam.
    »Noch drei Minuten, und sie wäre es«, sagte Christopher.

3
    »Ich sage dir, Miss LePage wird auf deine Tricks nicht hereinfallen.« Sebastians fieses Grinsen hätte jedem Leinwandschurken zur Ehre gereicht.
    Christopher legte einen in Kaschmir gehüllten Ellbogen auf den Kaminsims, knapp an den Glasscherben vorbei, reckte den Nacken, entspannte die Schultern – und lächelte. »Komm schon, Caughleigh. Woher willst du denn Dixies Geschmack so sicher kennen?«
    »Dieses Theater ist garantiert nicht nach meinem Geschmack«, murmelte Dixie. Zumindest hatte sie geglaubt, sie hätte gemurmelt, aber offenbar hatten es beide gehört.
    Christopher gestattete sich ein Grinsen. Sebastian ballte die Faust. Er sah so verbiestert drein wie Queen Victoria.
    Er tippte ihr auf den Arm. »Wir sollten vielleicht allmählich gehen. Ich habe für acht Uhr reserviert.«
    Was denn reserviert?
    »Also morgen dann?«, sagte Christopher. »Pass gut auf die Dame auf, Caughleigh. Sollte was passieren, könnte Blut fließen!«
    Irgendwie klang das alles wie bitterer Ernst. Das war reinstes Neandertal hier. Am besten nichts wie weg, ehe die beiden sich noch die Schädel einschlagen würden. »Morgen, aber nicht zu früh.«
    »Vielleicht am Nachmittag dann? Ich würde ja zuvor anrufen, wenn ich könnte.«
    »Ich bin den ganzen Tag da.«
    Sebastian hatte einen eleganten Landgasthof mit eichengetäfelten Wänden, Giebeldecke und Sprossenfenstern ausgesucht. Bei einer anderen Gelegenheit und in anderer Gesellschaft hätte sich Dixie von der Atmosphäre, dem gestärkten Leinen auf den Tischen und den Bienenwachskerzen in silbernen Haltern sehr wohl bezaubern lassen, aber an jenem Abend fühlte sie sich nur überrumpelt.
    »Laden Sie eigentlich alle Ihre Klienten hierher zum Essen ein?« Der Teufel hatte sie geritten, das zu fragen.
    Er aß gerade Kalbsbries in Sherry und blickte verdutzt auf. »Nein, tu ich nicht.« In der darauf folgenden Stille kratzte sein Messer dreimal auf dem Teller.
    Dann servierten zwei Kellner den Hauptgang. Dixie konzentrierte sich auf die Farben der

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