Unsterbliche Küsse
Mondlicht, und sein Mund versprach Glut und Leidenschaft. Ein Seufzen erklang wie ein nächtliches Echo, als ihr Arm seinen Nacken umschlang und seine Hände ihren Kopf umfassten.
Seine Hände fuhren elektrisierend durch ihr Haar, und seine Zunge trieb sie fast zum Wahnsinn. Sie wollte mehr. Sie wollte es. Sie wollte die Nacht, die Welt und den Morgen, und sie standen hier, inmitten der wild wuchernden Rosen im knöchelhohen Gras. Ihr Atem beschleunigte sich, als wollte er ihren Herzschlag noch übertreffen.
Sie spürte nur noch Begehren und Verlangen und das Bedürfnis nach Befriedigung. Als er sich zurückzog, rang sie nach Luft, ihre Halsschlagader pulsierte, und ihr Körper schrie nach mehr.
»Du weißt nicht, was du tust«, flüsterte sie heiser, als seine Arme in ihrem Rücken zusammenfanden.
Warum überhaupt sprechen? Küsse wie diese bekam man nur einmal im Leben. Ihre Finger verschlossen sich in seinem Nacken. Sie streckte sich und berührte seinen einladenden Mund. Sie lag sicher in seinen Armen. Seine Hände streichelten ihren Rücken, Hitzeschauer rasten ihr Rückgrat entlang auf und ab, dann tiefer, bis sie glaubte, ihr ganzer Leib sei von Begehren entflammt.
Er drängte sie an den Türpfosten. Seine Hände umfassten ihr nach oben gewandtes Gesicht. »Oh Dixie«, flüsterte er und bedeckte ihr Gesicht mit heißen Küssen, die sich anfühlten wie tausend honigsüße Brandzeichen. Ihre Knie zitterten, während seine Beine wie Stahl waren. Ihr fehlte der Atem, um ihn hereinzubitten. Es gab nur noch diese Küsse, die ihr den Verstand raubten und ihr Blut zum Kochen brachten. Seine Lippen wanderten über ihre Stirn, betupften die Augenlider, liebkosten ihre Wangen. Seine Zunge erforschte ihr Ohrläppchen und brachte ihre Sinne vollends zum Flattern. Eine Serie von Küssen an ihrem Nacken entlang ließ sie aufseufzen. Ein Schauer der Lust jagte durch ihren Körper bis in die letzte Faser. Seine Lippen waren unten an ihrem Nacken angekommen. Er biss zärtlich zu, ihr Körper verschmolz mit seinem, und über ihr kollidierten Sterne und Kometen. Er fing sie auf, als sie jeglichen Halt unter den Beinen verlor.
»Dixie!«, sagte Christopher streng. Auf ihrem Gesicht musste ein abwesendes Lächeln liegen, aber das war ihr egal. Außerdem war es dunkel, und was war schon ein Lächeln nach allem, was vorausgegangen war? »Ist alles in Ordnung?« Er klang verärgert. Sollte er aber nicht, denn allein für den letzten Kuss hatte sich dieser Trip gelohnt.
»Sobald ich wieder auf der Erde zurück bin, ja.«
»Sei endlich vernünftig … ich hab das nicht gewollt … es war nicht meine Absicht.« Er war wirklich verärgert. Warum nur?
»Wie muss es denn erst sein, wenn du dein ganzes Können spielen lässt, unglaublich.«
»Mach keine Witze, Dixie.« Er klang verletzt.
»Tu ich ja nicht. Ich mein es ernst.«
»Geh jetzt rein. Ich will dich in Sicherheit wissen.«
»Bin ich das jetzt nicht?« Er streichelte ihr mit dem Handrücken über die Wangen. Als er ihren Hals erreichte, entfuhr ihr ein Seufzer. »Geh ins Haus, Dixie.«
»Gute Nacht«, flüsterte sie.
Er sperrte die Tür auf und gab ihr den Schlüssel zurück. Im Lampenschein der Diele sah er verstört und bleich aus.
»Schlaf gut«, sagte er und ließ die Tür mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss fallen.
Sie sperrte ab und ging die breite, flache Treppe hinauf. Oben wartete das Mahagonibett mit der gehäkelten Überdecke und den Daunenkissen auf sie. Sie war allein, aber nicht einsam. Nicht mit der Erinnerung an einen Kuss wie diesen. Sie hatte nie geglaubt, dass man allein durch Küssen zum Höhepunkt kommen konnte. Doch sie hatte sich getäuscht.
Von einem Moment auf den anderen fühlte sie sich müde und schwer wie Blei. Der lange Tag forderte seinen Tribut. Sie ließ ihre Kleider zu Boden fallen und nahm sich nur noch Zeit, um sich die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Im Spiegel entdeckte sie einen Fleck in ihrem Nacken. Ein Insektenstich? Vielleicht eine Mücke?
Umhüllt von der kühlen Leinenwäsche spürte sie ihren Körper und die Wärme zwischen den Beinen umso mehr. Sie liebkoste ihren Nacken, schwelgte in der Erinnerung. Ihre Finger zeichneten die Bahn seiner Küsse nach. Am Nackenansatz, dicht über der Schulter, verweilte sie etwas länger. Ihr Körper reagierte sofort, unverzüglich, doch heftig, um sich dann in die weichen Kissen zurücksinken zu lassen. Eine Stunde später ging der Mond auf; Dixie schlief einen
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