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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Dixies Rat befolgen.«
    Schon der Gedanke war ihm unerträglich! »Was? Ein paar Male an ihr zu saugen, um sie dann wegzuwerfen wie eine Puppe?«
    »Hast du nicht immer gepredigt, genau dazu seien Sterbliche da?«
    »Dieser Fall ist anders.«
    »Ich weiß.«
    Sie schwiegen mehrere Minuten. »Was soll ich bloß machen, Kit?«, fragte Justin schließlich.
    »Mach das Beste draus, solange du hier bist, und danach kümmern wir uns um sie. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Das ist der reine Wahnsinn.«
    Kit nickte. »Sicher, aber denk an das alte Sprichwort, ein halber Laib ist besser als gar kein Brot.«
    »Dann werde ich mich vor dem nächsten Treffen mit Stella erst einmal richtig vollsaugen.« Er unterbrach. »Kit, ich habe Angst, die Kontrolle zu verlieren; ich könnte zu lange saugen und ihr damit schaden.«
    Kit schüttelte den Kopf. »Du wirst ihr schon nicht wehtun. Glaub mir.« Er klopfte ihm auf die Schulter. »Lass uns Dixie holen, und dann gehen wir auf Saugtour.«
    Im Schiller-Park trennte sich Justin von Dixie und Kit, um Stella noch einen Besuch abzustatten. Er stellte sich vor, wie die beiden auf dem Nachhauseweg Hand in Hand die City Park Avenue entlangschlenderten. Wie er sie beneidete! Dabei hatte er ein furchtbar schlechtes Gewissen, denn er gönnte den beiden ja nun wirklich jedes Quäntchen ihres Glücks. Nur dass ihm und Stella dieses Glück für immer verwehrt bleiben würde, schmerzte ihn zutiefst.
    Er zuckte mit den Schultern. Klagen hatte noch nie etwas genutzt, und er wäre darüber auch nicht so alt geworden. Dixie hatte recht – erstaunlich eigentlich, wie ein so junger Vampir so klug sein konnte. Er würde sich noch einsetzen für Stella, um sie und Sam dann in der Obhut von Kit und Dixie zurückzulassen.
    Justin rannte in Vampirgeschwindigkeit durch die nächtlichen Straßen. Je näher er seinem Ziel kam, umso erstaunter war er einmal mehr, wie eng in dieser Stadt Arm und Reich beieinanderlagen. Manche Häuser und Vorgärten machten durchaus noch einen halbwegs gepflegten Eindruck, andere dagegen verfielen zusehends, und einige wenige erweckten tatsächlich einen slumartigen Eindruck. Stella und ihr Sohn sollten dieses Viertel schleunigst verlassen.
    Stella! Allein der Gedanke an sie ließ ihn innerlich und äußerlich erzittern. Zum Glück hatte er wenigstens seinen Hunger unter Kontrolle, denn vor knapp einer Stunde hatte er von einem Obdachlosen unten am Fluss gesaugt. Justin wollte – nein, er musste in Stellas Nähe sein. Er setzte zu einem Sprint in Richtung ihres Hauses an und hätte beinahe einen an der nächsten Ecke herumlungernden Jugendlichen überrannt. Daraufhin verlangsamte Justin das Tempo, hielt sich aber im Lichtschatten der Häuser. Von Stellas Haus war er noch ein paar hundert Meter entfernt. Für diese Tageszeit, es war früher Morgen, waren die Straßen ungewöhnlich belebt. Ein paar Ecken weiter standen mehrere Autos geparkt, von denen eines wegfuhr, als man auf ihn aufmerksam wurde. Die anderen blieben mit laufenden Motoren stehen. Justin sprang über den Zaun links von ihm und kletterte auf das Haus. Vom Dach aus hatte er einen besseren Überblick.
    Das baufällige Haus, von dem er schon geglaubt hatte, dass es leer stand, war richtig gut besucht. Vor der offenen Eingangstür standen mehrere Männer herum. Von Zeit zu Zeit ging jemand hinein, kam nach kurzer Zeit wieder heraus, verschwand dann in einem der wartenden Autos und rauschte davon. Ab und an blieb eine der dunklen Gestalten auch drin. Drogen, was sonst, und das alles nur wenige Meter entfernt von Stellas Wohnort.
    Das konnte man nicht hinnehmen!
    Würde er es ohne Hilfe schaffen? Wohl eher nicht, denn er brauchte Kraftreserven für das Treffen mit Vlad am kommenden Nachmittag – obschon ihn dieser Termin bei weitem nicht mehr so belastete wie noch eine Woche zuvor, ehe er Stella kennengelernt hatte.
    Vielleicht konnte er ja der Drogenbande noch nicht gänzlich den Garaus machen, aber er konnte ihr gezielt einen wohl dosierten Schlag versetzen. Justin kletterte hinunter, erstaunt darüber, wie oft er das schon gemacht hatte, ohne je beobachtet worden zu sein. Sterbliche hatten offenbar keine Augen für das, was über ihren Köpfen geschah.
    Auf dem Weg zum Haus waren drei Gestalten positioniert, die eindeutig Schmiere standen. Zwei von ihnen trugen offen Schusswaffen. Justin versuchte den Abstand zwischen ihnen zu schätzen, wobei er den dritten Mann keine Sekunde aus den Augen ließ. Dieser

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