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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Brieftasche, Schlüssel und ein Notizbuch heraus. Christopher schob alles beiseite, bis er die Initialen auf dem in braunes Leder gebundenen Büchlein entdeckte. »D. LeP.« Er steckte es ein. Vielleicht hatte er kein Recht dazu, aber bei Caughleigh hatte es auch nichts verloren.
    »Schönen Abend noch«, sagte Christopher zu Caughleigh, der noch immer keuchte. Dann schloss er leise die Tür. Die Abende waren noch immer ziemlich frostig.
    Sie sah nur seinen Rücken, aber diese breiten Schultern und das blauschwarze Haar konnte man nicht verwechseln. Nach dem gemeinsamen Nachmittag in ihrer Bibliothek hätte Dixie Christopher in jedem Fußballstadion zielsicher erkannt. Er drehte sich in dem Moment um, als sie die Tür zumachte. Sein Lächeln strahlte durch die Rauchschwaden. Bei seinem Anblick erbebte sie förmlich.
    Sie hatte völlig den Verstand verloren, sie musste einfach kommen; anders hätte sie es nicht mehr ausgehalten. Welche Frau suchte einen Mann in einer Bar auf? Aber dies hier war das Barley Mow , mit Vernon, der die Tische sauber machte und Gläser einsammelte, und mit Alf an der Bar. Christopher und Alf wechselten ein paar Worte.
    Alf zapfte ein Bier, und siehe da, noch ehe sie die Bar ganz durchquert hatte, wartete ein Baby-Guinness auf sie. »Das Übliche, Miss LePage.« Sie langte in ihre Tasche, aber er schüttelte den Kopf. »Ist schon erledigt.« Er nickte in Richtung Christopher.
    Neben ihr lag eine blasse Hand auf dem Tisch. Dixie registrierte wieder die weißen, perfekt manikürten Nägel, die schlanken Finger, das schmale Handgelenk und den kräftigen Unterarm. »Das übernehme ich«, sagte Christopher.
    Sie nahm den Kopf hoch und sah sein Lächeln. Hatte er bemerkt, wie sie seine Hände angestarrt hatte? Hoffentlich nicht.
    »Danke.« Sie nahm einen Schluck aus dem schweren Glaskrug. Sogar das Schlucken fiel ihr schwer.
    »Wonach steht dir denn der Sinn heute Abend?«, fragte er.
    »Was?« Und was bedeutete dieses Grinsen?
    »Von den Köstlichkeiten auf Alfs Speisekarte.«
    »Oh.« Sie richtete den Blick auf die Schiefertafel und atmete dreimal kräftig durch. »Ich nehme eine Ofenkartoffel mit Shrimp-Cocktail, Alf.«
    »Wir gehen dann mal in den Wintergarten«, sagte Christopher zu Alf.
    »Ah ja, tatsächlich?«
    »Es gibt was zu bereden. Wenn wir das hier tun, können wir es gleich in den Lokalanzeiger setzen.«
    Das leuchtete ihr ein. Sie nahm ihr Guinness und folgte ihm an den nächsten freien Tisch. Er nahm einen Schluck Wein und schürzte beim Schlucken genüsslich die vollen Lippen. Dann leckte er sich mit einer tiefroten Zunge darüber hinweg. Dixie ertappte sich dabei, wie sie ihn nachahmte und ihr Magen dabei erbebte. Was sollten nur diese Spielchen? Eigentlich waren sie doch hier, um sich über Erstausgaben zu unterhalten.
    »Bitte schön! Einmal Ofenkartoffel mit Shrimp-Cocktail.«
    Dixie starrte ungläubig auf den Teller, den Vernon ihr präsentierte.
    Sie war überrascht, dass der Shrimp-Cocktail schon angemacht war, mehr noch, dass sie ihn mitten auf der Kartoffel serviert bekam.
    »Sieht lecker aus«, sagte Christopher.
    Dixie nickte. Nach der anfänglichen Überraschung sah es wirklich ganz annehmbar aus. Als sie aber in Christophers Auge sah, zweifelte sie daran, ob er wirklich die Kartoffel gemeint hatte.
    Sie kostete einen Shrimp; die Sauce schmeckte schärfer als erwartet, eine seltsame Mischung aus Essig und etwas anderem, das sie nicht kannte.
    Sie behielt den Shrimp auf der Zunge, versuchte dabei, den Geschmack zu bestimmen, und hoffte, ihr rasender Puls würde sich normalisieren. Wenn sich ihr Magen nicht gleich beruhigen würde, könnte sie das Ding sowieso niemals runterschlucken. Schließlich gelang es ihr, einen Shrimp im Ganzen zu schlucken.
    Der ungewohnte Geschmack hielt sich weiter auf ihrer Zunge, exotisch wie das Gericht auf ihrem Teller, merkwürdig wie der einäugige Mann, der sie beobachtete.
    »Ich muss dich sprechen«, sagte sie und nahm einen Schluck, um ihre trockene Kehle zu befeuchten.
    »Ich weiß.«
    »Es geht um die Bücher, die du haben wolltest.«
    »Ja.« Er lächelte. Hinter den Lippen blitzten Zähne so weiß wie Alabaster hervor. Dann lachte er, ein warmes Lachen, das von tief unten kam, und sein Auge funkelte. Seine Lippen schlossen sich, aber er lächelte noch immer, als er sich zurücklehnte und den Stuhl leicht ankippte. »Ich weiß, warum du hier bist, Dixie.«
    Er flüsterte, aber tatsächlich klang seine Stimme viel lauter. Die

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