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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Kartenhai in einem alten Kinofilm. Er war sichtlich verärgert. »Alles schon vorgekommen, und wir beide haben sicher noch Gelegenheit, den Einsatz in die Höhe zu treiben.« Sie sahen aus, als wären sie bereit, ihr Leben einzusetzen.
    »Spielen wir hier eigentlich Whist oder Krieg?«, fragte Dixie. Sie kam sich vor wie unter Achtklässlern.
    »Friede, Dixie.« Christopher lächelte vielsagend, als ob die beiden ein Geheimnis teilten. »Ich habe mich schon einmal beim Kartenspielen gekloppt. Das reicht.« Darauf spielte er galant einen König aus.
    Schweigen breitete sich am Tisch aus. Christopher gelang ein Trick nach dem anderen, was schon fast unheimlich war, und Dixie fragte sich, ob an Sebastians Bemerkung nicht doch etwas Wahres dran sein könnte. Nur Emily gab ab und zu einen Kommentar zum Spiel ab, aber die Stille war angenehmer als ihr Geschnatter.
    Den nächsten Trick konnte Dixie für sich verbuchen und sie beschloss, die Spannung weiter am Kochen zu halten. »Sebastian«, sagte sie, »danke, dass du Christopher mein Notizbuch gegeben hast. Ich war so froh, es wieder zu bekommen.«
    Sebastian starrte fassungslos vor sich hin, Emily schluckte, und Christopher schaute so unschuldig drein, als könnte er kein Wässerchen trüben. Was ging da vor? Hatte Christopher tatsächlich, wie sie glaubte, gelogen?
    »Ich habe Dixie erzählt, du hättest es mir gegeben, weil ich sie ohnehin treffen würde.« Christopher grinste mehr als süffisant, während Sebastian dasaß wie ein begossener Pudel. »Du hast gar nicht gesagt, wo du es herhattest, Caughleigh?«
    Sebastian zögerte, übersah seine Karten, ehe er die sinnlose Drei ausspielte. »James hat es zufällig gefunden. Ich bin froh, dass du es wiederbekommen hast, Dixie.«
    Dieser widerliche James? Was hatte er damit zu tun?
    »Ganz genau, der liebe Sohn deiner Schwester. Er ist gar nicht hier heute Abend, fällt mir auf. Ist er etwa weggezogen?« Christopher schien entschlossen, ihn bis aufs Blut zu reizen.
    »Er ist das Wochenende über in der Stadt. Wenn dich das überhaupt was angeht.«
    »Gar nichts, um ehrlich zu sein«, antwortete Christopher und fuhr den nächsten Punkt ein. Auch diese Runde entschied er für sich. Dann stand er auf. »Der Gewinner ist für das Dessert zuständig.«
    »Wir sind noch nicht fertig.« Sebastian schäumte vor Wut.
    »Meinst du?« Er knallte den Stuhl so heftig gegen den Tisch, dass er wackelte.
    Dixie stand auf. »Ich helfe dir beim Tragen.«
    »Sehr schön. Und ich bleibe hier und leiste Sebastian Gesellschaft«, sagte Emily.
    Die Nachspeisen befanden sich am anderen Ende des Saals. Christopher schien sich Zeit zu lassen. Tatsächlich machte er einen erschöpften Eindruck.
    »Mir ist aufgefallen, du gewinnst gerne, fast ebenso so sehr wie Sebastian es hasst, zu verlieren. Dabei ist es doch nur ein Spiel.«
    »Kartenspiele können gefährlicher sein als Duelle.«
    »Weil Duelle heutzutage so oft vorkommen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie wurden seltener im Lauf der Jahrhunderte.« Sie kicherte und sah zu ihm auf. Seine Augen wirkten hart und kalt. Dann lächelte er, und ihr wurde beinahe schwindlig. »Du bist die einzige Frau seit Jahren, die mir direkt ins Gesicht sehen kann. Irritiert es dich gar nicht?«
    »Ein bisschen, aber es geht. Ich würde dir wünschen, du hättest zwei.«
    »Ich vermisse es nicht, es sei denn, ich sehe gerade dich an.«
    »Was ist passiert?« Stand ihr diese Frage zu? Sie kannten sich noch nicht so lange.
    »Ich habe es bei einem Streit verloren, vor Jahren, als ich noch jung und dumm war.«
    »Also nicht bei dem Duell vor zweihundert Jahren.«
    Er schüttelte den Kopf und grinste. »Lange davor.«
    »Trifle oder Käsekuchen?«, fragte Emma mit dem Tortenheber in der Hand.
    »Nimmst du nichts?«, fragte Dixie, als er drei Teller auf das Tablett stellte.
    »Ich muss vorsichtig sein – wegen meiner Allergien.«
    »Christopher isst nie etwas. Darum ist er auch so schlank«, sagte Emma.
    Fast hätte Dixie es geglaubt, füllten doch Christophers schmale Handgelenke kaum die Manschetten seines Leinenhemds.
    »Eifersüchtig, meine liebe Emma?«, fragte er mit einem Augenzwinkern.
    Emma grinste. »Pass bloß auf!«
    Dixie nahm die Kanne vom Beistelltisch und füllte die dicken weißen Kaffeetassen. »Und wie läuft der Abend mit Caughleigh?«, fragte Christopher beiläufig leise. »Ich wette, so wie ich küsst er nicht.«
    Ihre Hand zitterte, und es schwappte Kaffee in die Untertasse. »Nicht dass ich

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