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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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wollte, ab wann er wie viel liefern sollte, und in den Briefschlitz an der vorderen Tür hatte jemand den Kirchenrundbrief eingeworfen. Anscheinend hatte man ihre Anwesenheit im Dorf akzeptiert.
    Bei ihrem Kaffee gingen Dixie die rapide abnehmenden Brennstoffvorräte durch den Kopf und sie fragte sich, wo sie wohl Nachschub bekommen könnte.
    Sie atmete tief durch.
    Gestern hatte sie den Kauf eines Kühlschranks erwogen. Heute waren es die tägliche Milchration und der Brennstoff. Was war wohl das Nächste?
    Im nächsten Moment klopfte Sally an die Tür des Hintereingangs; sie war wegen des Kostenvoranschlags gekommen.
    Gemeinsam inspizierten sie das Haus, besahen sich die losen Tapeten, die vergilbten Anstriche und feuchten Flecken über der Eingangstür. Verkaufen schien das einzig Vernünftige.
    Aber allein ein kurzer Blick auf die Vertäfelung aus Birnenholz im Esszimmer und die Vorstellung eines gemütlichen Feuers im Marmorkamin des Wohnzimmers genügten, und Dixie wusste, sie würde bleiben. Möglicherweise für länger als einen Monat – oder zwei.
    Sie standen gerade auf halbem Wege auf der Treppe, als jemand klingelte. Es war der Schlosser.
    Sally rief ihr von der Treppe entgegen: »Ich seh mir schon mal den ersten Stock an.«
    Dixie zögerte. Sie konnte nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Aber Sally konnte sich die Schlafzimmer ebenso gut alleine vornehmen. Der Schlosser stellte seinen Werkzeugkasten mit einem lauten Scheppern ab. »Dann wollen wir uns die Schlösser mal ansehen.«
    »Eins sage ich Ihnen«, meinte er nach seinem Rundgang. »Das Beste wären Sicherheitsschlösser, und zwar komplett für vorne und hinten, für die Verandatür und für die Seitentür am Frühstückszimmer. Nur den Vordereingang zu machen, hat keinen Sinn.«
    Dixie stimmte ihm zu, obwohl der Preis sie vermuten ließ, er würde mit Blattgold arbeiten. Aber sie hatte nun einmal etwas gegen unerwünschte Besucher – und verdammt noch mal, warum sollte sie knausern?
    Während er ein perfektes kreisrundes Loch in die Eingangstür aus Eiche bohrte, ließ er sich über die antiken Schlösser aus.
    »Sie sind wunderschön, alles noch reine Handarbeit. Die reine Freude für den Benutzer und den Fachmann, aber für den, der weiß, wie sie funktionieren, stellen sie kein Hindernis dar.«
    Wie recht er damit hatte.
    Als er an der Terrassentür weiterarbeitete, erschien ein anderer Mann an der Eingangstür. »Cheers. Meine Mum sagt, Sie haben noch immer kein Telefon.«
    Wenige Stunden später hatte Dixie Anschlüsse in der Küche, in der Diele und in dem großen Schlafzimmer mit Gartenblick, das sie sich schon ausgesucht hatte.
    Sie ließ gerade British Telecom hinaus, als der Schlosser aus der Küche kam.
    »Jetzt sind Sie gut gerüstet. Hier kommt keiner mehr rein.« Er überreichte ihr einen Haufen blitzblanker Schlüssel und ließ sie in der Stille des Hauses zurück. Keine geschäftigen Arbeiter, kein Gesumme, keine Bohrgeräusche. Sie war alleine in ihrem Haus.
    Abgesehen von Sally! Der erste Stock war verlassen, nur offene Zimmertüren und Schranktüren wiesen darauf hin, wo Sally überall gewesen war.
    In der Bibliothek hatte jemand Christophers Bücherstapel durchgesehen. Daran bestand kein Zweifel. Der Jude hatte obenauf gelegen. Nun lag das Buch aufgeschlagen neben dem Stapel. Ein Grund zur Sorge? Sally war wohl nur neugierig, sonst nichts.
    Sally hatte den Kostenvoranschlag und eine Nachricht auf dem Küchentisch hinterlassen. Da Dixie beschäftigt gewesen sei, schrieb sie, sei sie schon mal gegangen. Sie könne am kommenden Mittwoch einen Putztrupp vorbeischicken, ein Anruf würde genügen. Für einen ausgiebigen Frühjahrsputz schienen die Kosten angemessen. Dixie ging durchs Haus und schloss alle Türen ab. Es war spät geworden, höchste Zeit, um zu Emily zurückzukehren und ihr zu sagen, dass sie tags darauf ausziehen würde.
    »Was, verdammt noch mal, soll das heißen, ausgezogen?«, brüllte Sebastian Emily ins Ohr. Er stellte sich vor, wie sie den Hörer weghielt und ihn abdeckte, damit ihre ehrenwerten Kollegen bei der Bank nichts von seiner Suada mitbekamen.
    »Tut mir leid, Sebby. Ich kann ihr doch schlecht verbieten, in ihr eigenes Haus zu ziehen, oder?«
    Sie hätte es sehr wohl verhindern können, wenn sie am Sonntag nicht gepatzt hätte. Sie hatte den ganzen Plan zunichte gemacht, und Ida war kein Jota besser. Frauen!, dachte er sich bloß. »Du hast alles vermasselt.«
    »Ich hab’s ja versucht«, jammerte

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