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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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sie. »Und Ida ebenso. Sie hat gesagt, es kann so gut wie nichts schiefgehen.«
    Wenn er den Hörer aufknallen würde, könnte sie schmollen und am Abend einfach wegbleiben. Sebastian war klar, dass er dennoch auf sie angewiesen war. »Wir werden sehen, wie’s weitergeht.«
    »Ach, Sebby, mach dir nichts draus. Ich bleibe heute Nacht bei dir, dann geht’s dir gleich besser, Schatz. Wir zwei kriegen das schon hin.«
    Sebastian knallte den Hörer auf die Gabel. Auf die Frauen des Zirkels war kein Verlass. Emily hatte sich mehr als dumm angestellt, und Ida musste sich mit der Dosis vertan haben – oder Miss LePage hatte übernatürliche Kräfte. Sebastian graute bei dem Gedanken.
    War das möglich? Er wusste, dass der Wicca-Kult in den Staaten großen Zulauf hatte, und Miss LePage war angesichts ihrer familiären Herkunft geradezu prädestiniert. War sie deshalb hierhergekommen? Um in die Fußstapfen ihrer toten Tanten zu treten?
    Unmöglich! Er würde nie seine Macht abtreten. Er würde sie bekämpfen bis aufs Blut und dabei vor keinem Mittel zurückschrecken.
    Er dachte still darüber nach, welche Möglichkeiten es noch gab, als jemand klopfte. Emily? Zu früh. Aber wer dann?
    »Du!« Sebastian spuckte dieses Wort fast hervor.
    »Ja, ich«, bestätigte Christopher. »Es dauert nur zehn Minuten. Darf ich reinkommen, oder ziehst du ein Gespräch zwischen Tür und Angel vor?« Sebastian durfte ruhig laut werden, denn Christopher hatte absichtlich gewartet, bis Miss Fortune gegangen war.
    Sebastian öffnete die Tür und bat ihn mit einem Kopfnicken herein, nicht gerade freundlich, aber trotzdem eine Aufforderung.
    »Ist dir heiß?«, fragte Christopher, Sebastians aufgekrempelte Hemdsärmel im Blick.
    Sebastian ignorierte die Bemerkung. »Ich biete dir nichts zu trinken an, da du nicht lange bleiben kannst.« Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen den Schreibtisch.
    Christopher grinste. »Mach dir keine Sorgen, Caughleigh. Ich bin nur hier, um dir kurz was mitzuteilen.«
    »Und was? Sag bloß, du willst dein Testament machen?«
    Christopher lachte in sich hinein. »Noch nicht, Caughleigh, noch nicht. Ich bin in einer viel dringlicheren Angelegenheit hier: Miss LePage.«
    »Ach, sag bloß. Glaubst du, dein Engagement ist mir entgangen? Wäre interessant, wie sie auf dein Vorleben reagieren würde.«
    »Du könntest sie schwerlich davon überzeugen. Sie glaubt nämlich nicht an mich – und auch nicht an dich. Ich bin nur hier, um dich zu warnen, unter uns Gentlemen sozusagen. Sollte Miss LePage auch nur das Geringste zustoßen, könnte ich unangenehm werden.«
    »Und du würdest es ganz alleine mit mir aufnehmen wollen?«
    »Ich wäre alles andere als alleine.«
    »Wir sind ein ganzer Zirkel.«
    »Täusch dich bloß nicht. Die neuen Mitglieder sind vor allem neugierig und alles andere als eingeweiht.«
    Sebastians dunkle Augen leuchteten amüsiert. »Marlowe, du hast dein Herz an sie verloren.«
    Caughleigh hätte sich nicht im Traum denken können, wie tief er ihn damit traf.
    Niemals.
    »Wir wissen beide, dass ich keins habe. Nein, sie ist unschuldig und hat nichts mit allem zu tun, und so wird es auch bleiben. Halte deinen Ganoven-Neffen fern von ihr. Lass das Mädchen und dieses Haus in Frieden.«
    »Und wenn nicht?«
    Christopher griff nach dem Telefonhörer und packte ihn mit der linken Hand. Ein lautes Knacken drang durch den Raum, dann noch eines. Langsam barst das Plastik in seiner Faust. Sebastians Gesicht spannte sich an und erbleichte zusehends. Er zitterte am ganzen Körper. Dann öffnete Christopher die Faust und ließ eine Handvoll Splitter auf die Lederauflage des Schreibtischs fallen.
    »Du hast keine Wahl.«
    Darauf ging er zur Tür, aber anstatt hinauszugehen, nahm er Sebastians Jacke vom Haken. »Dir ist kalt geworden, Caughleigh«, sagte er. »Hier, deine Jacke.«
    Blitzschnell warf Christopher die Jacke über Sebastians Schultern und schnürte die Ärmel um den Hals zu. »Vergiss nicht, was ich dir geraten habe«, flüsterte er ihm ins Ohr. Sebastians Hände griffen ins Leere, während er mit den Armen planlos herumfuchtelte.
    Christopher zog die Schlinge noch fester zu, worauf Sebastian willfährig nickte. »Wusste ich’s doch, dass du parierst«, flüsterte Christopher und zog an den Ärmeln, bis die Nähte krachten.
    Caughleigh fiel über den Schreibtisch, die Jacke noch immer um den Hals. Er hustete und rang nach Luft und stieß ein paar Schimpfwörter hervor.
    Aus der Jacke fielen

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