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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Kraus
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ausweichen. In einigen Metern Entfernung erkannte Ayla einen passenden Strang. Um ihn zu erreichen, musste sie sich jedoch mit ihrer Ranke dort hinschwingen, was nicht ganz ungefährlich war. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Mit Bedacht setzte Ayla ihre Ranke mehr und mehr in Bewegung. Es gelang ihr erstaunlich gut und sie brauchte nur noch einen kräftigen Schubs, dann würde sie den anderen Strang erreichen. Ayla ging tief in die Knie und auf dem Höhepunkt ihres Schwunges trat sie die Beine fest durch. Sie gewann dadurch enorm an Geschwindigkeit und erreichte tatsächlich die andere Ranke. Erfreut griff sie danach und ließ die andere zurückfallen. Dann hörte Ayla ein reißendes Geräusch. Oh nein!
    Diese Ranke war nicht stabil genug!
    Ohne Vorwarnung löste sie sich von der Burgmauer und Ayla konnte sich nirgendwo festhalten. Sie fiel die letzten Meter bis zum Boden und landete unsanft auf dem Rücken. Trotz des Schocks und dem Schmerz gab Ayla sich Mühe, keinen Laut von sich zu geben. Wenn jemand sie hörte, wäre alles umsonst gewesen. Schnell rappelte Ayla sich auf und versuchte, den stechenden Schmerz in ihrem Rücken zu ignorieren.
    Aufgeregt sah sie nach oben zu ihrem Fenster. Hatte jemand etwas mitbekommen? Die Burg wirkte ruhig.
    Glück gehabt!
    Dann machte Ayla auf dem Absatz kehrt und lief in Richtung Wald. Würde sie Eliya überhaupt antreffen? Schließlich hatte er seit ihrer letzten Begegnung nichts mehr von ihr gesehen oder gehört und sie konnte nicht erwarten, dass er den ganzen Tag an ihrem gewohnten Treffpunkt auf sie wartete. Wie lange würde sie wohl fortbleiben können, ohne dass ihr Verschwinden von ihren Brüdern bemerkt würde?
    Ein paar Stunden sollte sie wohl zur Verfügung haben und sollte sie Eliya nicht antreffen, dann würde sie ihm irgendeine Art von Nachricht hinterlassen, damit er wusste, dass sie ihn unbedingt wiedersehen wollte.
    Da Ayla es um jeden Preis vermeiden musste, von einem Jägervampir oder gar von einem ihrer jagenden Brüder entdeckt zu werden, gab sie sich besonders viel Mühe, leise zu sein. Das wiederum erschwerte es ihr jedoch, so schnell wie möglich zu ihrem Treffpunkt zu gelangen. Wenn sie auch nur den leisesten Verdacht hatte, jemanden gehört zu haben, versteckte sie sich schnell in einem Gestrüpp oder auf den Ästen eines dicht bewachsenen Baumes und verharrte dort so lange, bis sie sich sicher war, dass keine umgehende Gefahr mehr bestand. Auf diese Weise brauchte Ayla doppelt so lange als üblich, um zum Treffpunkt zu gelangen. Nach Stunden erreichte sie dann innerlich immer noch fluchend über die Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt worden waren, endlich ihr Ziel.
    Als sie die Äste des Busches beiseitegeschoben hatte, der ihre Sicht auf den alten Friedhof blockierte, fingen ihre Augen ganz automatisch an, den ganzen Platz nach Eliya abzusuchen. Und tatsächlich, da war er. Wie üblich an einen Grabstein gelehnt, saß er da und starrte mit ausdrucksloser Miene in den dunklen Nachthimmel hinauf. Bei seinem Anblick vergaß Ayla die Geschehnisse der letzten Tage und jegliche Wut und Trauer fiel von ihr ab. Er war da und wartete auf sie!
     
     
    „ G ott sei Dank, Eliya, du bist hier!“, rief Ayla aus und rannte auf ihn zu. Als sie ihn erreichte, fiel sie neben ihm auf die Knie, schlang ihre Arme um seinen Hals und fing an zu schluchzen.
    Eliya rührte sich nicht und sah weiterhin mit erstarrter Miene gen Himmel. Ayla löste sich von ihm und fuhr mit ihrer Hand sanft über seine Brust.
    „Ich hatte solche Angst, dass ich dich nicht wiedersehen würde!“
    Langsam wandte Eliya seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie aus trüben Augen an. Dann schien er den Sinn ihrer Worte langsam zu verstehen und blickte sie verwirrt an.
    „Wieso hattest du Angst, mich nicht mehr wiederzusehen? Du hättest mich jederzeit sehen können, ich war seit unserer letzten Begegnung Tag und Nacht hier und habe auf dich gewartet. Aber du bist nicht gekommen.“
    Betrübt wandte er seinen Blick wieder nach oben. „Eliya, so hör mich doch an“, sagte Ayla verzweifelt über seine Reaktion.
    „Ich konnte nicht kommen. Bei unserer letzten Begegnung sind wir beobachtet worden. Samyr ist mir damals gefolgt, als ich ihn etwas unwirsch abgewiesen habe. Das war es auch, worüber er mit mir hatte sprechen wollen, als es zu unserer Auseinandersetzung gekommen ist. Er hat uns gesehen , Eliya! Und weil ich mich geweigert habe, mit ihm zu sprechen, hat er es meinen Brüdern

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