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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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und seine Arme zitterten, als er sie in den Händen wog. »Komm rein und erzähl mir, was los ist.«
    Sie folgte ihm in die Küche und ihr fiel sofort auf, wie erleichtert er war, als er den Karton auf dem Tisch abstellte. »Das wäre nun auch erledigt.« Sie gab ihm die Schätzliste und wartete gespannt auf seine Reaktion.
    Er las alles genau durch, wobei sich sein Kopf hin und her bewegte. Leicht hochgezogene Augenbrauen und zusammengekniffene Lippen wiesen auf seine Konzentration hin, sonst nichts. Dann blickte er auf und grinste, in seinen Augen ein beinahe triumphierendes Strahlen. »Erscheint mir angemessen. Ich nehme an, du bist auch zufrieden, oder?«
    Dixie schluckte und nickte mit dem Kopf. Zufrieden? Das war mehr, als sie in einem Halbjahr als Bibliothekarin verdient hatte. »Natürlich, ich habe doch gesagt, du kannst sie haben.«
    Er zog die Tischschublade auf. »Ist ein Scheck okay?«, fragte er und zog die Kappe seines Füllers ab.
    »Klar, warum nicht.« Sie hatte nie zuvor gesehen, dass jemand einen derart hohen Scheck ausstellte. Für ihn war es so selbstverständlich, als würde er für eine Tankfüllung Benzin bezahlen.
    »Er ist garantiert gedeckt. Dafür hab ich extra gesorgt.« – »Du hast gewusst, was dich erwartet?« Was für einen Beruf musste er wohl haben, dass er derart mit Geld um sich werfen konnte?
    »Ich hatte eine grobe Vorstellung. Zwar ist es etwas mehr als erwartet, aber die Inflation schreitet fort, gerade bei Sammlerstücken.«
    »Ist das dein Hobby, der Ankauf alter Bücher? Oder wie verdienst du eigentlich deinen Lebensunterhalt?« Die Frage hatte ihr auf den Nägeln gebrannt, aber jetzt fühlte sie sich wie eine aufdringliche Amerikanerin.
    Was ihm aber offenbar nichts ausmachte. »Es ist ein Hobby. Zusammen mit ein paar alten Freunden stellen wir eine Bibliothek über okkulte und parawissenschaftliche Themen zusammen. Ich habe mich auch schon an deine Tante gewandt, Hope, aber sie konnte sich von nichts trennen. Schön, dass du dem Verkauf zugestimmt hast.«
    Sein Hemdkragen war offen; darunter kamen ein Dreieck heller Haut und etwas krauses Brusthaar zum Vorschein. Trotzdem kam sie noch einmal auf ihre Frage zurück. »Und wie verdienst du deinen Lebensunterhalt?« Bis jetzt hatte sie nicht bemerkt, dass er überhaupt arbeitete.
    »Ich hatte Glück mit Anlagegeschäften, vor Jahren schon, heute liege ich nur noch auf der faulen Haut. Ich schreibe, wenn mich die Muse küsst, reite, wenn das Wetter schön ist, und gehe ansonsten Caughleigh auf die Nerven.«
    Sie musste kichern. »Das hab ich bemerkt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nimm dich in Acht vor ihm, Dixie. Dieser Mann denkt immer nur zuerst an sich selbst.«
    »Ich kann gut selbst für mich sorgen.« War er vielleicht nur hinter ihr her, um an Sebastian ranzukommen? »Ich hab’s gestern schon mal versucht bei dir. Die Tür war offen.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Du hast einen Teller mit kleinen Schokoladenkuchen mitgebracht.«
    »Das waren Brownies.«
    »Brownies.« Dieses Mal prustete er beinahe laut heraus. »Du weißt, was wir hier darunter verstehen? Bei uns sind Brownies kleine Gnome, die die Milch sauer werden und Heustöcke in Flammen aufgehen lassen, und sie halten sogar die Hühner vom Legen ab.« Er verzog die Lippen, als würde er sich über sie lustig machen. »Aber für dich ist das natürlich Humbug, alles eins mit Hexen und Vampiren.«
    »Eine interessante Form regionalen Volksglaubens.« Zugegeben, das klang ziemlich heftig, aber als sie seinen betretenen Gesichtsausdruck sah, bereute sie ihre Äußerung sofort. »Du bist nun mal kein Skeptiker, im Gegenteil, das Okkulte zieht dich an.«
    Er lächelte in sich hinein. »Genau deshalb baue ich diese Bibliothek auf. Warum nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen?« Er klopfte auf eines der Bücher. »Es enthält alte Lehren. Vergessene Vorstellungen. Träume und Alpträume unserer Vorfahren.«
    »Ich halte mich da lieber an die Realität.«
    »Realität kann man so oder so sehen, meine liebe Dixie.«
    Jetzt reichte es! Diese Anrede war ihr dann doch zu plump. Er hatte von Realitäten gesprochen, sie wollte eine erklärt haben. Sie langte in ihre Tasche und griff nach dem Notizbuch. »Ich hätte da eine Frage.« Sie zog die Hand aus der Tasche heraus. »Das hier habe ich bei dir gefunden, als ich mit den Brownies da war. Hast du vielleicht eine Erklärung dafür?« Sie knallte das Büchlein auf den Tisch. Jetzt war er an der Reihe.
    »Der

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