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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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und ließ seine Lippen über ihre erhitzte Stirn gleiten. In ihrer Gegenwart fühlte er sich beinahe wieder als Mann, und das konnte für sie beide gefährlich werden.
    »Wenn wir nicht aufpassen, vergessen wir noch, warum wir hier sind«, sagte er und trat einen halben Schritt zurück.
    »Warum sind wir denn hier?«, fragte sie. Dabei leuchteten ihre Augen, und ihre Lippen bebten noch immer von seinen Küssen.
    »Um zu flirten«, sagte er, wobei er noch immer ihre Hand hielt, aber um Armeslänge zurücktrat. »Die Männer in Amerika müssen ja verzweifeln ohne dich.«
    Sie lachte, ohne wirklich amüsiert zu sein. »Ganz so schlimm war es nicht.« Sie zog ihre Hand zurück, als würde sie eine Erinnerung schmerzen. »Was war’s denn nun, wonach du dich umschauen wolltest?«
    Sie hatte recht. Immer schön locker bleiben. Er hoffte nur, das würde ihm gelingen.
    »Ich interessiere mich für okkulte Themen und für Magie.« Sie legte die Stirn in Falten, und er unterdrückte das prompte Bedürfnis, sie mit den Fingern zu glätten. »Alles über Hexen, Zauberei, das zweite Gesicht, Vampire.« Letzteres fügte er nur wie einen nachträglichen Gedanken hinzu.
    »Glaubst du wirklich an all das Zeug? Letzte Nacht hab ich gemeint, du machst Witze.«
    »Ich bin bereit, alles zu glauben, was ich nicht widerlegt habe.«
    »Ach, ich bitte dich!« Sie rollte die Augen. »Aber wenn du meinst, ich helf dir beim Stöbern.« Sie machte keinen Versuch, ihr Erstaunen zu verbergen. Andererseits verbarg sie nie auch nur irgendetwas. Sie war so offen wie eine Rose im Sommer und ebenso empfindlich.
    Gemeinsam durchforsteten sie alles, und auf dem großen Bibliothekstisch häufte sich eine hübsche Menge von Büchern an. »Ein richtiger Berg«, sagte Dixie und warf einen zweifelnden Blick auf den Stapel. »Damit wirst du heute unmöglich fertig.«
    »Vielleicht dürfte ich noch an anderen Tagen auf deine Gastfreundschaft bauen?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Wann immer du willst. Ich bin da, sporadisch jedenfalls. Anrufen geht leider nicht, aber du kannst die Bücher haben, wenn du willst. Die Sache interessiert mich nicht. Ich werde sie schätzen lassen.«
    Er streckte die Hand aus. »Einverstanden.«
    »Sollen wir die Übereinkunft mit einem Kaffee besiegeln?«
    Er schüttelte den Kopf. Sein Körper hatte gerade einen Kaffee aufgenommen und würde nicht noch einen vertragen. Nicht vor dem Abend. »Für mich nicht.«
    Sie ging weg, um Tee zu machen, und er fand eine Ecke, wo die letzten Strahlen der Nachmittagssonne nicht hinkamen. In wenigen Stunden würde die Dämmerung hereinbrechen.
    »Bis morgen dann«, sagte er, als er ihr zum Abschied zuwinkte, eine große hagere Gestalt in der Dämmerung. Dixie verließ das Haus kurze Zeit später; sie hatte sämtliche Lichter brennen und die Läden offen gelassen. Das Haus erstrahlte wie ein Leuchtfeuer über dem Dorfanger, aber zumindest sollten dadurch unerwünschte Besucher fernbleiben. Sie wollte ausgiebig duschen, um den ganzen Staub loszuwerden, und dann später im Barley Mow in aller Ruhe etwas Nettes zu Abend essen. Und sie wollte definitiv nicht weiter darüber nachdenken, wie Christopher küsste.

4
    Auf dem Weg nach oben hörte sie Emily nach ihr rufen: »Dixie, hättest du eine Minute Zeit? Hier ist Besuch.«
    Es ließ sich schwer sagen, wer von den dreien sich unwohler fühlte: Emily, mit der Teekanne vor sich und einer Spitzenserviette auf dem Schoß; Dixie, die sich der Spinnweben auf ihren Kleidern und des Staubs in ihrem Gesicht nur allzu bewusst war; oder Ida Collins mit ihrem Strickzeug auf dem Schoß und einem Teller voller Sandwichs direkt neben ihrem Ellbogen.
    Dixie fühlte sich bei diesem piekfeinen Teekränzchen wie ein ungewaschener Bergarbeiter. »Entschuldigung«, sagte sie. »Aber ich glaube, mein Aufzug passt hier so gar nicht.« Sie zögerte sogar, Ida die Hand anzubieten.
    Emily wollte Dixie eindeutig von ihren Polstermöbeln fernhalten.
    »Ach du meine Güte«, sagte sie, »und wir haben geglaubt, wir könnten zu dritt eine schöne Tasse Tee trinken. Ida hat Teilchen besorgt, mit Himbeermarmelade.«
    »Ich glaube, wir verschieben das lieber auf ein andermal«, sagte Dixie und machte einen Schritt in Richtung Treppe.
    »Nein«, sagte Ida gelassen wie eine Lady und doch so nachdrücklich wie ein militärischer Oberbefehlshaber. »Emily kann Ihnen eine Tasse Tee nach oben mitgeben, und Sie müssen eines meiner Himbeerteilchen probieren.«
    Abzulehnen wäre in

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